Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 185 Zweck: Herstellung und Vertrieb von Metallgegenständen aller Art, insbesondere in Röhren nach Mannesmann'schen Patenten, ferner die Herstellung und der Vertrieb der hierzu notwendigen Rohstoffe, sowie die Anfertigung und der Vertrieb von Maschinen und Maschinenteilen aller Art. Von den hauptsächlichsten im Besitz der Ges. befindlichen Patenten für Deutschland, OÖsterreich-Ungarn u. Belgien verfiel das erste im Jahre 1900, das letzte verfällt im Jahre 1906. Das neue Werk in Düsseldorf-Rath (siehe unten) hat seit Januar 1901 den Betrieb aufgenommen; es ist für eine Jahresproduktion von 12 000–18 000 t eingerichtet und wurden für dasselbe 1900/1901 ca. M. 3 000 000 verausgabt. Der gesamte Grundbesitz umfasst 917 213 qm, wovon 85 968 qm auf Remscheid, 230 932 qm auf Bous, 345 421 qm auf Komotau, 254 892 qm auf Rath entfallen. Ende Juni 1901 wurden insgesamt 3040 Arbeiter und Beamte beschäftigt. Produktion: 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 Röhren etc. . . t 15 163 15 431 28 882 37502 38 702 Fakturierung . . M. 9 854 400 9 476 000 11 196 763 15 143 779 14 111 120 Die Werke sind im wesentlichen mit folgenden Einrichtungen ausgestattet: Remscheid besitzt: 4 Walzapparate nebst Kratzbänken, Dampfhämmern, Öfen, Richtpressen, Adjustagemaschinen sowie die dazu nötigen Dampfmaschinen mit Centralkondensations- und Kesselanlage, eine hydraulische Anlage, eine Einrichtung für Mastenfabrikation und Teererei, Gasbeleuchtung und Wasserversorgung und eine, das gesamte Werksterrain umfassende Schmalspurgeleiseanlage. Bous besitzt: 3 grosse Walzapparate nebst Kratzbänken, Dampfhämmern, Öfen, Richtpressen, Adjustagemaschinen, sowie die dazu nötigen Dampfmaschinen, teilweise mit Kondensations- nebst Kesselanlage; eine hydrau- lische Anlage, eine Anlage für Kaltzieherei mit zwei grossen Betriebsmaschinen, 29 Ziehbänken nebst zugehörigen Adjustagemaschinen, Öfen und Beizerei, sowie eine Einrichtung zur Herstellung von Facon- teilen für den Fahrradbau; ferner eine Einrichtung zur Fabrikation von Stahlflaschen, eine Anlage für elektrische Beleuchtung, ein das gesamte Werksterrain umfassendes Schmalspurgeleise, sowie eine normal- spurige Geleiseanlage mit Wagen und Drehscheiben. Komotau besitzt: 11 Walzapparate nebst Kratzbänken, Dampfhämmern, Öfen, Richtpressen, Adjustagemaschinen, sowie die dazu nötigen Dampfmaschinen mit zwei Centralkondensationsanlagen nebst 3 eine hydraulische Anlage; eine Hammerwerksanlage mit 7 Dampfhämmern mit zugehörigen Öfen; eine Ein- richtung für Masten- und Flaschenfabrikation; eine Eisen- und Metallgiesserei; eine Normalspurgeleise- anlage mit Wagen und Drehscheiben; eine das gesamte Werksterrain umfassende Schmalspurgeleise- anlage; Gasbeleuchtungs- und Wasseranlagen; eine Braunkohlengrube, welche mit den Kohlenverbrauchs- stellen des Werkes durch eine Geleiseanlage mit Lokomotivbetrieb verbunden ist. Rath besitzt: 11 grosse, nach den neuesten Erfahrungen eingerichtete Walzapparate und Strassen, nebst Kratz- bänken, Dampfhämmern, Öfen, Richtpressen und Adjustagemaschinen, sowie die dazu nötigen Dampf- maschinen mit Centralkondensations- und Kesselanlage; eine hydraulische Anlage, eine Einrichtung für Mastenfabrikation, eine Röhrenschmiede, Teererei u. Beizerei; eine grosse Maschinenwerkstätte für Repara- turen und Neuanlagen; eine elektrische Centrale für Kraft und Licht; eine Normalspurgeleiseanlage mit Lokomotive, Wage und Drehscheibe; eine das gesamte Werksterrain umfassende Schmalspurgeleiseanlage. Die Ges. ist bei der 1897 gegründeten A.-G. Deutsche Röhrenwerke in Berlin und Rath, A.-K. M. 2 250 000, mit der Hälfte beteiligt. (Div. 1899/1900–1900/1901: 4, 0 %.) Herstellung stumpfgeschweisster Gasröhren und überlappt geschweisster grosser Röhren. Ferner ist die Ges. seit 1899 bei der British Mannesmann Tube Co. Ltd. in Landore (Süd-Wales) beteiligt (in der Bilanz vom 30. Juni 1901 mit M. 3 088 046 zu Buche stehend). Gewinnanteil 1899/1900: M. 94 462. Kapital: M. 34 000 000 in 34 000 Aktien (Nr. 1–34 000) à M. 1000. Nach der in 1901/1902 erfolgenden Durchführung der beschlossenen Herabsetzung des A.-K. (siehe unten) nur noch M. 25 000 000. Urspr. A.-K. M. 35 000 000, wovon M. 12 010 000 mit 120 % bar ein- gezahlt und M. 22 990 000 durch Einlagen aufgebracht wurden (siehe oben). In Gemässheit des mit den Patent-Inferenten Reinhard und Max Mannesmann ge- schlossenen Vertrages vom 2. Febr. 1893 wurden von denselben der Ges. 1000 Aktien (Nr. 34 001–35 000) zurückgegeben. Diese Aktien wurden vernichtet. Das Grundkapital bestand daher bis 1900 aus M. 34 000 000. Die von den G.-V. v. 9. Sept. 1893 und 10. Nov. 1894 auf Grund des Vertrages v. 2. Febr. 1893 beschlossenen weiteren Herabsetzungen des A.-K. um M. 8 100 000, welche durch Umwandlung von 10 125 Stück der den Patent-Inferenten bei der Gründung ge- währten Inh.-Aktien à M. 1000 in ebensoviele Nam.-Aktien à M. 200 bewirkt werden sollten, konnten nicht durchgeführt werden, weil die Gebr. Mannesmann die Heraus- gabe der 10 125 Stück Inh.-Aktien verweigerten. Die Ges. hatte daher Reinhard und Max Mannesmann auf Erfüllung des Vertrages vom 2. Febr. 1893 verklagt. Der hierüber angestrengte Prozess wurde seitens der Ges. in erster Instanz verloren und war in zweiter Instanz anhängig, als die G.-V. v. 12. Juni 1900 einen Vergleich genehmigte, welcher dahin ging, dass die Gebr. Mannesmann ausser den bereits zurückgegebenen M. 1 000 000 weitere M. 9 000 000 in Aktien zurückgaben und dagegen M. 2 000 000 in bar und M. 800 000 in 4½ % Oblig. der Ges. empfingen. Im Anschluss an die mit dem Ver- gleich zusammenhängende Herabsetzung des A.-K. wurde in Abänderung der G.-V.-B. v. 9. Sept. 1893 und 10. Nov. 1894 bestimmt, dass die Herabsetzung um M. 8 100 000 nicht durch Umwandlung von Inh.-Aktien à M. 1000 in Nam.-Aktien à M. 200, sondern durch Vernichtung von M. 8 100 000 der von Gebr. Mannesmann erworbenen Aktien à M. 1000 erfolgt. Mit der Vernichtung von weiteren M. 900 000 wurde dann das A.-K. auf M. 25 000 000 herabgesetzt. Endlich wurden noch die Beschlüsse der G.-V. v. 9. Sept. 1893 u. 10. Jan.