188 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Die G.-V. v. 2./6. 1897 beschloss, dass das einheitlich zu gestaltende Aktienkapital durch Ausgabe neuer Aktien Lit. A à M. 1000 bis zu M. 3 000 000 erhöht werde. Den Inhabern der Stammaktien und der Vorzugsaktien wurde bis 26. Juli 1897 auf die Aktien Lit. A ein Bezugsrecht derart eingeräumt, dass die Stammaktionäre eine neue Aktie über M. 1000 gegen Abgabe von 7 alten Stammaktien à M. 300 franko Zinsen zu 28 % gerechnet und Barzuzahlung von M. 412, die Vorzugsaktionäre gegen Abgabe von 4 Prioritätsaktien à M. 300 franko Zinsen, berechnet zum Kurse von 65 % und Bar- zuzahlung von M. 220 zu erwerben berechtigt waren. Die Ausgabe der neuen Aktien Lit. A erfolgte zum Parikurse. Sie beziehen die Div. vom 1. Juli 1897 ab, und waren auf die Zuzahlungen 4 % Zs. vom 1. Juli 1897 ab zu vergüten. Die nicht zuzahlenden St.- u. Vorz.-Aktien wurden in der Art zusammengelegt, dass je 25 Stück, das ist M. 7500 St.-Aktien oder je 15 Stück, das ist M. 4500 Prior.-Aktien, ohne Zinsberechnung und ohne Zuzahlung in eine neue Aktie Lit. A umgewandelt wurden. Diejenigen neuen Aktien Lit. A, welche die alten Aktionäre nicht bezogen, wurden von anderer Seite fest zu pari übernommen, teils in Kompensation gegen die bisherigen ca. M. 1 900 000 be- tragenden Buchschulden der Ges. teils gegen Barzahlung, welche zur Beschaffung der Mittel für Eröffnung des Betriebes der Zink- und Bleierzgrube „Freudenzeche“ etc. und zur Einlösung der Obligationenschuld bestimmt war. Bei dieser Transaktion wurden gezeichnet: Durch Einwerfen der Bankierforderung = M. 1 900 000, gegen Barzahlung = M. 76 000, gegen Einreichung von 4753 St.-Aktien à M. 300 zu 28 % und M. 279 748 bar = M. 679 000, gegen Einreichung von 1076 Prior.- Aktien à M. 300 zu 65 % gerechnet und M. 59 180 bar = M. 269 000, gegen Einreichung von 550 St.-Aktien = M. 22 000, gegen Einreichung von 105 Prior.-Aktien = M. 7000, also in Sa. M. 2 953 000, wie oben. Der dabei erzielte Buchgewinn betrug M. 1 646 000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis zu 10 % vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, bis zu 10 % Tant. an A.-R., über die Verteilung des übrigen Reinertrags beschliesst die G.-V. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Eisenerzgruben 472 880, Basalt- u. Trachitsteinbrüche 97 000, Landerwerbskto 184 514, Braunkohlengruben 1 386 000, Blei- u. Zinkgruben 540 396, Eisenbahn u. Fuhrpark 50 000, Inventar u. Utensilien 6752, Gebäude u. Fabrikanlage 321 000, Lagerplätze 13 000, elektr. Beleucht.- Anlage 1000, Arbeiterhäuser 51 000, Interimskto 2795, Maschinen 141 000, Kassa 6191, Debitoren 24 797, Schwelereianlage 155 000, Vorräte 59 637, Verlust 177 510. – Passiva: A.-K. 2 953 000, R. F. 5639, Aktienumtauschkto 4800, Kreditoren 726 548, Interimskto 487. Sa. M. 3 690 475. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Verlustvortrag 177 510, Löhne 158 571, Betriebsunkosten 19 228, Krankenkassen 3222, Versich. 1271, Grubenholz 27 777, Reparaturen 11 894, Steuern etc. 5602, zweifelh. Forderungen 1408, Gehalt 7489, Materialien 22 642, Schwelerei 17 360, Grube Lück-Anton Unkosten 56 098, Abschreib. 30 604. – Kredit: Brikettage 223 162, Kohlen 63 990, Koks 5080, Teer 6019, Pachtvertrag 2259, diverse Einnahmen 2935, Eisenstein 59 723, Verlust 177 510. Sa. M. 540 683. Kurs Ende 1886–1900: Alte Aktien: 5.50, 6.50, 15.20, 26.19, 16.70, 8.75, 6.30, 3.70, 4.25, 12, 20.75, 18.50, 20.25, –, – %. Eingeführt durch Sternberg & Co. am 2./3. 1880 zu 58.50 %. Notierten in Berlin (seit 1901 nicht mehr). Die Aktien sind lieferbar, auch wenn nur von einem Vorst. unterschrieben. – Die Prior.-Aktien wurden nie notiert. – Die Aktien Lit. A sind noch nicht zugelassen. Dividenden: 1879/80–1880/81: 5, 4 %; früher und seitdem bis inkl. 1900/1901 nichts. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Alfred Wentzke, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Oberbergrat Oscar Bilharz, Berlin; Geh. Baurat Carl Büttner, Baumeister Alb. Bohm, Berlin; Bankier Franz Meyer, Glauchau. Huldschinskysche Hüttenwerke, Aktiengesellschaft in Berlin, W. Matthäikirchstrasse 3a, mit Werken in Gleiwitz. Gegründet: Am 29. Dez. 1894. Letzte Statutenänd. vom 4. Nov. 1899. Zweck: Erwerb und Betrieb des dem Fabrikbesitzer Oscar Rich. Huldschinsky, Alleininhaber der Firma S. Huldschinsky & Söhne gehörigen, in Gleiwitz belegenen Röhren- und Eisenwalzwerkes sowie Stahlwerkes und der Abschluss aller nach der Annahme des Vorstandes in den Rahmen dieses Zweckes fallenden Geschäfte, insbesondere der Erwerb von Grundstücken. Die Ges. kann sich an allen Unternehmungen der Eisenindustrie in jeder Form, insbesondere durch Erwerb von Aktien beteiligen. Die Ges. besitzt auf dem Werke in Gleiwitz: ein Stahlwerk, eine Bessemerei, eine Puddelei, eine Walzwerks-Anlage bestehend aus Universal-Walzwerk, Grob- kaliberstrecke, Mittelstrecke und Feinstrecke, sowie die dazu gehörigen Appreturwerk- stätten, eine Dreher ei und diversen Magazinen, eine Rohrhütte mit allen Einrichtungen zur Herstellung von stumpf- und patentgeschweissten Röhren, nebst mechan. Werk- stätte, Fittings- und Muffenschmiede, Giesserei und Magazingebäuden, ein Bandagen-