Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 191 Aktien der Ges. Eintrachthütte, die 1893 ihre Auflösung beschloss und ab 1. Juli 1894 auch rechnungsmässig auf die Erwerberin überging. Die Güter Mittel- und Nieder- Lagiewnik sind ab 1. Juli 1896 unter Ausschluss der auf eigenen Grubenfeldern liegenden oder von den eigenen Arbeitern zu Feld- und Gartenbau benutzten Grundstücke und unter Vorbehalt der Eisenerz-, Kalkstein- und Dolomit-Förderungsrechte an die Katto- witzer A.-G. für M. 1 083 328 verkauft. 1882/83 erbaute die Ges. jenseits der russischen Grenze bei Sosnowice an der Warschau- Wiener Bahn die Katharinahütte und 1896/97 pachtete sie auf 24 Jahre das russische Krongut Blachownia bei Czenstochau mit einer Hochofenanlage, einer Giesserei und einer mech. Werkstätte, sowie mit ausgedehnten Thoneisensteingruben. Gegenwärtig besitzt die Ges. ausser ihren landwirtschaftlichen Anlagen Steinkohlen- felder von ca. 54 000 000 qm und ferner: Eine Anzahl Eisenerzgruben in Schlesien, Rasenerzberechtsame in Galizien für den Thomasbetrieb und eine Anzahl von Steinbrüchen in Schlesien. Die Königshütte mit der Alvenslebenhütte: 7 Hochöfen, Kupfer-Extraktionsanstalt, Puddlingswerk, Giesserei, mechanische Werkstatt, Walzwerk für Handelseisen, Facon- eisen, Grubenschienen, Feineisen- und Eisenblech, Bessemer-, Thomas- und Martin-Stahl- werke und Walzwerke für Bleche und Eisenbahnschienen aus Stahl, 1 Bandagenwalzwerk und 1 Räder- und Weichenfabrik; Werkstatt für Waggonbau, sowie für Eisenkonstruktion und Brückenbau; ferner Koksöfenanlagen verschiedener Systeme, mit Anlagen zur Ge- winnung von Nebenprodukten, sowie Thonziegelei für feuerfestes Material. Die Laurahütte: 4 Hochöfen, Giesserei, Walzwerke, Martinwerk, Verzinkerei, Rohr- walzwerk etc. Die Katharinahütte bei Sosnowice in Polen: 2 Hochöfen, Eisengiesserei, Stabeisen- und Blechwalzwerk (10 Schweiss- und 10 Glühöfen), Puddelwerk (14 Doppelöfen), 2 Martin- öfen, Schraubenfabrik und mechan. Werkstatt, 1 Rohrwalzwerk nebst der Blachownia- hütte mit Giesserei, mechan. Werkstätte und einem Stanz- und Emaillierwerk. Die Eintrachthütte: Maschinenfabrik, Giesserei und Kesselschmiede. Aufgeschlossen wird in Dubensko bei Czerwionka (Kreis Rybnik) eine neue Stein- kohlengrube, welche Ende 1901 in Förderung treten dürfte. Beamten- und Arbeiterwohnungen, Schulgebäude etc. sind vorhanden. In den Bergwerken arbeiten 72 Dampfkessel und 60 Wasserhaltungs- und Förder- maschinen von zusammen 4353 Pferdekräften, in den Hüttenanlagen 318 Dampfkessel und 297 Dampfmaschinen mit 17 850 Pferdekräften. Die Kohlenförderung wird zu etwa 25 % auf den eigenen Werken verbraucht; andererseits erfordert die Koksfabrikation für den eigenen Bedarf den Ankauf von Koks- kohlen. Der Erzbedarf wird durch die eigene Förderung nicht gedeckt, wohl aber der Bedarf an Kalkstein. Die Roheisenproduktion findet zum grössten Teil in den eigenen Werken ihre Verarbeitung. Statistik: Steinkohlen Eisenerze Roheisen Produktion Verkauf Ankauf Produktion Im Betrieb Produktion Verkauf t t t t Hochöfen t 6 1894/95 1 546 987 1 083 987 146 136 74 752 — 151 885 3218 1895/96 1 631 789 1 149 092 150 594 72 691 8 174 466 873 1896/97 1 736 175 1 203 945 161 262 65 276 7–8 180 332 1005 1897/98 1 912 302 1 308 867 215 939 61 244 8 190 367 2527 1898/99 2 050 671 1 468 205 215 830 87 214 8–9 198 809 4926 1899/1900 2 205 796 1 628 636 214 495 711372 7–12 199 734 6607 1900/1901 2 462 882 1 815 600 212 818 72 576 8–9 197 485 3983 Walzwerk- Guss- Roh- Blei Bolß Cement- fabrikate waren zink „ Kupfer Pro- Absatz Pro- Pro- Pro- Pro- Pro- Gesamt- Arbeiter 5 en e e etc. 1894/95 133 880 121 490 6 303 1365 442 930 30 869 319 13 071 1895/96 158 223 139 128 6 869 1369 269 975 35 954 323 13 688 1896797 164 788 134786 8 1328 173 9 575 991 39 975 204 15 431 1897/98 189 111 156 583 10 630 1229 — 9 931 1069 46 409 828 16 361 1898/99 198 346 157 852 13 469 737 – 12 553 1951 51056 792 17779 1899/1900 189 070 145 862 13 683 — – 11 895 1093 57 082 394 19 117 1900/1901 177 476 141 571 11 560 — –10 226 1117 99 946 082 20 277 Die Waggonfabrik lieferte 1898/99: 1252 Güterwagen; für nicht angegeben. Kapital: M. 27 000 000 in 45 000 Aktien à Thlr. 200 = M. 600. Das urspr. A.-K. von M. 18 000 000 wurde 1873 um M. 9 000 000 erhöht, begeben zu 120 %. Bei Erhöhungen des A.-K. hatten nach dem früheren Statut die ersten Zeichner und die jeweiligen Aktionäre je zur Hälfte Bezugsrechte al pari. Dieses Recht wurde bei 1899/1900 u. 1900/1901