194 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Kurs Ende 1885–1901: 108, 125, 176, 221, 172.50, 123, 128.25, 152, 155.75, 182.50, 223, 224, 210.80, 212.25, 316.50, 230, 192 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1885/86– 1900/1901: 6, 6, 10, 14, 18, 8, 8, 8, 8, 9, 15, 15, 15, 19, 24, 12 % OCoeup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Wilh. Kollmann, Emil Marx. Aufstchtsrat: (3–7) Vors. E. Sachs, Komm.- Rat 1. Loewe, A. Philipsthal, Ludwig Born, Berlin; Hugo von Noot, Wien. Prokuristen: Wilh. Fröhlich, Alfons Sparagnapane, Ignatz Maase, Reinhold Becker. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Berlin: Born & Busse; Breslau: Breslauer Wechsler- Baak Harzer Werke zu Rübeland und 69188 in Blankenburg a. H. Gegründet: Am 1. Okt. 1870. Letzte Statutenänderung vom 25. Nov. 1899. Zweck: Übernahme der braunschweigischen Berg- und Hüttenwerke am Harz: 2 Holzkohlen- Hochöfen nebst Eisengiessereien, Maschinenfabrik und Kesselschmiede, sowie Anstalten zur Holzverkohlung und Holzessiggewinnung und Verarbeitung zu Rübeland und Zorge; Eisensteingerechtsame in der Grafschaft Hohnstein und Eisensteingruben bei Zorge und Rübeland. Im Jahre 1872 erwarb die Ges. die Eisensteingerechtsame im Hüttenröder Revier bei Blankenburg und etablierte behufs Verhüttung der Erze zu Giesserei-Eisen in Blankenburg 2 Kokshochöfen. 1892/93 wurden in Rübeland eine Vernickelungsanstalt und in Zorge eine Teerölanstalt angelegt. Die Ges. hat ferner die bekannte Baumanns- höhle und die neuentdeckte Hermannshöhle (Tropfsteinhöhlen) bis 1910 gepachtet und mit elektrischem Licht versehen. Nachdem die Verkohlungsanstalt und der Hochofen in Zorge bereits 1894 eingestellt worden, beschloss die G.-V. vom 22. Juni 1895 mit Rücksicht auf die hohen verlust- bringenden Produktionskosten auch die Betriebseinstellung des Hochofenwerks in Blanken. burg, doch ist die Giesserei daselbst noch in Thätigkeit und bedeutend vergrössert, auch mit Vernickelungsanstalt und Emaillieranstalt versehen worden. Seitdem war nur 1 Holzkohlen-Hochofen in Rübeland in Betrieb, bis 1898/99 auch der zweite wieder an- geblasen wurde, die aus selbstgewonnenen Erzen direkt Ofenguss, Kunstguss etc. dar- stellen, auch Holzverkohlungsanstalt und Destillation daselbst. Die G.-V. vom 17. Jan. 1898 beschloss die Anlage einer zweiten Giesserei in Zorge aus vorhandenen Mitteln, die am 23. Nov. 1898 in Betrieb kam. Im ganzen wurden 1898/99–1899/1900 für Ver- grösserungen und Verbesserungen der Werke und Anlagen der Ges. über M. 800 000 ohne Erhöhung des A.-K. ausgegeben. 1900/1901 kamen auf Immobilienkto M. 113 322, für Maschinen u. Geräte M. 80 961 in Zugang. 1898/99 nahm die Maschinenfabrik als solche in Zorge wiederum die Fabrikation auf. Specialitäten: Dampfmaschinen, Einrichtungf. Gypsfabriken, Mühlenanlagen, Drehbänkeetc. 1898 wurde das Kalkwerk Garkenholz nebst dazu gehörenden Ländereien an die neu errichtete A.-G. Vereinigte Harzer Kalkindustrie in Elbingerode für M. 1 200 000 verkauft und waren als Preis M. 700 000 bar, M. 250 000 in Aktien und M. 250 000 in Oblig. der neuen Ges. an die Harzer Werke zu entrichten. Von diesem Erlös wurden M. 568 148 zu Abschreib. an Buchwerten und aus dem wirklichen Buchgewinn von M. 631 851 ca. M. 325 000 = ca. 15 % zur Erhöhung der Div. verwendet. Produktion: Gusswaren 1897/98–1900/1901: 4 011 938, 4 892 075, 4 911 828, 3 859 130 kg. – Holzkohlen-Roheisen (erblasen aus den in den Hüttenröder Gruben gewonnenen Erzen) 1898/99–1900/1901: 1 484 464, 2 591 488, 2 326 685 kg. – Das Ergebnis 1900/1901 würde ein günstigeres gewesen sein, wenn nicht auch bei dieser Ges. die hohen Roheisen- und Kokspreise bei niedrigen Preisen für Fertigfabrikate nachteilig eingewirkt hätten. Für die Folge verspricht besonders das Verkohlungsgeschäft ein befriedigendes Resultat. Kapital: M. 2 137 500, und zwar M. 1 800 000 in 6000 Aktien Lit. A (Nr. 1–6000) und M. 337 500 in 1125 Aktien Lit. B (Nr. 1–1125) à M. 300, jetzt sämtlich gleichberechtigt. Erstere be- rechtigten bis 30. Juni 1899 zu 4 % Vorz.-Div. (früher 6 %) ohne Nachzahlungsanspruch und zur Voreinlösung im Falle einer Liquidation der Ges., doch beschloss die G.-V. vom 25. Nov. 1899 die Gleichstellung beider Aktienarten. Urspr. Aktien-Kapital M. 3 600 000 in Aktien à M. 600, dazu 1872 noch M. 1 800 000; Reduktion des sich danach ergebenden Kapitals von M. 5 400 000 auf die Hälfte durch Abstempelung der Aktien von M. 600 in Aktien Lit. B à M. 300 zufolge G.-V.-B. vom 22. Dez. 1879, fernere Reduktion der verbleib. M. 2 700 000 durch Zusammenlegung von 4 Aktien zu 1 Aktie zufolge G.-V.-B. vom 11. April 1891 und der danach bestehenden M. 675 000 durch Zusammenlegung von 2 Aktien zu 1 Aktie zufolge G.-V.-B. vom 19. Nov. 1895 = M. 337 500. Urspr. Prioritäts-Aktien-Kapital M. 4 500 000 in Aktien à M. 300, emittiert lt. G.-V.-B. vom 15. OÖOkt. 1879; Reduktion durch Zusammenlegung von 5 Aktien zu 4 Aktien zufolge G.-V.-B. vom 11. April 1891 auf M. 3 600 000 und von 2 Aktien zu 1 Aktie auf M. 1 800 000 zufolge G.-V.-B. vom 19. Nov. 1895. Betreffs der Kapitalswandlungen vergl. die früheren Jahrgänge dieses Buches.