Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 195. Anleihe: M. 300 000, aufgenommen lt. G.-V.-B. vom 24. Nov. 1900 zur Verstärkung der Betriebs- mittel beim herzoglichen Leihhaus. Die Anleihe ist hypothekarisch sichergestellt und zu 4½ % verzinslich. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., darnach vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, vom verbleibenden Betrage 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von zus. M. 5000, Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Immobilien 1 299 781, Bergwerkseigentum 715 525, Wasser- leitung u. Reservoir 1, Hochofenanlage Blankenburg 3908, Geräte u. Maschinen 359 006, Mobilien 2, Fuhrpark 1, Laboratorium 1, Eisenstein 21 568, Materialien 413 989, Waren 312 627, Kassa 33 158, Effekten 161 263, Wechsel 33 241, vorausbez. Feuerversicherung 2474, elektr. Anlagen 72 790, Museum 1, Umbau u. Ausbau 99 319, Unfall- u. Haftpflicht- versicherung 5833, Debitoren 301 973, Musterbücher 10 635. Passiva: A.-K. 2 137 500, Hypothek 300 000, R.-F. 106 185, Bankschulden 484 281, Kreditoren 273 107, rückst. Löhne 35 013, alte Div. 3057, Verfüg.-F. 325 000, Gewinn 182 953. Sa. M. 3 847 096. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 79 019, Provisionen 846, Abschreib. 45 421, Zs. 28 055, Gewinn 182 953 (davon R.-F. 4290, Tant. an Dir. u. Beamte 15 162, Roh- eisen-Res. 90 000, Div. 64 125, Vortrag 9376). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 97 154, Überschüsse: Blankenburg 61 519, Rübeland 115 083, Zorge 53 276, Pachten u. Mieten 8048, Effekten 1215. Sa. M. 336 295. Kurs: Urspr. Aktien Ende 1873–79: 60, 35, 10, 1, 4, 4, 18.50 %; herabges. Aktien Ende 1879–92: 44, 22.50, 16.50, 11, –, 6.50, 5.25, 7.60, 17,50, 28, 29, 18.50, 5, 7 % (= 4 Id. Zs.); der Prior.-Aktien Lit. A Ende 1880–92: 64, –, 44, 29, 32.75, 19, 20.25, 42.50, 69.75, 68.75, 41.75, –, 35 % (== 6 % Ifd. Zs.); diese alle seit 4./7. 1892 franko Zs. Herabges. Aktien Ende 1891–94: Lit. B: 5, 7, –, 49.50 %; Lit. A: 35, –, 20, 53 %; ab 1./4. 1895 Notiz eingestellt. Einmal zusammengelegte Aktien Ende 1892–96: Lit. B: 7, 6.25, 9, 36.25, 49.75 %; Lit. A: 33, 26.25. 29, 40.10, 50.10 %; ab 18./2. 1897 Notiz eingestellt. Zweimal zusammengelegte Aktien Ende 1896–99: Lit. B: 49.45, 96, 148.25, 204.50 %. Lit. A: 50.10, 99, 149, 204.50 %. Notiert in Berlin. Diese bisher getrennt notierten Aktien A u. B werden seit 27./2. 1900 zusammen notiert. Ende 1900–1901: I1.5, 7075 % Dividenden: Aktien Lit. A 1886–90: 0, 0, 0, 0, 1½ %; Lit. B 1886–90: 0, 0, 0. 0, 0 %; konvert. Aktien Lit. A 1891/92–1896/97: 3½, , ¾, 0, 4½, 3 %; konvert. Aktien Lit. B 1890/91–1896/97: 0, 0, 0, 0, 0, 4½, 0 %; konvert. Aktien Lit. A u. B 1897/98 bis 1900/1901: 6¾, 25, 12, 3 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Kaufm. Joh. Lorentz, Ing. Carl Lückhoff. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Leo Michel, Berlin; Stellv. Adolf Werner, Leipzig; Rud. Wartenberg, Hch. Maecke, Emil Franke, Berlin; Wilh. Burchardt, Magdeburg; Bankier Emil Glaser, Blankenburg a. H. Zahlstellen: Blankenburg a. H.: Gesellschaftskasse, Harzer Bankverein; Berlin: Disconto-Ges.; Magdeburg: Zuckschwerdt & Beuchel. Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation in Bochum. Gegründet: 23./1. 1854, Dauer unbeschränkt. Letzte Statutänd. v. 9./5. 1900 u. 26./10. 1901. Zweck: Herstellung von Gussstahl und Gussstahlfabrikaten; Steinkohlen- u. Erzbergbau etc. Es werden hauptsächlich fabriziert: Stahlfaconguss jeder Art, darunter Glocken, Schienen und Schwellen nebst Zubehör, Knüppel und Platinen, Produkte der Feinwalz- strasse, Wagen- und Lokomotivradsätze, Federn, Herzstücke und Weichen, Fabrikate aus Schmiedestahl jeder Art, Wellen bis zu 30 t Gewicht, Geschütze nebst Zubehör, namentlich auch Geschosse, Material für Feld- und Industriebahnen, Eisenbahnwagen etc. Arbeiterzahl 1898/99–1900/1901 insgesamt ca. 9917, 10 524, 11 566. Die Gussstahlfabrik besteht wesentlich aus folgenden Teilen: Hochofenanlage; Bessemer-, Martin- und Tiegelschmelze; Stahlgussformerei; Cementstahl-Ofenanlage; Schienenwalzwerke I und II; Radreifenwalzwerke, Räderwalzwerke, Feder-, Block- und Kaliberwalzwerke; Hammerwerke I und II und Pressbau, Räderschmiede; Federnfabrik; Herzstückwerkstatt, Weichenfabrik, Drehereien für Achsen, Lokomotiv- und Waggon- Radsätze; Kanonenwerkstatt; Werkstatt für Feldbahnbau; Eisengiesserei und Reparatur- werkstätte; Fabrik für feuerfeste Produkte und Gasfabrik. – Die Bessemer- und Thomas- schmelzen nebst Mühle zur Herstellung des Thomasschlackenmehls arbeiten jede mit 3 Konvertern. Die Martinschmelze besitzt 7 Siemens-Martinöfen für 20 und 25 t Chargen- gewicht. Die seit Herbst 1887 in Betrieb genommene neue Tiegelschmelze dient zur Herstellung des in den letzten Jahren wieder wesentlich erhöhten Bedarfs an Tiegel- stahl für rollendes Eisenbahnmaterial, für den Schiffsbau, sowie für Geschütze. Im Schienenwalzwerk I werden schwere Eisenbahnschienen und flusseiserne Wellen her- 13