Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 201 Direktion: Reinhard Eigenbrodt, Max Meier, Differdingen; Wilh. Ballauf, Franz Brenner, Bochum. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Bernh. Dernburg, Berlin; Stellv. Präsident Ch. Simons, Luxemburg; Justizrat Maximilian Kempner, Bank-Dir. Eeop. Steinthal, Berlin; Gen.-Dir. Ad. Greiner, Seraing; Ing. Paul Würth, Ing. Jules Fischer, Luxemburg; Bergassessor Gust. Kost, Bochum. Wissener Bergwerke und Hütten in Brückhöfe bei Wissen a. d. Sieg. Gegründet: Am 13. Juli 1881. Letzte Statutenänd. vom 4. Nov. 1899. Jweck: Betrieb des früher der Wissener Bergwerks- und Hütten-A.-G. gehörigen und s. Zt. für M. 2 520 000 übernommenen Eisenhüttenwerkes Altehütte mit zwei gegenwärtig ausser Betrieb gesetzten und der Alfredhütte mit 2 grossen Hochöfen, von denen der eine mit einem Kostenaufwand von M. 1 190 800 neu errichtet und am 8./9. 1901 angeblasen ist, und den dazu gehörigen Eisensteingruben, von denen jedoch nur die Gruben Vereinigung u. St. Andreas betrieben werden, während Hohegrethe im Okt. 1901 zum Erliegen gekommen ist, da der Abbau nicht mehr lohnte. Das Terrain ist von 1882/83 auf 20–40 Jahre fest gepachtet. Neben der Alfredhütte am Wissener Bahnhofe wurde ein grösseres Grund- stück hinzugekauft; es wird daselbst die Anlage eines Stahl- und Walzwerkes geplant. 1897 wurde die Heinrichshütte bei Aue A.-G. mit einem Hochofen mit 3 Gebläsemaschinen und 4 Spateisensteingruben, von denen zur Zeit 2 betrieben werden, erworben. An der hierzu gehörigen, seit 1891 fristenden Grube Petersbach wird an einer neuen Schacht- anlage gearbeitet, die Ende 1902 in Betrieb kommen dürfte. Die Kosten der Gesamt- anlage werden sich voraussichtlich auf ca. M. 650 000 belaufen, d. h. einschliesslich einer brojektierten ca. 7½ km langen Seilbahn von der Grube bis nach Wissen; bis 30./6. 1901 wurden M. 243 872 ausgegeben. (Die Aktionäre der Heinrichshütte erhielten s. Zt. eine Abfindung von 50 % des M. 2 700 000 betragenden A.-K. und für 1896/97 4 % Div.) Areal der Wissener Werke rund 17 ha, der Heinrichshütte rund 49 ha. An Neuanlagen und Umbauten sind 1900/1901 im ganzen für M. 1 655 320 Arbeiten zur Ausführung gelangt. Beschäftigt wurden im Grubenbetrieb 1899/1900 – 1900/1901 durchschnittlich 992, 1076 Arbeiter, an die 1900/1901 M. 980 478 Löhne verausgabt wurden; im Hüttenbetrieb 407, 405 Arbeiter, die 1900/1901 M. 436 411 an Lohn enthielten. Preduktion: Spiegel-, Stahl-, Puddel-, Tho- asroh M. ales Ben Spateisenstein Kupfererze Bleierze 1894/95 kg 45 664 950 49 232 955 728 985 127 700 1895/96 „ 57 747 350 54 883 450 768 706 66 000 1896/97 „ 91 081 540 141 364 950 1 070 827 53 450 1897/98 „ 84 834 040 135 163 840 903 464 37 650 1898/99 „ 88 548 950 129 864 019 662 458 13 100 1899/1900 „ 91 812 600 113 014 000 483 000 10 000 1900/1901 „ 93 475 700 120 474 000 508 000 Gesamtabsatz 1897/98–1900/1901: 77 229 440, 97 885 607, 91 402 300, 91 288 200 Spiegel-, Puddel-, Stahl-, Thomasroh- und graues Eisen. Verbrauch an Eisenstein 1900/1901: 202 584 t. Zwar macht sich auch bei dieser Ges. der Konjunkturumschwung durch Mangel an Absatz bemerkbar, von schlimmen Folgen ist sie aber im grossen und ganzen verschont geblieben; die Aussichten sind auch für die Folge nicht ungünstig. Im Betrieb sind noch 3 Hochöfen. Kapital: M. 3 800 000 in 3800 Prior.- bezw. Vorz.-Aktien (Nr. 1–3800) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 520 000 in 4200 St.-Aktien à M. 600, von denen lt. G.-V.-B. v. 23. Febr. 1889 98 Aktien vernichtet und die restlichen 4102 Aktien in 2051 St.-Aktien à M. 600 zus. gelegt wurden. Die gleiche G.-V. beschloss Ausgabe von M. 2 400 000 in 2400 Vorz.-Aktien à M. 1000, zu- sammen also M. 3 630 600. Die G.-V. vom 23. Juli 1897 beschloss, von den vorhandenen M. 1 230 600 in zus.gelegten St.-Aktien deren 11 Stück = M. 6600 zu vernichten und die restlichen 2040 St.-Aktien à M. 600 = M. 1 224 000 (5 à M. 600 gegen 1 à M. 1000) in M. 408 000 in Prior.-Aktien à M. 1000 (Nr. 2401–2808) umzutauschen (Frist bis 1./10. 1900) und weitere 992 ab 1./7. 1897 div.-ber. Prior.-Aktien (Nr. 2809–3800) auszugeben; diese wurden von einem Konsortium zu 125 % übernommen und im Verhältnis 1:3 den seit- herigen Aktionären v. 28./9.–10./10. 1897 zu 130 % angeboten. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K., event. Sonderrücklagen und Ab- schreib., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Gruben u. Koncessionen Wissen 491 862, do. Au 577 600, Gebäude u. Maschinen der Gruben Wissen 135 982, do. Au 81 120, Schachtanlage Peters- bach 243 872, Kalksteinbrüche Wissen 1, Hohöfen Altehütte 122 563, do. Alfredhütte 563 914, do. Heinrichshütte 52 798, Maschinen Altehütte 14 860, do. Alfredhütte 76 079, do. Heinrichshütte 14 658, Neubau Alfredhütte 1 190 800, elektr. Anlage Wissen 1, do. Au 1, Eisenbahnen Wissen 104 500, do. Au 13 642, liegende Gründe Wissen 192 543, do. Au