212 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Maschinen- u. Öfenreparaturen 131 326, Gebäude- u. Eisenbahnreparaturen 54 463, Zs. u. Agio 39 015, Fabrikationsunkosten 114 563, Gehälter 123 104, Provis. 21 361, Handl.-Unk. 43 723, Arbeiterwohlf. 64 359, schwarzes Kto 22 398, Abschreib. 220 010, Gewinn 302 510. – Kredit: Vortrag 10 579, Gewinn: Döhlen 1 079 771, Berggiesshübel 44 477, schwarzes Kto 1010. Sa. M. 1 135 839. Gewinn-Verwendung: Div. an Aktien u. Genussscheine 200 000, Tant. an A.-R. 5065, do. an Vorst. 8177. Grat. an Beamte 10 000, Beamtenpensionskasse 7500, Rückstellung für ab. zunehmendes Roheisen 70 000, Vortrag 1767. Kurs Ende 1886–1901: In Berlin: 118.50, 123.50, 159.20, 218.50, 172, 144.50, 141, 150.25, 172, 192, 221, 255, 280.25. 280.50, 179.75, 169 %. – In Dresden: 118, 124, 160.25, 218, 174, 145, 143, 150.50, 171.50, 192.50, 220.75, 256.25, 194, 194, 131.50, 129 % (ohne Genussschein) – In Dresden Genussscheine Ende 1898–1901: M. 260, 264, 155, 130 pro Stück. Dividenden: Aktien 1886/87–1900/1901: 7, 7, 8¼, 12, 16, 11, 9, 9, 10, 12, 12, 12, 13, 11 5 %, Genussscheine 1896/97–1900/1901: M. 18, 18, 20, 16½, 5 pro St. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Andr. Nägel. Horst Adler. Prokuristen: E. Hoyer, H. Rossberg, P. Binner, E. Becker. Aufsichtsrat: (4–5) Vors. Bankier Franz Täubrich, Stellv. Geh. Komm.-Rat Viktor Hahn, Rentier A. Gerstenberger, Dir. a. D. G. Lippmann, Dresden; Baurat F. W. Grund, Breslau. Zahlstellen: Für Div.: Döhlen: Eigene Kasse; Dresden: Mende & Täubrich, Eduard Rocksch Nachf.; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Berlin: Dresdner Bank. Eisen- und Stahlwerk „Hoesch'' A.-G. in Dortmund. Gegründet: Am 24. Sept. 1873. Letzte Statutenänd. vom 31. Okt. 1899. Zweck: Betrieb eines ca. 76 ha umfassenden Eisen- und Stahlwerkes mit folgenden Abteilungen: Hochofenwerk (4 Hochöfen) mit Kokereien u. Ammoniakfabriken; Stahlwerk mit 3 Kon- vertern u. 4 Martinöfen; 2 Blockstrassen; 2 schwere Walzenstrassen für Schienen, Träger, Platinen, Schwellen etc., 1 Strasse für leichte Träger, U-Eisen, Winkel etc., 2 Strassen für feinere, mittlere Bleche, 1 Drahtstrasse. Am 1./7. 1900 wurde das neuerbaute Block- und Trägerwalzwerk mit zugehöriger Walzendreherei, Adjustage etc. vollendet und in Betrieb genommen, wodurch das Walzprogramm und die Leistungsfähigkeit in Formeisen eine wesentliche Erweiterung erfuhren. Ferner besitzt die Ges. 1 Hammerwerk, 1 Phosphat- fabrik zur Verarbeitung der eigenen Thomasschlacken, 1 Fabrik für feuerfeste Fabrikate, 1 Schlackensteinfabrik, sowie 1 Kalkringofen für eigenen Bedarf. Die Ges. ist seit 1897 mit der Kuxe bei der Gewerkschaft Reichsland b. Bollingen in Lothringen be- teiligt (mit M. 1 940 332 zu Buch stehend, nach Einrechnung von M. 441 074 Zubusse für 1899/1900). Für Neubauten u. Anschaffungen auf der Hütte wurden 1900/1901 im ganzen M. 2 608 105 verausgabt. Es wurden 1896/97–1900/1901 fabriziert: 79 356, 141 504, 195 702, 198 627, 200 881 t Roheisen, 232 629, 240 092, 253 937, 285 474, 249 536 t Stahlblöcke; Arbeiter: 2925, 2945, 3295, 3636, 3671. Die Fakturen betrugen 1898/99–1900/1901: M. 24 497 949, 35 821 583, 28 974 538. Die G.-V. vom 1. April 1899 beschloss den Eintausch der Kuxe der Gewerkschaft Ver. Westphalia (an das Eisen- und Stahlwerk Hoesch angrenzend), gegen Aktien des Eisen- und Stahlwerks Hoesch, wodurch bedeutende Frachtersparnisse etc. eintreten. Die Gewerken der Westphalia erhielten pro Kux (1000 Stück) je nom. M. 6000 neue Hoesch-Aktien oder eine Barabfindung von M. 12 000 pro Kux. Die bernahme des Betriebes der Gewerkschaft fand ab 1./7. 1899 statt und wurden nach deren Auflösung die beiden Zechen als Abteilung Kohlenbergbau der Verwaltung des Stahlwerkes Hoesch angeschlossen. Die Zeche Westphalia besitzt 16 alte Geviertfelder = 17 000 000 qm Feldesfläche. Sämtliche Fettkohlenflöze und im westlichen Teile der Berechtsame (dem alten Felde Westphalia) alle Gaskohlenflöze sind aufgeschlossen; abgebaut werden gegenwärtig 9 Fett- kohlenflöze mit einer Mächtigkeit von 2½ m reiner Kohle. Es sind vorhanden 2 Haupt- förderschächte Kaiserstuhl I und II, wovon letzterer ein Doppelschacht mit 2 Förder- maschinen, ferner 1 Wetterschacht auf Schachtanlage Kaiserstuhl II, während ein zweiter Förderschacht abgeteuft ist und im Laufe des Jahres 1902 in Betrieb kommen wird. Die Förderung betrug 1898/99–1900/1901: 569 766, 683 713, 705 965 t Kohle, die Koks- produktion aus 176 Öfen: 149 334, 178 088, 168 266 t; Zahl der Bergarbeiter: 2866. Die Beteiligung am Kohlen-Syndikat betrug am 1./1. 1901: 758 000 t; am Koks-Syndikat: 169 200 t. Die Ges. hat bis 31./12. 1905 für den Kohlen- und Koksverbrauch der Hütte die Umlage zu zahlen. Kapital: M. 15 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 1500. Urspr. A.-K. M. 3 600 000 in 2400 Aktien à M. 1500 (= Thlr. 500), erhöht lt. G.-V.-B. v. 11. Okt. 1895 um M. 2 400 000 in 1600 Aktien à M. 1500, fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 7. Mai 1897 um M. 3 000 000 in 2000 ab 1. Jan. 1898 div.-ber. Aktien à M. 1500, angeboten den Aktionären vom 18. Mai bis 3. Juni 1897 im Verhältnis 2: 1 zu 160 %. Die G.-V. v. 1. April 1899 beschloss weitere Erhöhung um M. 6 000 000 (auf M. 15 000 000) in 4000 Aktien à M. 1500, div.-ber. ab 1. Juli 1899, begeben zum Ankauf der Zeche Westphalia.