Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 215 Schacht bei Dortmund der Union abgetreten; diese hat dorthin ihre Brückenbauanstalt verlegt, ebenso ist daselbst eine Waggonbauanstalt und eine Schiffswerft errichtet worden. Die Ges. besitzt zur Zeit folgende Anlagen und Werke: a) Dortmunder Eisen- und Stahlwerke: Hochofen, Puddel- u. Walzwerk, Guss- stahlwerk, Waggonfabrik, Räderfabriken, Brückeubauanstalt, Weichenfabrik, Mechan. Werkstätte und Giesserei, Gas- und Wasserwerke; Verwaltungsgebäude, Beamten- u. Arbeiterwohnungen; Schiffswerft; Schlackenmühle für Thomasmehl, welche an die Firma Schüchtermann & Kremer verpachtet ist. Specialisierung der Anlagen und Fabrikate: Stahlwerk mit direkter Konvertierung aus 5 Hochöfen, 10 Gebläsemaschinen, 102 Koksöfen, 20 grossen Wärmapparaten und einem Blockwalzwerk; dem Thomaswerke mit 4 Konvertern, 9 Dampfhämmern bis zu 300 Ctr. Fallgewicht und Walzenstrassen für Schienen, Achsen, Bandagen und Schwellen; der Siemens-Martin-Schmelzerei für Fabrikation von Flusseisen und Faconguss; dem Puddel- und Walzwerke mit 17 Puddel- und Wärmöfen und 9 Schweissöfen, 8 Walzen- strassen, 6 Dampfhämmern für Fabrikation von Handelseisen; der Brückenbauanstalt mit einer Produktionsfähigkeit von 20 000 t per Jahr, der Weichenbauanstalt mit einer Produktionsfähigkeit von 3800 vollständigen Weichen; einer Eisengiesserei und mecha- nischen Werkstätte mit 3 Kupolöfen und einem grossen Flammofen und einer Räder- fabrik mit 20 Schmiedefeuern, 107 Bohr-, Dreh- und Hobelbänke und 5 Dampfmaschinen zur Fabrikation von Lokomotiv-, Tender- und Waggonsätzen. b) Horster Eisen- und Stahlwerke: 2 Hochöfen, 80 Koksöfen, 8 Heizapparaten und 4 Gebläsemaschinen, Puddel- und Walzwerk mit 10 Puddelöfen, 5 Walzenstrassen und 6 Dampfhämmern, Mech. Werkstätte und Giesserei, Achsen-, Schrauben- u. Muttern- fabrik, Verwaltungsgebäude, Beamten- und Arbeiterwohnungen. Die Anlagen in Horst wurden 1900 bezw. 1901 teilweise ausser Betrieb gesetzt. c) Henrichshütte: Hochofenanlage mit 2 Hochöfen, 64 Koksöfen, 7 Wärmappa- raten und 3 Gebläsemaschinen; ferner ein Puddel- und Walzwerk mit 25 Puddelöfen, 25 Wärm- und Schweissöfen, 7 Walzenstrassen und 7 Dampfhämmern für Fabrikation von Winkeleisen, Blechen und Platten, ein Röhrenwalzwerk für die Herstellung von Gasröhren, Siederöhren und verzinkten Röhren, sowie eine Eisengiesserei mit 3 Kupol- öfen, 3 Flammöfen und 9 Temper- und Glühöfen, Mech. Werkstätte, Fassfabrik, Ver- zinkerei, Verwaltungsgebäude, Beamten- und Arbeiterwohnungen. d) Kohlenbergbau: Zeche Glückauf-Tiefbau bei Barop mit 3 Schächten: Gotthelf, Gisbert und Traugott und 110 Koksöfen; Zeche Adolf von Hansemann bei Mengede mit 3 Schächten und 80 Koksöfen (siehe auch unten); Steinkohlenbergwerke bei Hattingen: Carl Friedrich bei Weitmar mit einem Förder- und einem Wasser- haltungsschacht und 40 Koksöfen, Brockhauser Tiefbau, Hermanns ges. Schiffahrt, Valeria, Zufälligglück etc. Sämtliche Zechen gehören dem Kohlen-Syndikat nicht an. e) Eisensteinbergbau: Eisensteinbergwerke an der Ruhr, im Siegerlande, in Nassau, im Rheinlande, am Harz, bei Bredelar, an der Weser. Vorwiegend betrieben werden davon die Spat- und Brauneisensteingruben bei Siegen und in Nassau, sowie die Roteisensteingruben bei Bredelar und an der Weser. Der Gesamtbesitz umfasst jetzt ein Areal von ca. 425 ha mit 15 Tief bauschächten, 9 Hochöfen, 476 Koksöfen, 35 Windwärmapparaten, 80 Puddel-, Schweiss- und Wärmöfen, 23 Flamm- und Kupolöfen, 4 Konvertern, 340 Dampfkesseln, 23 Walzen- strassen, 45 Dampfhämmern, 425 Dampfmaschinen mit zus. 44 738 HP., 854 Werk- zeug- und Adjustagemaschinen, 136 Schmiedefeuern. Zur Vermittelung des Ver- kehrs auf den Etablissements dienen 74 km normalspur. und 94 km schmalspur. Bahnen mit 60 Lokomotiven. Für Beamte und Arbeiter sind 388 Wohnhäuser vorhanden. (Siehe auch unten bei Zeche Hansemann.) Auf den grösseren Werken ist durch gut ein- gerichtete Menagen für das Unterkommen der unverheirateten Arbeiter gesorgt. Konsum- anstalten liefern ausserdem den Angehörigen der Etablissements Lebensmittel gegen Barzahlung zu Selbstkostenpreisen. Die Ges. besitzt ferner 501 Kuxe des Eisensteinbergwerks Ver. Empel in Lothringen und 100 Aktien der Dortmunder Gemeinnütz. Baugesellschaft und ist weiter beteiligt an der Westfälischen Transport-Act.-Ges. in Dortmund und an den Unternehmungen in Schantung etc., welche Beteiligungen am 30. Juni 1901 zusammen mit M. 242 055 zu Buche standen. Bis 1899 besass die Union bereits 501 Kuxe des Mengeder Steinkohlenbergwerks (Zeche Adolf von Hansemann) bei Dortmund. (Zubusse der Union 1896/97: M. 1 753 500, 1898/99: M. 1 503 000.) Die G.-V. der Union v. 16. Sept. 1899 beschloss die Erwerbung der restlichen 499 Kuxe und somit den Ankauf der ganzen Gewerkschaft; für den Kux wurden M. 9000 = M. 4 491 000 gezahlt (siehe auch unter Kapital). Die Zeche Adolf von Hanse- mann besitzt zwei betriebsfähige Schächte und förderte bisher in den letzten Jahren je ca. 200 000 t Kohlen und besitzt eine Koksanstalt mit 80, Coppé-Ofen, auch 2 Ziegel- ringöfen sind vorhanden. Berechtsame ca, 15 000 000 qm, Flächeninhalt der Grundstücke in den Gemeinden Nette, Mengede und Östrich insgesamt 61 ha 18 a 0,6 qm, hiervon haben 35,4 ha zum Bau einer Arbeiterkolonie Verwendung gefunden, die 128 Wohn-