Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 227 1./7. 1900 aufgestellten Bilanz. Die vorbezeichnete Bilanz setzte sich wie folgt zusammen: Vermögenswerte: Grundstücke M. 550 000, Gebäude M. 700 000, Maschinen u. Motoren M. 950 000, Walzen, Geräte etc. M. 200 000, Vorräte M. 738 076, Ausstände M. 601 537, Bar, Wechsel u. Wertpapiere M. 158 836, Vorlagen auf Neubauten M. 44 364, zus. M. 3 942 815; Verpflichtungen: Schulden M. 830 806, für Arbeiter- u. Beamtenzwecke M. 112 009. Als Entschädigung erhielt die Firma Englerth & Cünzer 3000 neue Aktien der A.-G. à M. 1000 zu pari (s. unter Kapital). – Für Neuanlagen wurden 1900/1901 M. 117 456 ver- ausgabt; eine auf Eschweiler-Pümpchen neu errichtete Werksanlage wurde Ende Juli 1901 in Betrieb gesetzt. – Produktion des Walzwerks 1899/1900–1900/1901: 18 060, 13 341 t Luppen, 24 560, 14 064 t Walzeisen. – Die Ges. arbeitete 1900/1901 unter dem Druck der bei den Roheisen-Syndikaten teilweise bis Ende 1901 gethätigten Abschlüsse, während die Abnahme der Fabrikate seitens der Kundschaft nur langsam und vielfach nur unter Preisnachlässen von statten ging; der Betrieb 1900/1901 musste eingeschränkt werden. Die Abschreib. auf Vorräte aller Art auf die am 1./7. 1901 geltenden Marktpreise er- forderten die Summe von M. 336 437. Kapital: M. 5 500 000 in 5500 Aktien (Nr. 1–5500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000; die G.-V. v. 29./12. 1900 beschloss Erhöhung um M. 4 000 000 (auf M. 5 500 000) in 4000 neuen, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000. Von diesen 4000 Aktien wurden 3000 Stück der Firma Englerth & Cünzer in Eschweiler-Pümpchen zu 100 % für deren Einlagen in die A.-G. überlassen (s. oben). Die restlichen 1000 Aktien dienten zur Vermehrung der Be- triebsmittel und wurden zu 100 % zuzügl. 4 % St.-Zs. ab 1./7. 1900 begeben, und zwar 400 an Englerth & Cünzer, 100 an die Aktionäre der Kölner Eisenröhren- u. Bleiwalz- werke (diesen angeboten 15: 1 v. 18./2.–4./3. 1901) und 500 an den A. Schaaffh. Bank- verein in Köln. – Die durch die Erhöhung des A.-K. u. Erwerb der Anlagen der Firma Englerth & Cünzer entstandenen Kosten wurden pro rata auf die Bezieher der neuen Aktien bezw. auf sämtliche Beteiligte des Gesamtkapitals verteilt. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event, Sonderrücklagen, 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundbesitz 1 079 173, Gebäude 1 027 210, Maschinen u. Motoren 1 162 924, Neubau 111 658, Geräte 103 591, Mobilien 11 951, Fuhrwerk 5400, Reservestücke, Walzen, Modelle 144 207, Rohmaterial, Halbfabrikate, Fabrikate 1 184 223. Kassa, Wechsel, Effekten 161 232, Debitoren 884 551, Verlust (Betriebsverlust 131 545, Abschreib. 146 331, zus. =) 277 876. – Passiva: A.-K. 5 500 000, rückst. Löhne 30 927, Pensions- u. Unterst.-F. 167 815, Kreditoren 455 256. Sa. M. 6 153 998. Dividenden 1898/99–1900/1901: 13, 16, 0 %. (Verlustsaldo am 30./6. 1901 M. 277 876.) Div.- Zahlung spät. im Jan. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Anton Müllers, Köln; Paul Hengstenberg, Eschweiler. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Dr. Georg Frank, Engers a. Rh.; Stellv. Paul vom Rath, Ober-Reg.- Rat a. D. Bank-Dir. Hch. Schroeder, Köln; Rob. vom Rath, Weisse Burg b. Sechtem; Dir. Jul. Frank, Adolfshütte b. Dillenburg; Dir. H. Schroeder, Nieverner Hütte; Haupt- mann a. D. C. von Hinkeldey, Naumburg. Prokuristen: Rud. Jungbluth, Pet. Heidelberger, Köln; Franz Lürken, Eschweiler-P.; Be- vollmächtigter: W. Tönnes, Eschweiler-P. Zahlstellen: Eschweiler-P.: Gesellschaftskasse; Köln, Berlin u. Essen: A. Schaaffh. Bankver. Eschweiler Bergwerks-Verein in Eschweiler-Pumpe, Reg.-Bez. Aachen. Gegründet: Am 2. August 1834. Letzte Statutenänd. vom 19. Dez. 1899. Zweck: Betrieb von Steinkohlen- und anderen Bergwerken. Verwertung der Produkte, Ver- arbeitung derselben für Handel und Konsum, Bewirtschaftung des Grundeigentums. Im Betrieb befinden sich bei Alsdorf die Steinkohlengrube „Anna“ mit 3 Schächten und einem vierten bei Streifeld im Bau (Adolf-Schacht) mit Bahnanschluss Alsdorf, bei Esch- weiler die Eschweiler Reserve-Grube „Nothberg“ mit 2 Schächten und 2 km langer Seilbahn nach der alten Anlage Centrum, Bahnanschluss Eschweiler Rh. (zusammen tägl. Förderung ca. 2700 t), Koksbrennerei mit Gewinnung der Nebenprodukte Ammoniak, Benzol, Teer etc. (336 Koksöfen etc.) mit Kohlendestillation, ferner je 1 Ziegelei bei Grube Anna und im Inderevier, sowie eine neuerbaute Dampfziegelei beim Adolfschachte. Der Verein besitzt ferner im Inderevier 6 Steinkohlenfelder-Koncessionen: Ichenberg-Erweiterung, Beharr- lichkeit, Glückauf I, III, IV und V, 3 Braunkohlenfelder (Wilhelm, Friedrich und Inde V), 2 Schwefelkiesfelder (Zugabe I und II), die Eisenstein-, Galmei-, Bleierz- und Steinkohlen- koncession Gute Hoffnung und im Wurmrevier die 10 Steinkohlenfelder: Merkstein Iu. II, Borschelen Tu. II, Vorwärts, Rimburg, Herbach, Uebach, Hofstadt und Palenberg b. Merk- stein bezw. Scherpenseel. Eine weitere Bohrung nördlich des Feldes Merkstein II wurde 1899 ebenfalls fündig und gab Veranlassung zu einer neuen Mutung „Amalie“; ferner wurde 1900 eine Bohrung bei Uebach fündig und hierauf die Mutung „Sofie“ eingelegt.