250 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. der Vorst. zur Kraftloserklärung von 160 alten St.-Aktien nebst Div.-Scheinen, für welche bisher in Gemässheit des G.-V.-B. v. 20./8. 1894 das Bezugsrecht auf neue Aktien nicht geltend gemacht worden ist, nach Massgabe des § 290 des H.-G.-B. ermächtigt, sollte bis 15./3. 1902 die Einreichung nicht stattfinden. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Sept.-Okt. Stimmrecht: Jede zusammengelegte Vorzugsaktie = 1 St., Maximum 50 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 4000 garantiert), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V., die auch bis 5 % des Gewinnes einem ausserord. R.-F. überweisen kann. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Hüttenimmobilien 1 052 500, Hüttenmobilien u. Utensilien 13 358, Bergberechtsame 100 000, Bergbauimmobilien 1500, Roheisen 96 932, Rohmaterialien 254 337, Hilfsmaterialien 9494, Wertpapiere 257 201, Kassa 5135, Debit. 584 423, Avale 121 500. Passiva: A.-K. 1 358 400, R.-F. 135 840, ausserord. R.-F. 10 000, Kreditoren 381 140, Avale 121 500, Gewinn 489 501. Sa. M. 2 496 382. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 155 173, Gewinn 489 501 (davon Tant. an A.-R. u. Vorst. 63 096, Div. 339 600, Vortrag 86 805). – Kredit: Betriebsüberschuss 627 685, Zs. 4689, Pacht u. Mieten 12 299. Sa. M. 644 675. Kurs: Aktien Ende 1879-––88: 61, 67, 61, 62, 43, 30, 20.50, 25.60, 25.50, 39.25 %; Vorzugs- aktien 1889–96: 69.50, 41.75, 30.50, 28, 29.50, 36.75, 51.50, 77.75 %; zusammengelegte Vorz.-Aktien 1894–1901: 66.75, 92.25, 138, 146.30, 175.40, 220.75, 145, 157 %. Aufgelegt am 31./10. 1894 zu 76 %. Notiert in Berlin, Köln, Düsseldorf. Alte Vorz.-Aktien, seit 25./10.1894 mit Div.-Schein pro 1893/94 u. ff. franko Zs. gehandelt, werden nicht mehr notiert. Dividenden: Vorz.-Aktien 1889/90–1892/93: 2½, 2½, 1, 1 %; St.-Aktien: 0 %; zusammen- gelegte Vorz.-Aktien 1893/94–1900/1901: 5, 5, 8, 12, 14, 17, 15, 25 %. Div.-Zahlung spät. am 31./12. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Klees, Max Klees, Stellv. Herm. Heyer, Ludw. Dreisbach. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Wilh. Boeddinghaus, Elberfeld; Stellv. Ernst Vowinckel, Mettmann; Adolph Boeddinghaus, Elberfeld; Hermann Wülfing, Vohwinkel. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin; Bank für Handel u. Industrie; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne. Hoerder Bergwerks- und Hütten-Verein in Hoende. Gegründet: Am 9. Nov. 1843, am 16. Febr. 1852 bestätigt. Letzte Statutenänd. v. 14. Okt. 1899. Zweck: Ausbeutung von Eisen, Kohlen, Galmei und allen anderen Metallen, Mineralien und Erzen in allen zugehörigen Koncessionen. Verarbeitung aller dieser Metalle in den Etablisse- ments der Ges., Koksbereitung, sowie An- und Verkauf von Eisen und andern Metallen und deren Produkten. Die Ges. besass ursprünglich nur die von Diedr. Piepenstock errichtete, durch Erbgang auf Carl Dietzsch übergegangene Hermannshütte bei Hoerde mit M. 6 000 000 A.-K. Das Unternehmen ist im Laufe der Jahre bedeutend erweitert und umfasst gegenwärtig: 1) die Hermannshütte: Areal über 70 ha, neues Thomas-Stahlwerk mit 4 15-Tons- konvertern, Tiegelschmelzerei für Stahlfaconguss etc., neues Hammerwerk, Bandagen- und Scheibenräder-Walzwerk, Schmiedepresse von 2500 Tons, neues Siemens-Martin-Werk mit 8 Öfen, Pressbau, Stahlschienen und Blockwalzwerk, Stabeisenwalzwerk, Blech- walzwerk, Schnellwalzwerk für feinere Eisenwaren, Kesselschmiede, Giesserei, Räder- fabrik, mechanische Werkstätte, Walzendreherei, Reparaturwerkstatt, Fabrik feuerfester Steine, insgesamt 114 Dampfkessel. 1898/99 wurden 3 neue Gebläsemaschinen beschafft und ein Universalwalzwerk zur Herstellung von Konstruktionseisen erbaut. An einer auf dem Besitz der Ges. von der Firma Dr. Otto & Co. angelegten Koksofenanlage hat sich die Ges. mit M. 357 708 beteiligt. Erbaut wurde 1900/1901 eine neue Eisengiessere 2) das Hoerder Hochofenwerk: Areal über 56 ha, 4 neue resp. umgebaute grosse Hochöfen, für den Ende Mai 1901 ausgeblasenen 5. Ofen wird Ersatz durch einen Neubau beschafft. 230 Koksöfen, 1 Ringofenanlage. Auf dem Werke ist eine mit 3 Gasmaschinen zu je 600 und eine zu 1000 HP. ausgerüstete elektrische Centrale errichtet, die auch einen grossen Teil der Maschinen der Hermannshütte betreibt. 3) das Dortmunder Hochofenwerk: Die G.-V. vom 21. Okt. 1898 beschloss Ankauf der Aktien der Hütten-Aktiengesellschaft vorm. Karl von Born in Dortmund und damit Erwerbung dieses Werkes (s. u. Kapital). Dasselbe umfasst an Areal über 11 ha, 2 grosse Hochöfen, 100 Koksöfen. Wegen des verminderten Bedarfes an Roheisen ruht der Be- trieb dieses Werkes seit 28./2. 1901 vollständig. 4) das Hoerder Kohlenwerk bei Asseln Brackel, bestehend aus den Geviertfeldern Westend, Holstein, Schleswig, Asseln I bis VI und Christoph, zur Gesamtgrösse von 12 889 585 qm (Fett- u. Esskohlen) mit den Schächten Schleswig (1855) und Holstein (1870) auf einem Areal von über 80 ha, grosser Kohlenseparation und Wäsche auf beiden Schächten und 1 Ringofenanlage; eine eigene Lokomotivbahn verbindet beide Schächte mit Hoerde. Durch Vertrag vom 13. Okt. 1895 und Auflassung vom 28. Jan. 1897 ist