Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 233 das Steinkohlen-Bergwerk Magdeburg mit dem Beilehen Leipzig in der Gemeinde Apler- beck zur Grösse von 1 486 690 qm hinzugekauft. Erbaut wurde 1899 eine neue Kohlen- wäsche; die Anlage eines neuen Schachtes ist geplant. Der grösste Teil der gewonnenen Kohlen wird in den eigenen Werken verbraucht, so 1900/1901 313 744 t. 5) eine Anzahl von Eisenstein-Koncessionen in Westfalen, im Harz, im Siegerlande und in Nassau. Die Zeche Stock & Scherenberg gewinnt den ihrer Steinkohle bei- brechenden Eisenstein gegen einen vereinbarten Preis, um ihn geröstet nach Hoerde zu liefern. Angekauft ist 1898/99 die Spateisensteingrube Martini im Wildbachthal bei Oberlahr für M. 275 000. 6) 4 Arbeiterkolonien mit zusammen 30 Beamtenwohnhäusern, 167 Doppelhäusern und 11 Einzelhäusern für Arbeiter; ferner eine Arbeiterkaserne, ein Krankenhaus, eine Schule und ein Gesellschaftshaus; ein neues Kasino und zur Anlage einer neuen Kolonie wurde ein 101 Morgen grosses Gut in Benninghofen für M. 116 000 angekauft. 7) eine 1895/96 erworbene Beteiligung an einer Minette-Koncession (Grube Reichs- land) in Bollingen in Lothringen, welche jetzt mit M. 2 135 765 zu Buche steht. Die Vor- bereitungen zur Eisensteinförderung waren im Herbst 1901 im Gange. Die eigenen Eisenbahnen umfassen 65 km Normalspurbahnen mit 18 Lokomotiven und 25 km Schmalspurbahnen mit 19 Lokomotiven. – Zahl der auf sämtlichen Werken beschäftigten Arbeiter 1900/1901 durchschnittlich 7272 Mann. Die Ausgaben für die Neuanlagen und Erweiterungen 1900/1901 betrugen für die Hermannshütte M. 2 252 509 (hauptsächlich für den Umbau des Martinwerkes und die neue Giesserei), für das Hoerder und Dortmunder Hochofenwerk M. 1 015 850, für die bergbaulichen Anlagen M. 403 902, für Bahnbauten M. 346 267 und für die elektrische Centrale auf dem Hoerder Hochofenwerk M. 598 119. Produktion: 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 Roheisen . . t 178 762 181 241 215 835 218 640 239 990 250 956 274 099 279 444 Fertigfabrikate „ 156 995 190 366 244 578 304 780 322 959 364 046 374 329 301 621 Stahl . . .„ 216 385 259 570 308 900 347 778 372 423 420 256 436 259 364 893 Eisenstein „ 78 736 50 622 25 410 14 527 6250 Steinkohlen . „ 297 045 313 955 358 513 374 907 388 299 406 062 406 675 403 333 In den Zahlen für 1900/1901 spricht sich der Einfluss, den der Umschwung der Kon- junktur auch bei diesem Werke zur Folge hatte, deutlich aus. Kapital: M. 27 028 000 in 26 500 Prior.-Aktien Lit. A (Nr. 1–26 500) à M. 1000 u. 440 St.-Aktien (Nr. 1–440) à M. 1200. Die Prior.-Aktien Lit. A geniessen ein Vorrecht auf 5 % Div. mit event. Nachzahlungsanspruch und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Das A.-K. betrug 1852/53: 2 000 000 Thlr. und wurde 1856/57 auf 2 500 000, 1862/63 auf 2 540 000, 1863/64 auf 2 580 000, 1864/65 auf 2 900 000, 1866/67 auf 3 031 000, 1867/68 auf 3 093 000, 1868/69 auf 3 169 000, 1869/70 auf 3 300 000, 1870/71 auf 3 500 000, 1871/72 auf 4 000 000, 1873/74 auf 4 915 000 Thlr. = M. 14 745 000 erhöht, 1878/79 wieder auf die Hälfte, nämlich auf M. 7 372 500 herabgesetzt. – 1886/87 wurden ausserdem zum erstenmal Prior.-Aktien im Betrage von M. 7 500 000 ausgegeben; dieses Prior.-A.-K. ist dann 1888/89 verdoppelt auf M. 15 000 000 und es bestanden bis 1892/93: M. 7 372 500 in St.-Aktien und M. 15 000 000 Prior.-Aktien. Lt. G.-V.-B. v. 11. Dez. 1893 wurde das A.-K. durch Zuzahlungen auf die St.-Aktien und Prior.-Aktien im Gesamtbetrage von M. 4 885 500 bar und durch entsprechende Reduktion auf M. 528 000 in St.-Aktien und M. 16 980 000 in Prior.-Aktien A festgesetzt. Lt. G.-V.-B. v. 28. Okt. 1895 wurde das A.-K. durch Aus- gabe von M. 5 020 000 Prior.-Aktien Lit. A erhöht und betrug M. 528 000 in St.-Aktien und M. 22 000 000 in Prior.-Aktien A. Eine weitere Erhöhung um M. 3 000 000 neue Prior.-Aktien Lit. A erfolgte lt. G.-V.-B. v. 15. Febr. 1897 in 3000 Prior.-Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären mit 119.50 % u. lt. G.-V.-B. v. 21. Okt. 1898 um M. 1 500 000 in 1500 Prior.-Aktien à M. 1000; von der 1898er Emission dienten M. 1 200 000 zur Er- werbung der nom. M. 1 800 000 Aktien der Hütten-Aktiengesellschaft vorm. Karl von Born in Dortmund, während die Begebung des Restes von M. 300 000, die zur Vervollständigung des Werkes dienen sollen, im März 1899 durch den A. Schaaffhausen'schen Bankverein gegen Erstattung der Kosten und Prov. erfolgte. Das Agio floss in den R.-F.; ein Bezugs- recht auf diese M. 300 000 wurde den Aktionären nicht eingeräumt. Anfang Aug. 1901 waren an alten Aktientiteln ohne Div.- noch Stimmberechtigung im Umlauf: a) 4160 alte St.-Aktien, die urspr. auf 200 Thlr. lauteten und eine Reduktion auf M. 300 erfahren baben; für je 32 Stück gleichviel ob noch auf 200 Thlr. lautende oder auf M. 300 herabgesetzte alte St.-Aktien wird eine neue auf nom. M. 1200 lautende St.-Aktie gewährt; die Ges. hat von letzteren noch 130 Stück für den Umtausch bereit. bj) 48 Stück alte Prior.-Aktien zu nom. M. 1000, für je 3 Stücke derselben wird eine Prior.-Aktie A in Tausch gewährt; die Ges. hat dafür noch 16 Stücke bereit. Diese noch nicht eingelieferten alten Titel stellen nur Umtauschwerte dar und gehen nach Massgabe ihrer Einreichung in den M. 528 000 St.-Aktien resp. M. 26 500 000 Prior.- Aktien A auf, die allein statutarische Rechte haben.