Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 267 hielt ad 1) 3820, ad 2) 5160, ad 3) 720 und ad 4) 20 als vollbezahlt geltende Aktien der Ges. à M. 1000. Die Hüttenwerke und Hochofenanlage in Maizières, die Gruben Maringen, Germania, Jaumont und Jaumont-Erweiterung inkl. 1135 ha Eisenerzkoncession und die Koksofen- anlage Dechen in der Rheinprovinz wurden lt. G.-V.-B. v. 26. Okt. 1898 an die neu ge- gründete belgische A.-G. Société Meétallurgique de Sambre & Moselle für frs. 10 500 000 verkauft bezw. wurden hierfür an Lothringen-Saar 21 000 Aktien à frs. 500 der neuen Ges. gewährt. (Div. von Sambre & Moselle 1898/99–1899/1900: 6, 7 %.) Der Besitzstand umfasst nach diesem Verkauf noch die Koksofenanlage Heinitz mit 90 Koksöfen, das Eisenerzbergwerk Orne in Gross-Moyeuvre, sowie 2051½½ ha Eisen- erzkoncessionen und die Filialen in St. Johann a. S., Ludwigshafen und Strassburg i. E. sowie Grundstücke und Gebäude in Metz und Strassburg i. E. Die Zweigniederlassung in Colmar i. E. wurde 1899/1900 aufgelöst und der Lagerplatz daselbst verkauft, das Absatzgebiet aber der Filiale St. Johann a. S. angegliedert. Zweck: Ausbeutung von Eisenerz; Fabrikation von Koks und deren Verkauf; unabhängig hiervon betreibt die Ges. das Kohlen- und Koksgeschäft direkt oder durch Unterhaltung von Niederlagen. Produktion an Koks 1898/99–1900/1901: 63 987½, 64 455, 65 095 t, versandt 63 775, 64 455, 64 980 t; das Eisenerzbergwerk Orne förderte 1897/98–1900/1901: 516 805, 610 875, 707 085, 704 330 t. Kapital: M. 11 000 000 in 11 000 Aktien (Nr. 1–11 000) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. April bis 31.März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, dann 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Eisenerzkoncessionen, Grubenanlagen Gross-Moyeuvre, Koksofenanlage Heinitz 5 654 586, Grundstücke u. Gebäude Metz u. Strassburg i. E. 310 720, Wertpapiere 7 798 274, zus. M. 13 763 581, abzügl. M. 220 854 Abschreib. = M. 13 542 727; Materialien, Rohmaterialien u. Vorräte 96 309, Kassa 22 625, Wechsel 14 820, Guthaben bei Reichsbank u. anderen Banken 2 244 013, Debitoren 652 003, Konsumbestände 10 739, vorausbez. Versich. 1202, Filialen St. Johann a. Saar, Ludwigshafen u. Strassburg 433 740. Passiva: A.-K. 11 000 000, R.-F. 326 500, Beamtenpensions-F. 254 999, Pensionskasse Heinitz 32 110, Unterst.-F. 43 629, rückst. Arbeitslöhne 46 745, diverse Kreditoren 3 063 018, Gewinn 2 251 180. Sa. M. 17 018 182. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unkosten u. Abschreib. 289 124, Gewinn 2 251 180 (davon R.-F. 112 600, Beamtenpensions-F. 50 000, Tant. u. Grat. 158 429, Div. 1 650 000, Vortrag 280 151). – Kredit: Vortrag 125 506, Gewinn 1900/1901 2 414 798. Sa. M. 2 540 304. Dividenden 1896/97–1900/1901: 10, 10, 12½, 14½, 15 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Theodor Müller, Metz. Prokurist: Jac. Fourman, Metz. Aufsichtsrat: Vors. Carl Roth, St. Johann a. S.; Carl Lamarche, Strassburg i. E.; Gustav Adt, Forbach; Ing. Fritz Rexroth jun., St. Johann a. S.; Dr. Max Best, Kaiserslautern. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Disconto-Ges.; Kaiserslautern: Filiale der Rhein. Credit-Bank; Saarbrücken: G. F. Grohé-Henrich & Co. Act.-Ges. Bergwerksverein Friedrich Wilhelms-Hütte in Mülheim a. d. Ruhr. Gegründet: Am 6. Sept. 1853. Letzte Statutenänd. vom 29. Nov. 1899. Zweck: Bergwerks- und Hüttenbetrieb einschliesslich aller Nebenbetriebe, die Verarbeitung der Produkte solcher Betriebe in jeder Form, namentlich auch die Herstellung von Guss- waren und Maschinen aller Art, ferner der Handel in allen einschlägigen Erzeugnissen. Die Ges. besitzt drei Hochöfen, davon zwei von je 375 und einen neuerbauten von 500 cbm Rauminhalt (Gesamterzeugungsfähigkeit von etwa 105 000 t im Jahre) nebst Gasreinigungsanlagen, 4 Gichtaufzügen und 12 Cowper-Winderhitzern grösster Ab- messungen; 4 Schlackenkörnungen mit Becherwerken und Dampfaufzügen; 72 Koksöfen mit Kohlenaufzügen und Ausdruckmaschinen; 25 Dampfkessel von 3300 qm Gesamtheiz- fläche, davon 10 Kessel von zusammen 1300 qm Heizfläche für 10 Atm. Dampfspannung; zwei stehende Drillingsgebläse, eine liegende Verbundgebläsemaschine von zusammen 1800 HP., eine neue grosse Gebläsemaschine; 2 Centralkondensationen; 11 Kalt- und Warmwasserpumpen von 9 cebm minutlicher Leistung; elektr. Licht- und Kraftanlagen mit 2 Licht- und 3 Kraftmaschinen nebst Dynamos, Accumulatoren und sonstigem Zu- behör; eine Reparaturwerkstätte mit den erforderlichen Werkzeugmaschinen; eiserne Möller- und Vorratsluftbahnen; 8 km normalspuriges Eisenbahngeleis, bedient von 4 bezw. 5 Lokomotiven und 80 eigenen Eisenbahnwagen. Gegenwärtig befinden sich 2 Hochöfen in gutem Gang auf Giesserei- und Hämatit-Roheisen. Der neuerbaute dritte Hochofen wurde 1900 angeblasen, dagegen am 27./2. 1901 Hochofen II niedergeblasen. Derselbe wurde bereits wieder neu zugestellt und steht bis auf weiteres in Reserve.