Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 273 — 092 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 45 346, Abschreib. 115 099, Gewinn 300 983 (davon Tant. 29 225, Div. 270 000, Vortrag 1758). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 1159, Zs. 9118, Kupferfabrikationsertrag 451 151. Sa. M. 461 428. Kurs Ende 1886–1901: 60.75, 109, 159, 136.75, 115.50, 111.25, 109.75, 107, 108.60, 105.75, 117.50, 118.50, 124, 179, 171, 12.650 %. Eingeführt im Febr. 1873 zu 105 %. Notiert in Berlin, Köln. Dividenden 1886/87–1900/1901: 4, 12, 15, 7, 10, 7, 6, 3½, 3, 5, 6½, 6½, 11, 15, 12 %. Zahlbar innerhalb 14 Tagen nach Feststellung, spät. 31./12. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: August Kleffner. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Otto Meurer, Köln; Stellv. Komm.-Rat F. W. Hupertz, Aachen; Dr. Gust. Bunge, Hoenningen; Anton Hamers, Krefeld; Bergassessor Carl Hupertz, Köln. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Delbrück Leo & Co., Disconto-Ges. Actien-Gesellschaft Charlottenhütte in Niederschelden, Kreis Siegen. Gegründet: 28./1. 1864, handelsger. eingetr. 24./10. 1864. Letzte Statutänd. v. 28./10. 1899. Zweck: Produktion von Eisen aus angekauften oder anderweit angeschafften Erzen, Ver- arbeitung des produzierten oder anderweit angeschafften Eisens und die Veräusserung der hergestellten Produkte und Fabrikate, speciell: Achsen, Radreifen aller Art, fertige Radsätze für Voll-, Klein- und Nebenbahnen; Schmiedestücke aus Siemens-Martinstahl, roh, vorgearbeitet und fertig bearbeitet; Stahlfaconguss, Rohblöcke, Rohbrammen. Die Ges. besitzt auf einem Terrain von 8 ha 28,5 a zwei Hochöfen nebst allen Hilfsmaschinen. 1898/99 wurde mit der Herstellung von Mauersteinen aus granulierter Hochofen-Schlacke begonnen. Arbeiterzahl ca. 400. 1898 wurde der Bau eines Stahlwerkes beschlossen, welches mit den durch die Kapitals- erhöhung v. 7. Mai 1898 beschafften Mitteln hergestellt ist. Die Neuanlage umfasst folgende Betriebe: 1) das Martinstahlwerk mit drei Öfen à 15 tons Inhalt, von denen immer gleichzeitig zwei im Betriebe sein werden, mit einer Dolomitanlage zur Her- stellung des basischen Futters für den Martinofenherd; 2) die Stahlgiesserei mit Modell- Schreinerei; 3) das Hammer- und Walzwerk mit einem 12 tons-Hammer, zwei 6tons- und div. kleineren Hämmern, sowie dem Bandagenwalzwerk; 4) das Kesselhaus mit vier Kesseln zur Erzeugung des Dampfes für das Hammerwerk; 5) die grosse mechanische Werkstatt; 6) die elektrische Kraft- und Lichtanlage mit zwei Dampfmaschinen, zwei Dynamomaschinen und der Kesselanlage. Von der Anlage wurde der erste Martinofen im Aug. 1899 in Betrieb genommen, der zweite folgte im Febr. 1900; ebenso sind die andern Werkstätten nach und nach in Betrieb gesetzt, sodass die ganze Anlage Ende Febr. 1900 als fertig gelten konnte. Die Herstellungskosten des Stahlwerkes betrugen insgesamt ca. M. 2 000 000 und haben den Voranschlag um rund M. 300 000 überschritten. Die G.-V. v. 28. Okt. 1899 beschloss den Ankauf von 523 Kuxen des konsolidierten Eisenerzbergwerks Gewerkschaft Bruderbund bei Eiserfeld ab 1. Jan. 1900 gegen Gewährung von 523 neuen Aktien von 1899 à M. 1000. In der Bilanz vom 30. Juni 1900 wurden diese 523 Kuxe mit M. 564 044, dem eigentlichen Erwerbspreis, aufgeführt, nach Abschreib. von 5 % stehen dieselben jetzt noch mit M. 535 842 zu Buche. Genanntes Eisenerz- bergwerk besitzt eine grosse Anzahl Verleihungen. Die gesamte Grubenoberfläche derselben beträgt ca. 1 598 000 qm. Die Förderung an Rohspat betrug im Jahre 1895–99: 38 041, 41 090, 50 290, 47 597, 49 500 t. Das Quantum der anstehenden Eisensteine der Grube ist auf 1 684 152 t geschätzt. Unter Zugrundelegung dieser Ziffer würden die Eisen- erze noch ungefähr für einen dreissigjährigen Betrieb im gegenwärtigen Umfange aus- reichen. An Ausbeute hat die Gew. erzielt im Jahre 1895–1900: M. 63 560, 63 000, 175 000, 110 000, 180 000, 160 000. Die Ges. erzielte aus ihrer Beteiligung pro 1900 M. 83 680. Troduktion: Hochofenanlage 1897/98–1900/1901: 48 425, 54 779, 52 975, 38 456 t; Stahl- werk 1899/1900–1900/1901: 16 462, 19 823 t Rohstahl, Schmiedestücke, Stahlfaconguss u. Bandagen; Schlackensteinfabrik 1899/1900: ca. 400 000 Steine bei zeitweiligem Betrieb; 1900/1901: ca. 600 000 Steine. Kapital: M. 3 100 200, u. zwar M. 3200 in 16 Prior.-Aktien Lit. A à M. 200, M. 3000 in 15 Aktien Lit. Cà M. 200 und M. 3 094 000 in 3094 Aktien (Nr. 1–3094) Lit. C à M. 1000. Urspr. M. 375 000, dann nach verschiedenen Wandlungen lt. G.-V.-B. vom 29. Okt. 1892 auf M. 800 200 erhöht, ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 7. Mai 1898 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien Lit. C, wovon M. 700 000 mit Div.-Ber. ab 1. Juli 1898 zu 125 % begeben sind, die übrigen M. 800 000 (Nr. 1495–2294) wurden den alten Aktionären mit 101 % angeboten und sind diese Aktien ab 1. Juli 1900 div.-ber., hiervon eingezahlt M. 200 000 bis 30. Juni 1899, restliche M. 600 000 bis 1. Okt. 1899. Neuerdings erhöht lt. G.-V.-B. vom 28. Okt. 1899 um M. 800 000 (auf 3 100 200) in 800 Aktien Lit. C (Nr. 2295–3094) à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1899, wovon M. 523 000 zum Ankauf von 523 Kuxen der Eisenerzgrube Brüderbund verwendet wurden, restliche M. 277 000 angeboten den Aktio- nären 24. Nov. bis 7. Dez. 1899 zu 150 % plus 4 % Zs. ab 1. Juli 1899; auf nom. M. 9000 alte Aktien entfiel 1 neue Aktie à M. 1000. Sämtliche Aktien lauten auf den Inhaber, nur die 15 Aktien Lit. C à M. 200 sind Nam.-Aktien und die 16 Aktien Lit. A à M. 200. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1901/1902 II. 18 –―