Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 277 samt maschineller Einrichtung und angrenzendem Terrain wurde 1899/1900 von der Pächterin für M. 807 138 käuflich erworben; diesen Erlös, soweit er bar bezahlt wurde, verwandte das Styrumer Werk zu Abschreib., während der Rest von M. 750 000 als 5 % Hypothek eingetragen ist, wovon M. 200 000 am 2./1. 1902 zu bezahlen waren u. je M. 100 000 in den folgenden Jahren fällig werden. Für die in den letzten Jahren neu erbauten Konstruktionswerkstätten wurden bis Ende Juni 1901 M. 311 524 ausgegeben. Die Ges. besitzt inmitten der Stadt Oberhausen ein wertvolles, ca. 46 Morgen grosses Terrain, auf dem bis jetzt 3 Geschäftshäuser errichtet u. vermietet sind. Die G.-V. v. 9./2. 1901 beschloss Beteiligung der Styrumer Werke an der Maschinenfabrik Emil Martin, G. m. b. H. in Duisburg mit M. 250 000. Diese Beteiligung hat sich als nicht nutzbringend erwiesen und die Ges. sucht dieselbe zurückzuziehen; es schweben diesbezügl. 2 Prozesse. Die Puddelöfen, von denen 1900/1901 durchschnittlich 9½ gegen 8½ im Vorjahre im Betriebe waren, verarbeiteten 1896/97–1900/1901 Roh- und Brucheisen: 9746, 10 374, 9515, 11 060, 11 703 t; sie lieferten Luppen: 8636, 9074, 8378, 9574, 10 045 t: im Stab- u. Formeisen- walzwerk, das mit 3 Ofen u. 3 Walzenstrassen, von denen 1899/1900 durchschnittlich je 2 im Betriebe waren, arbeitet, wurden hergestellt: 14 406, 14 451, 14 265, 13 292, 11 718 t; Schweiss- und Flusseisenfabrikate wurden 1897/98–1900/1901 verkauft: 14 467, 14 231, 12 594, 11 872 t. Die hergestellten Waren ergaben 1896/97–1900/1901 ein Gewicht von 14 496 421, 14 249 795, 14 265 583, 13 292 000, ? Kg. Arbeiterzahl 1898/99–1900/1901 durch- schnittlich 429, 435, 405 Mann. – Die Verhältnisse auf dem Eisenmarkt wirkten 1900/1901 lähmend auf das Geschäft der Ges.; weitere tausend Tonnen Abschlüsse zu den höchsten Preisen mussten gestrichen, bei anderen bedeutende Preisnachlässe bewilligt werden. Der unter diesen Verhältnissen Verlust bringende Walzwerkbetrieb wurde ab 1./10. 1901 möglichst eingeschränkt. Kapital: M. 1 028 000 in gleichberechtigten Vorz.-Aktien auf Namen, und zwar 435 solchen Lit. A (Nr. 1–435) à M. 2000 und 790 solchen Lit. B (Nr. 436–1225) à M. 200. Das A.-K. bestand früher in gleicher Höhe aus Vorz.- und St.-Aktien in gleichen Beträgen wie vorstehend; die Vorz.-Aktien genossen 6 % Vorz.-Div. Die G.-V. vom 22. Sept. 1899 be- schloss Umwandlung der St.-Aktien in Vorz.-Aktien in folgender Weise: die Besitzer der St.-Aktien zahlen 100 % zu, ausserdem 6 % Stück-Zs. ab 1. Juli 1899 bis zum Zahlungs- tage und sind dagegen ab 1. Juli 1899 den schon vorhandenen Vorz.-Aktien völlig gleich- gestellt. Die St.-Aktien, auf welche innerhalb einer bestimmten Frist (bis 15. Okt. 1899) die Zuzahlung nicht geleistet, sollten derart zusammengelegt werden, dass auf je 5 St.-Aktien eine Vorz.-Aktie entfiel. Die seitherigen Vorz.-Aktien verzichten dagegen auf den ihnen zustehenden Bezug von 22 % nachzuzahlender Div. Durch Ausführung dieses Beschlusses flossen der Ges. M. 278 000 bar zu, die zu Abschreib. auf Maschinenkto verwandt wurden. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Grundschuld-Anteilscheinen von 1884, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch jährl. Ausl. von M. 30 000 in der G.-V. auf 2./1. Noch in Umlauf am 1./7. 1901 M. 301 500 (M. 218 500 sind im Besitz der Ges. selbst). Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1897–1901: –, –, –, –, 98 %. Notiert in Essen. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im II. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 200 = 1 St., jede Aktie à M. 2000 = 10 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen 7 % (mind. M. 1000 pro Mitglied) Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundbesitz 144 508, Eisenbahnanlage 1, elektr. Licht- anlage 1, Hüttengebäude 80 000, Wohngebäude 50 000, Maschinen 1, Konstruktionswerk- stätte 129 722, Geschäftshäuser 269 425, Werkzeuge u. Geräte 1, Mobilien 1, Modelle 1, Fuhrwerk 1, Vorräte 249 350, Buchforderungen 175 740, Kassa 6585, Wechsel 560, Wert- papiere 8850, I. Hypothek auf das verkaufte Blechwalzwerk 750 000, Beteiligung am Emil Martin-Werk einschl. Zs. ab 1./9. 1900 260 214. Passiva: Vorz.-Aktien 1 028 000, Grundschuld-Anteilscheine 301 500, do. Zs.-Kto 1602, do. Tilg.-Kto 2575, Buchschulden 196 276, Hypothek auf Geschäftshäuser 210 974, alte Div. 300, R.-F. 20 000, Rhein. Bank wegen Emil Martin-Werk 260 214, Gewinn 103 520. Sa. M. 2 124 961. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 89 650, Zurückstellungen 18 186, Grund- schuld-Zs. 12 055, Abschreib. 815 812, Gewinn 103 520 davon R.-F. 6000, Div. 92 520, Tant. 5000; aus den disponibeln Mitteln wurden ausserdem M. 20 000 für die infolge Stilllegung des Walzwerkes entlassenen Arbeiter bewilligt). – Kredit: Bruttoüberschuss 206 924, Erlös aus verkauftem Blechwalzwerk 794 799, Hypoth.-Zs. 37 500. Sa. M. 1 039 223. Kurs Ende 1897–1901: Vorz.-Aktien: –, –, –, –, – %. Notiert in Essen. Dividenden 1890/91–1900/1901: Vorz.-Aktien: 0, 0, 0, 0, 0, 2, 6, 6, 6, 15, 9 %. (Zahlbar für 1900/1901 ab 15./1. 1902.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Max Hüttenmüller, Ing. Joh. Gerecke. Prokuristen: Fritz Pedden, Ing. Jul. Vaerst. Aufsichtsrat: (5) Vors. Carl Morian, Neumühl b. Hamborn; Leo Hanau, Carl Nedelmann, Mülheim (Ruhr); Alwin Hilger, Duisburg; Wilh. Willikens, Dortmund. Zahlstellen: Eigene Kasse; Essen: Essener Credit-Anstalt.