Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 291 Prior.-Aktien Lit. A: Begeben zuf. G.-V.-B. vom 16. Mai 1892, nach welchem bis M. 2 100 000 ausgegeben werden sollten, mit Vorrechten auf 6 % Div. und bei der Liqui- dation, entstanden durch Umwandlung der Prior.-Aktien, dergestalt, dass auf je M. 1500 Prior.-Aktien und M. 500 in bar 1 Prior.-Aktie Lit. A von M. 1500 gewährt ward, sowie durch Zus. legung der nicht konvertierten Prior.-Aktien dergestalt, dass M. 6000 Prior.- Aktien eine neue Prior.-Aktie Lit. A bildeten. Falsche Prior.-Aktien Lit. A wurden lt. G.-V.-B. vom 20. Jan. 1899 mit in die Aktien-Umwandlung einbezogen und dadurch aus der Welt geschafft. Anleihe: Die verkrachte Rheinisch-Westfäl. Bank legte vom 23.–26. Nov. 1895 eine 4 % Hypothekar-Anleihe von M. 1 000 200 in 3334 Oblig. à M. 300 zu 98 % zur Zeichnung auf. Die Anleihe erwies sich als nicht rechtsbeständig. Die Rheinisch-Westfäl. Bank zog die Subskriptions-Einladung am 6. Jan. 1896 zurück und erklärte die Oblig. für ungiltig. Die bisherigen Zeichner wurden aufgefordert, die Valuta gegen Aushändigung der Oblig. an der Kasse der Bank in Empfang zu nehmen. In dem gegen die Ges. an- gestrengten Prozess auf Anerkennung der gefälschten Oblig. ist von dem Reichsgericht im Einzelfalle auf Abweisung der Klage erkannt. 2 neu eingebrachte Klagen sind kosten- pPflichtig vom Königl. Landgericht Beuthen, sowie Oberlandesgericht Breslau, wegen ein- getretener Verjährung abgewiesen. Verluste: Nach dem Berichte pro 1895/96 verlor die Ges. an H. Friedmann und Gen. M. 286 458; dieselben wurden aus den Spec.-Reserven I und II gedeckt. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Sept.-Nov. in Braunschweig. Stimmrecht: Je M. 300 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis zu 10 % des A.-K., dann etwaige Sonderrücklagen, sowie vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom UÜbrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 6000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Braunschweig: Grundstücke 300 000, Gebäude 401 707, Maschinen 493 622, Utensilien 140 502, Waren u. Materialien 373 660, Kautionseffekten 23 799, Depotkto 9744, Debitoren 158 610, Kassa 2038, Wechsel 8706, vorausbez. Versich. 345; Tarnowitz: Grundstücke 63 044, Gebäude 549 186, Maschinen 191 362, Utensilien 8908, Kassa 51; Betriebsverlust (einschl. 108 673 Abschreib.) 477 180. Passiva: St.-Prior.-Aktien Lit. B 2 106 000, Hypoth. Braunschweig 600 000, do. Tarno- witz 83 700, Kreditoren 131 173, Kautionskreditoren 9743, alte Div. 3726, Spec.-R.-F. 257 183, R.-F. 7612, voraussichtl. Skontoabzug auf Aussenstände 928, voraussichtl. Beitrag zur Unfallberufsgenossenschaft 2400. Sa. M. 3 202 465. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten, Löhne, Materialien etc. 365 100, Walzwerk- produktionsverlust 47 340, Abschreib. auf beide Werke 108 673. – Kredit: Maschinen- fabrikbetrieb 10 869, Giessereiproduktion 3340, Pacht u. Zs. 29 724, Verlust pro 1900/1901 477 180. Sa. M. 521 113. Kurs: Aktien Ende 1886–90: 65, –, 45.60, 30, 18.90 %; Prior.-Aktien Ende 1887–94: 55.75, 91, 109, 69.75, 29.50, –, 17.25, – %; Prior.-Aktien Lit. A Ende 1892–1901: 35.50, 54.50, 43.50, 35.75, 25, 29.75, 28.75, –, –, – %. Notiert in Berlin. Die Einführung der M. 2 106 000 St.-Prior.-Aktien Lit. B war bis Ende 1901 noch nicht zu bewirken, weil für einen Antrag auf Zulassung zur Börse zunächst die Vorlage der gegenwärtigen Bilanz erforderlich war. Dividenden: 1886/87–1897/98: Prior.-Aktien: 3½, 6, 7, 0, 0, 3½, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Prior.- Aktien Lit. B 1898/99–1900/1901: 0, 6, 0 %. Aktien 1886–98: 0 %. – Verlustsaldo am 30./6. 1901 M. 477 180, wovon M. 264 795 durch die Reserven der Ges. ihre Deckung fanden und M. 212 385 auf 1901/1902 vorgetragen wurden. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Rich. Steinmeyer, Braunschweig. (Dem früheren Dir. Claus wurde in der G.-V. v. 4./11. 1901 die Entlastung versagt.) Aufsichtsrat: Vors. Rich. Fricke, Weimar; Fabrikant W. Rehn, Cottbus; Gust. Hüttig, Weimar. Zahlstellen: Braunschweig: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank. Warsteiner Gruben- und Hütten-Werke in Warstein mit Filiale in Holzhausen b. Homberg, Reg.-Bez. Cassel. Gegründet: Am 24. Sept. 1885. Letzte Statutenänd. vom 24. Okt. 1899. Zweck: Übernahme der Gruben und Hütten des Warsteiner Gruben- und Hütten-Vereins (äA.-K. M. 3 750 000) zu Warstein und Holzhausen. Die St. Wilhelmshütte bei Warstein besteht aus einer grösseren Eisengiesserei für Handels-, Maschinen- und Bauguss und aus den dazu gehörigen Hilfs- und Verfeinerungswerkstätten, Beschlags- und Montage- werkstätten und mechanischen Werkstätten. Es werden, ausser feinerem Handels- und Bauguss und Gussstücken aller Art für den Maschinenbau, als Specialität her- gestellt: Gas-Koch- und Heizapparate, komplette Gasheizungsanlagen für Schulen, Kirchen, öffentliche und private Gebäude, sodann komplette Wassergasanstalten (System Dellwik) für Beleuchtungs- und technische Feuerungszwecke, sowie Gasfeuerstätten aller Art und neuerdings auch Brauereiapparate und Formmaschinen. Auf dem Eisen- 198*