292 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. hammer bei Warstein werden ausschliesslich Wagenachsen mit einer monatlichen Produktion von 200 000–250 000 kg fabriziert. Das Eisenwerk Holzhausen stellt feinere Handelsgusswaren, insbes. Dauerbrandöfen für Zimmerheizung neuerer Konstruktion Pianoforteplatten, Bau- und Maschinenguss her. Auf allen drei Werken wird haupt- sächlich mit Wasserkräften gearbeitet, in der trockenen Jahreszeit mit Dampfkraft. Grundbesitz bei den Warsteiner Werken insgesamt ca. 20 ha, beim Holzhauser Eisen. werk ca. 17 ha. Ausserdem besitzt die Ges. noch mit M. 5000 zu Buch stehende Gruben, zur Zeit ausser Betrieb. Die beiden Warsteiner Werke sind durch Anschluss- geleise mit der Westfälischen Landeseisenbahn direkt verbunden, das Eisenwerk Holz- hausen ist etwas über 1 km vom Bahnhof Homberg der Berlin-Wetzlar-Koblenzer Linie entfernt. Für Neubauten, Neueinrichtungen etc. wurden 1900/1901 zus. M. 40 398 ver. ausgabt. Die per 30./6. 1901 entstandene Unterbilanz findet in der Hauptsache ihre Begründung in dem allg. Rückgang der Industrie; M. 147 121 Verlust sind an den Vorräten entstanden, der sich um M. 174 000 durch die noch abzunehmenden Rohmaterialien erhöht; dieser Betrag ist durch Schaffung eines Extra-R.-F. zu Lasten der Bilanz ab- geschrieben; ausserdem war für das Delkrederekto für sonst in Aussicht stehende Verluste eine Zuwendung von rund M. 73 000 erforderlich. Dem früheren Vorst. Reissig wurde die Decharge verweigert. Auch für das neue Geschäftsjahr 1901/1902 wird mit einem Ver- dienst nicht zu rechnen sein. Gesamtumsatz 1897/98–1900/1901: M. 1 785 973, 2 216 114, 2 226 149, 1 822 871; die Giessereien St. Wilhelmshütte und Holzhausen erzeugten 2 570 005, 2 625 355, 2 646 964, 2 309 967 kg Eisenguss, die Abteil. Eisenhammer 1 773 607, 2 215 393, 1 996 993, 1 103 340 kg Achsen und Hammerfabrikate. Arbeiterzahl 1900/1901 513, welche M. 371 151 an Löhnen erhielten. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien (Nr. 1–1750) à M. 1000. Urspr. M. 700 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 24. Mai 1889 um M. 350 000, lt. G.-V.-B. vom 10. Okt. 1896 um M. 350 000, begeben zu 103.50 %, und lt. G.-V.-B. vom 20. Nov. 1897 um fernere M. 350 000, begeben zu 116 % (div.-ber. für 1897/98 zur Hälfte). Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Okt.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann bis 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R, (ausser einer auf Geschäftsunkosten zu buchenden jährl. Entschädigung von M. 4000), Uberrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. zu Spec.-Reserven etc. Die Gesamtabschreibungen bis 30./6. 1901 betragen M. 789 015. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grubenbesitz 5000, Grundbesitz u. Gerechtsame 84 700, Bauwerke 505 562, Maschinen 276 081, Ofenanlagen 35 470, Utensilien 87 806, Modelle 70 000, Fuhrwerk 2761, Mobilien 5888, Patente betr. Brauereiapparate 20 000, Materialien 321 663, Fabrikate 332 640, Debitoren 460 814, Kassa 5369, Wechsel 3042, Effekten 13 126. Passiva: A.-K. 1 750 000, Kreditoren 528 975, Delkrederekto (einschl. M. 73 000 neuer Zuweisung und abzügl. M. 49 202 Abschreib. für Verluste) 79 119, Reserve für Verluste auf Materialien 174 000, R.-F. 91 650, alte Div. 300. Sa. M. 2 624 044. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten 77 324, Abschreib. 76 374, Delkrederekto 73 000, R.-F. für Verluste auf Materialien 174 000. – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 654, Bruttogewinn der drei Hüttenwerke 2579, Gewinn aus verkauften Grundstücken 3344, Verlust 394 121. Sa. M. 400 698. Kurs Ende 1896–1901: 127.25, 131, 140, 121.75, 84.25, 44 %. Eingeführt am 26./11. 1896 zu 116 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1885/86–1900/1901: 4½, 4, 4, 6, 6½, 1, 0, 1½, 2½, 3, 6, 6½, 7, 7½, 7½, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Eck, Jos. Meschede, Egon Manger. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Wilh. Brenken; Ing. Carl Prött, Hagen i. Westf.; Ing. Jos. Rader- macher, Essen. Prokurist: Ferd. Peus. Zahlstellen: Warstein: Gesellschaftskasse; Berlin: Berliner Handels-Ges. Actien-Gesellschaft Rolandshütte. Sitz in Weidenau bei Siegen. Gegründet: Am 9. März 1867. Letzte Statutenänderung vom 2. Febr. 1898. Zweck: Produktion von Eisen aus angekauften oder anderweitig angeschafften Erzen, Ver- arbeitung des produzierten oder angeschafften Eisens. Der Grundbesitz der Ges. beträgt ca. 92 Morgen, u. a. die Rolandshütte mit 2 Hochöfen mit einer Produktionsfähigkeit von je 100 t täglich mit sämtlichen Betriebs- einrichtungen als: 5 Dampfkessel, 3 Gebläse- und 2 Aufzugsmaschinen, Cowper-Apparate zur Winderhitzung etc., ausserdem normalspurige Anschlussgeleise und Schmalspur- geleise; die Haardter Hütte mit einer Produktionsfähigkeit von ca. 30 000 kg täglich mit 1 Hochofen und allen Einrichtungen als: 3 Dampfkessel, 2 Gebläsemaschinen, 2 Winderhitzer etc. Umgebaut wurde 1900/1901 der Lagerplatz und der Bahnanschluss. Die Ges. besitzt Aktien der Eisern-Siegener Sekundärbahn à M. 500 nom. u 510 Kuxe