Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 293 der Eisenerzgrube Gilberg bei Eiserfeld (Gesamtgrösse ca. 1 327 131 qm, Ausbeute 1900/1901 M. 15 300). Die Roheisenproduktion 1898/99–1900/1901 betrug 27 752, 27 290, 24 741 t. Die Schwierigkeiten in der Roheisenabnahme zwang die Ges. seit Febr. 1901 zu einer Betriebseinschränkung. Kapital: M. 1 050 000 in 300 Aktien (Nr. 1–300) à Thlr. 500 = M. 1500 und 400 Aktien (Nr. 301–700) à M. 1500, sämtlich gleichberechtigt. Urspr. M. 450 000, erhöht 1886 durch Ausgabe von 150 Vorz. Aktien à M. 1500 = M. 225 000 auf M. 675 000, dann durch Ausl. von 87 Vorz.-Aktien auf M. 580 500 reduziert. Erhöht 1t. G.-V.-B. vom 2./2. 1898 um M. 469 500 (auf M. 1 050 000) in 313 neuen Aktien à M. 1500. Diese neuen Aktien wurden der Westdeutschen Bank vorm. Jonas Cahn in Bonn zum Nominalwert über- lassen gegen die Verpflichtung, den erforderlichen Aktienstempel zu tragen und der Rolandshütte 500 Kuxe der Grube Gilberg zum Preise von M. 575 pro Kux Valuta 1. Juli 1897 zur Verf. zu stellen (am 26. April 1898 in den Besitz der Rolandshütte übergegangen). Die G.-V. vom 2./2. 1898 beschloss auch Gleichstellung der Aktien ab 1./7. 1897. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn 5 % zum R.-F., dann vertragsm. Tant. an Vorst., ferner 4 % Div., danach 10 % Tant. an A.-R., Rest Super- -Div. bezw. zu weiteren Reservestellungen. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Kassa 1056, Debitoren 128 473, Vorräte 306 774, Materialien 40 756, Arbeiterwohnungen 23 960, Grundstücke 114 604, Geschäftshaus 4000, Hochofen I u. II 160 000, Sekundärbahn 16 500, Effekten 1132, Maschinen 17 250, Schlackenbahnanlage 70 000, vorausgez. Versich. 1003, Gruben 220 000, Haardter Hütte 130 117, elektr. Beleuchtung 5000, Laboratorium 5000, Beamtenwohnungen 40 000, Kalksteinbruch 3, Haubergkto 3, Rostöfen 3, Mobilien 3. – Passiva: A.-K. 1 050 000, R.-F. 78 868, Kreditoren 97 750, alte Div. 1755, Gewinn 57 264. Sa. M. 1 285 637. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Abschreib. 89 427, Gewinn 57 264 (davon R.-F. 2863, Tant. 1695, Div. 52 500, Vortrag 206). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 319, Überschuss der Hütte 128 886, Sekundärbahnaktien 1980, Einnahme aus Beteiligung Gilberg 15 300, Vortrag 206. Sa. M. 146 691. Kurs Ende 1898–1901: 145.50, 127, 100, 82.75 %. Aufgelegt 29./11. 1898 zu 137.50 %. Notiert Berlin. Dividenden: 1890/91–1896/97: Vorz.-Aktien: 7, 5, 5, 0, 0, 7, 12 %; St.-Aktien: 7, 5, 2, 0, 0, 7, 12 %; Aktien 1897/98–1900/1901: 9, 9, 9, 5 %. Zahlbar ab 31./12. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Dr. phil. Ad. Liebrich. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Carl Cahn, Berlin; Rentner A. Christian, Bonn; Gen.-Dir. F. Burgers, Gelsenkirchen; Dir. P. Barnewitz, Charlotten- burg; Ad. Schmitthenner, Weidenau a. Sieg. Prokurist: Rud. Reifenrath. zahlstellen: Berlin: Hardy & Co., G. m. b. H., Akt.-Ges. für Montanindustrie; Bonn und Kö ln: Westdeutsche Bank. Friedrich Thomée, Aktiengesellschaft zu Werdohl. Gegründet: Am 24. März 1900 mit Wirkung ab 1. Juli 1899; handelsger. eingetragen am 25. April 1900. Erwerb der von der Firma Friedrich Thomée in Wer dohl betriebenen Werke. Zweck: Eisen- u. Stahl-Puddlings- u. Walzwerk-Betrieb, Drahtzieherei u. Drahtstiftefabrik, Betrieb aller Zweige der Metallindustrie. Erzeugt werden Walzdraht in Schweisseisen, Flusseisen und Stahl; Qualitäts-Stabeisen und Stabstahl; gezogener Draht aller Quali- täten und Facons, verzinkte Drähte; Drahtstifte, verkupferte Springfedern, Fahrrad- speichen etc. – Produktion 1899/1900–1900/1901: Schweisseisen Luppen 5955, 4138 t, u. Special-Walzdraht 8110, 6168 t, Schweisseisen-Stabeisen u. Stabstahl 730, 3916 t, gezogenen Draht, Drahtstifte, Federn 6055, 4386t; Gesamtumschlag M. 3 387 618, 2 935 026; durchschnittl. Arbeiterzahl 305, 300 Mann, die 1900/1901 M. 311 344 an Löhnen erhielten. Die Ges. als weiter verarbeitendes Werk der Eisenbranche litt 1900/1901 durch die bekannten Vorgänge auf dem Eisenmarkt nicht wenig. Auf die grossen Bestände am 30./6. 1901 waren bedeutende Abschreib. erforderlich. Der Betrieb wurde durch Feierschichten eingeschränkt und der Gewinn zur Sicherstellung von Verlusten, aus schwebenden Lieferungsv erträgen und mit Rücksicht auf die schwierige Geschäftslage vorgetragen. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien (Nr. 1–1200) à M. 1000. Geschäftsjahr; 1. Julibis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktic = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., von dem nach Abschreib. und Rücklagen verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundstücke 241 080, Fabrikgebäude 198 300, Wohnhäuser 127 700, Maschinen u. Kessel 140 000, Wasserkraft 112 500, Eisenbahnanschluss 900, elektr. Beleuchtung u. Wasserleitung 1, Seilbahn 1, Mobilien 1, Fuhrwerk 1, Rohmaterialien, Halb- u. Fertigfabrikate 453 099, Kassa 31 613, Wechsel 43 923, Debitoren 248 010, voraus- bez. Feuerversich. 2376, Kautionskto 18 344.