Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 295 Köln; Fabrikbes. Rud. Engels, Komm.-Rat Dr. Ed. G. Wittenstein, Barmen: Bankier Carl Levy, Berlin; Hugo Schmitz, Hagen; Bank-Dir. Dr. Hans Jordan, Elberfeld. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin u. Köln: A. Schaaffhausen'scher Bankverein; Berlin: L. S. Rothschild, Wiener Levy & Co.; Barmen: Barmer Bankverein, Hinsberg, Fischer & Co.; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Elberfeld: Bergisch Märkische Bank. Consolidierte Redenhütte in Zabrze, O.-S. Gegründet: Im März 1872 als Redenhütte, A.-G. für Bergbau, Eisenhüttenbetrieb und Koks- fabrikation, deren Auflösung am 18. Juli 1878 beschlossen wurde; reorganisiert Juli 1878 unter vorstehender Firma. Letzte Statutenänd. vom 18. Dez. 1899. Zweck: Übernahme und Betrieb der Redenhütte (Hochofen, Koksanstalten, Puddel- u. Walz- werk) und deren bei Tarnowitz und Lassowitz gelegenen Eisenerzfelder für M. 4 950 000, der Dampfkessel- und Maschinenfabrik nebst Dampfziegelei von Heinr. Koetz in Zabrze für M. 750 000 (jetzt Blechwalzwerk ausser Betrieb). Im Jahre 1888 wurde ein weiteres Erzfeld erworben und 1897 ein Felderkomplex bei Tarnowitz u. Rudypiekar angepachtet, der den Bedarf an Braunerz deckt; ein Martinwerk ist 1889, eine Hufeisenfabrik 1891 vollendet; 1896 eine elektrische Blechschweisserei eingerichtet; alle Anlagen sind durch Lokomotiv-Schmalspurbahn miteinander und mit dem Oberschlesischen Schmalspurbahn- netz verbunden. Gegenwärtig umfasst das Grundeigentum der Ges. 86 ha 71 a 66 qm. Die Ausgaben für Neuanlagen, bauliche und maschinelle Erweiterungen, sowie Melio- rationen einschl. der neuen Hochofenanlage (s. unten) betrugen 1900/1901 M. 345 461, für neue Inventarien M. 22 568. In Bobrownik wurde 1900/1901 eine Dolomitförderung etabliert. Die Koksanstalt ist an die Oberschlesische Kokswerke und chemischen Fabriken ver- pachtet, das Blechwalzwerk kalt gelegt, die Hufeisenfabrikation war eingestellt, ist aber wieder aufgenommen worden. Ihren Kohlenbedarf muss die Ges. ankaufen (1900/1901 für M. 760 113). 1900 wurde der Bau eines Reserve-Hochofens mit Cooper-Anlage in Angriff genommen, 1901 aber infolge des geschäftlichen Niederganges eingestellt. Aus demselben Grunde wurde gegen Ende Juni 1901 der Beschluss gefasst, auch den alten seit 16 Jahren im Feuer stehenden Hochofen stillzulegen. Ebenso gestaltete sich der Walzwerkbetrieb überaus ungünstig und unlohnend und zwang zu Betriebseinschränkungen. Weniger zu Klagen Veranlassung boten die übrigen Betriebe. Der enorme Rückgang der Preise aller Rohmaterialien und Fabrikate brachte der Ges. schwere Verluste. Produktion: 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 Eisenerz .. t 16 734 12 205 12 041 14 915 12 739 11 978 10 376 Roheisen .. „ 22 467 22 601 23 717 24 970 24 512 22 482 199708. Nebenprodukte 457 496 742 611 540 376 692 Chamottefabrik „ 482 519 301 378 746 711 549 Giesserei, Kessel- u. Kleineisenzeug , 1 853 1634 2 994 3 037 3 464 3779 2 816 Halbfabrikate „15 880 19 307 19 337 17227 17 238 15 585 12 537 Walzeisen „. 15 683 15 866 14 478 17 930 16 641 11 934 Dolomitgewinnung, — — 3 Gesamtumsatz M. 1 798 234 2 197 582 2 449 234 2 363 203 3 115 642 3 501 986 2 179 272 Kapital: M. 2 267 400, nämlich M. 2 001 000 in 1334 St.-Prior.-Aktien Lit. A à M. 1500 und M. 126 000 in 84 St.-Prior.-Aktien Lit. B à M. 1500 und M. 140 400 in 468 Stück eben- solchen à M. 300. Die Aktien sind sämtlich gleichberechtigt. Urspr. A.-K. der „Redenhütte“ M. 4 500 000. – 1872 auf M. 6 654 000 erhöht. — Auf- lösung 18./7. 1878. Man erhielt für 5 Aktien der „Redenhütte“' zu Thlr. 200 und M. 600 bar eine Aktie der „Consol. Redenhütte“ zu M. 300 u. M. 600 in 6 % Oblig. (diese Oblig. gekünd. per 1./4. 1890); A.-K. nunmehr M. 600 000; erhöht 1881 um M. 400 200 zu pari und 1883 um M. 750 000 zu 110 %. – 1886 Begebung von 5440 St.-Prior.-Aktien gegen Abstempelung von St.-Aktien und Zuzahlung von 30 %, sowie, nach Schenkung von 2 Aktien, Zusammenlegung der übrigen 392 St.-Aktien à 300 in 98 St.-Prior.-Aktien à M. 300 vom 23./2. 1889 ab. – Dazu 1888: 1112 weitere St.-Prior.-Aktien zu M. 1500 (A.-K. nunmehr M. 3 329 400 in 5538 St.-Prior.-Aktien zu M. 300 und 1112 zu M. 1500). – Lt. G.-V. v. 20./1. 1893 Begebung von St.-Prior.-Aktien Lit. A in Stücken zu M. 1500 gegen 75 % in alten St.-Prior.-Aktien und 25 % = M. 375 bar, 6./2.–31./3. 1893. – Nicht angemeldete alte St.-Prior.-Aktien wurden je M. 1500 zu M. 300 Lit. B (5: 1) zusammengelegt; Buchgewinn M. 1 062 000; letzter Termin 10./10. 1897: nachher Gleichstellung aller Aktien; Verkauf der nicht bezogenen, der nicht vorgelegten M. 32 100 St.-Prior.-Aktien Lit. B entsprechend am 11./11 1897, Hinterlegung des Erlöses = 64.40 % netto bei der Königl. Regierungshaupt- kasse in Oppeln lt. Anzeige v. 17./12. 1897. – Hieraus entfiel auf jede St.-Aktie M. 9.66, auf jede St.-Prior.-Aktie zu M. 300 M. 38.64, auf jede do. zu M. 1500 M. 193.20. Die Aktien Lit. B erhielten neue Div.-Bogen und wurden mit einem Aufdruck versehen.