310 7 ― Kohlenbergbau. allmählich sämtliche Aktien der Bergwerks-A.-G. Hugo in Buer (mit 3 Schächten Hugo 1 bis III) mit Div.-Scheinen ab 1893 gegen den gleichen Nominalbetrag neuer Harpener Aktien mit Div.-Scheinen ab 1893/94 unter gegenseitiger Vergütung von 4 % Stück.Zs. und gegen eine Provision von 5 % des Nominalbetrages der Stücke angekauft. Auf Zeche Hugo I ist ein neuer Doppelschacht im Bau begriffen, der Ende Okt. 1900 bei 287 m Tiefe das Steinkohlengebirge erreicht und bis Ende Juni 1901 bis 454 m niedergebracht und ausgemauert war; die Förderung dürfte im Okt. 1902 beginnen. Der Schacht Hugo III ist 1891 abgeteuft. Der Grundbesitz der Zechen Hugo umfasst ca. 30 ha. Über Angliede. rung der Zeche Courl an die Harpener Ges. s. unten. Die Berechtsame aller Zechen der Ges. haben eine Grösse von 124 262 385 qm. Für Neuanlagen wurden 1898/99–1900/1901 im ganzen M. 6 243 073, 8 856 601, 10 700 948 aus- gegeben; ausserdem erforderte die im Bau begriffene Zeche Scharnhorst M. 446 400, 1 494 000, 1 144 500 Zubusse. 1900/1901 erwarb die Ges. das Gut Strünkede bei Herne, wodurch ein langwieriger Bergschadenprozess beglichen wurde; M. 400 000 wurden dieser- halb auf Bergschädenkto verbucht. An den von der Firma Dr. C. Otto & Co. auf einigen Zechen der Ges. erbauten fünf Koksofenanlagen mit Gewinnung von Nebenprodukten und 3 Benzolfabriken ist die Ges. zur Hälfte (mit M. 1 963 500) beteiligt; die gemeinschaftliche Betriebsdauer betrug ab 1. Jan. 1896 noch über 10 Jahre. Zur Beschaffung des Kapitals gewährte das Finanz- konsortium einen 10jährigen Kredit von M. 2 000 000, der mit jährl. M. 200 000 nebst 4½ % Zs. vorab aus dem Gewinnanteil bei der Firma Dr. Otto & Co. in Abzug kommt. Auf den Zechen Recklinghausen I und II und Hugo I, II und III lastet eine Berg- werksabgabe von 1 % zu gunsten des Herzogs von Arenberg. Die Ges. Harpen besass Ende Juni 1901 705 Beamten- und Arbeiter-Wohnhäuser mit 392 Beamten- und 2284 Arbeiterwohnungen; ausserdem hatte sie ihren Arbeitern zum Bau von Häusern M. 812 000 Bauvorschüsse gewährt, die amortisiert werden. Courl: Die G.-V. v. 18. Juli 1899 beschloss Angliederung der Bergwerks-A.-G. Courl ab 1. Juli 1899. Die Ges. Harpen gab für jede Courl-Aktie eine ihrer Aktien mit Div.-Ber. ab 1. Juli 1899 und ausserdem 5 % Barentschädigung für die den Courl-Aktionären für die erste Hälfte von 1899 entgehende Div.; diese Barentschädigung sowie alle Kosten und Stempel der Fusion wurden durch einen vorhandenen Disp.-F. der Ges. Courl ge- deckt. Die Ges. Courl hatte M. 6 000 000 A.-K. und zahlte an Div. 1890–98: 12, 6, 0, 0, 2½, 5, 8, 8, 8½ %. Der Grundbesitz der Ges. Courl bestand aus ca. 92½ ha mit ca. 35 000 000 qm Grubenfeldern, ferner gehörten dazu 152 Häuser und 700 Wohnungen. In Betrieb auf Courl ist eine Doppelschachtanlage, der Bau einer weiteren ist be- absichtigt. Betrieb einer Kokerei mit 130 Ofen. Die Produktion betrug 1891–98: 233 672, 211 392, 260 881, 285 350, 301 784, 319 551, 316 422, 314 117 t. Gesamtproduktion: 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 Steinkohlen t 3 003 350 3 349 170 4 028 137 4 229 560 4 586 314 4 976 717 5 116 890 Kok. 686 139 722 296 808 666 840 070 862 230 1 064 549 1 123 025 Briketts „ 47 771 51172 48 079 48 453 50587 41 713 32 727 Erlös: Steinkohlen M. 7.89 7.94 8.09 8.37 8.64 9.52 10.70 Eeks. „ 8.37 9.31 10.08 1177 12.92 14.48 17.28 Briketts. „ 9.64 9.64 10.20 10.66 10.91 11.74 13.46 Gesamteinn. . „ 20 968 072 24 986 638 30 731 371 34 586 456 39 469 422 47 548 840 55 904 952 Gesamtausg. . „ 18 522 770 22 447 269 25 807 387 29 642 822 35 187 323 37 114 557 Belegschaft 1896/97–1900/1901 durchschnittl. 14 453, 16 342, 17 229, 19 275, 20 238 Mann, welche 1900/1901 M. 29 834 773 Lohn erhielten. – Beteiligungsziffer der Ges. am Rhein.- Westf. Kohlen-Syndikat einschl. Courl am 30./6. 1901: 5 450 000 t, beim Koks-Syndikat: 1 269 000 t, beim Brikett-Syndikat 30 000 t. Kapital: M. 52 000 000 in 12 500 Aktien (Nr. 1–12 500) à Thlr. 200 = M. 600 u. 27 750 Aktien (Nr. 12 501–40 250) à M. 1200 und 11 200 Aktien (Nr. 40 251–51 450) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 3 300 000, erhöht 1872 um M. 1 650 000, 1874 um M. 2 550 000, 1889 um M. 4 500 000, 1889 um M. 14 400 000, 1891 um M. 3 600 000, 1893/94 um M. 3 000 000, lt. G.-V.-B. vom 26. Okt. 1895 um M. 3 000 000 und vom 4. Juli 1896 um M. 4 800 000. Die Em. von 1889 und 1891 wurden von Konsortien zu 130, 166, 175 und resp. 175 % übernommen und teilweise den Aktionären zu 140 % und resp. zu 220 % zum Bezuge offeriert Die Em. von 1893 und M. 1 500 000 der Em. von 1895 wurden im Austausch gegen Hugo-Aktien, die weiteren M. 1 500 000 von 1895 an ein Konsortium zu 178 % begeben und die Em. von 1896 den Aktionären zu 145 % angestellt. Die G.-V. vom 18. Juli 1899 beschloss Erhöhung um weitere M. 6 000 000 (auf M. 46 800 000) in 6000 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1899, behufs Angliederung der Bergwerks-A.-G. Courl (siehe oben), ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 30. Okt. 1899 um M. 5 200 000 (auf M. 52 000 000) in 5200 neuen Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1900, bis dahin erhielten sie bis 4 % Div. auf die geleistete Einzahlung vergütet; diese neuen Aktien wurden den Aktionären 16.–29. Nov. 1899 mit 150 % angeboten, einzuzahlen