314 Kohlenbergbau. M. 250 000 bar. Demgemäss besass die Ges. bis 1887 17 Gruben, nämlich: Neulaurweg, Altlaurweg, Hoheneich, Grossekuhl, Neulangenberg, Abgunst, Spidell, Glückauf, Melanie, Voccart, Langenberg, Furth, Ath, Gouley, Gemeinschaft, Teut und Königs- grube mit insgesamt 19 Schächten, sowie die Pannesheyder Minen-Vereinigung. 1895/96 wurde in dem Felde Gemeinschaft, welches die liegenden Flöze der Grube Anna des „Eschweiler Bergwerks-Verein' enthält und ungefähr ⅝% der gesamten Koncessionen der Ges. umfasst, mit dem Bau eines Doppelschachtes in der Gemeinde Bardenberg be— gonnen; derselbe war Ende Juni 1900 rund 100 m tief niedergebracht; infolge widriger Umstände musste alsdann das weitere Abteufen zunächst eingestellt werden. Die Gesamt- kosten dieser Anlage sind auf M. 4 000 000 veranschagt. Am 1./6. 1887 übernahm die Ges. pachtweise mit Vorkaufsrecht die Grube Maria der Aachen-Höngener Bergwerks-A.-G. ab 1. Jan. 1887 auf 10 Jahre u. 1890 lt. G.-V.-B. v. 22. Okt. 1889 ab 1. Jan. 1890 unter Auf. hebung des Pachtvertrages das gesamte Eigentum dieser Ges. kauflich gegen M. 384 460 bar zur Tilg. aller Verbindlichkeiten, 40 % des M. 3 458 400 betragenden A.-K. von Aachen- Höngen mit M. 1 383 360 in neuen Aktien der Vereinigungs-Ges. zum Nennwerte, Ein- lösung von M. 800 000 Vorrechts-Aktien von Aachen-Höngen, Übernahme sämtl. Schulden, Pensionen etc.; der Gesamtbetrag stellte sich auf M. 6 230 820. Aus der Umtausch-Operation blieben 19 Aktien übrig, die 1895/96 realisiert wurden und M. 31 644 Gewinn ergaben. Auf der Grube Gouley wird an Stelle des bisherigen alten engen Schachtes ein neuer abgeteuft, der Ende Juni 1901 eine Tiefe von 177,25 m erreicht hatte; diese Grube soll später Hauptförderpunkt werden, sodass nach Durchführung des Projektes die Gruben Teut u. König, deren Flözreste in 3 Jahren verhauen sein werden, aufgelassen werden können und Gouley die einzige Magerkohlen fördernde Grube auf der rechten Wurm- seite sein wird. Auf Grube Maria ist ein neuer Wetterschacht angelegt. Am 17./4. 1900 erfolgte der Einsturz des Wetterschachtes auf derselben Grube, sodass ein Teil der Förderung (625 t täglich) ausfiel. Im Dez. 1900 konnte die Förderung wieder aufgenommen werden, jedoch war von geregelten Betriebsverhältnissen auf Grube Maria 1900/1901 nicht die Rede. Ebenso musste auf Grube Teut der Betrieb im Jan. 1901 8 Tage ruhen, weil dieselbe durch Wasserdurchbruch des Wurmbaches mit Versaufen bedroht war. Die Gesamtanlagekosten erhöhten sich 1900/1901 durch Zugänge um M. 1 468 567. Der Grubenbetrieb umfasst jetzt 6 Betriebsabteilungen, und zwar I. Grube Prick und Grube Voccart, II. Grube Laurweg-Langenberg und Grube Kämpchen, III. Grube Gouley, IV. Grube Teut und Grube König, V. Grube Maria, VI. Neuanlage Gemeinschaft. Auf Grube Maria ist eine Kokerei und eine 1900/1901 mit 2 neuen Pressen ausgerüstete Brikettfabrik, auf Grube Laurweg ebenfalls eine Brikettfabrik, die gegenwärtig durch Aufstellung einer neuen Eierbrikettpresse vergrössert wird, in Betrieb. Die Ges. ist, wie die Bilanz zeigt, reichlich mit Betriebsmitteln versehen. Die im bergfreien Felde, anstossend an die östliche Markscheide von Maria, 1898/99 aufgenommenen Bohrungen ergaben das Vorhandensein vorzüglich backender Kohle; die Bohrungen wurden fortgesetzt und wurden 1900 mit einem vierten Bohrwerk fündig, indem in einer Teufe von 409 m ein 1½ m mächtiger Fl6z durchbohrt wurde. Die der Ges. gemeinschaftlich mit dem Eschweiler Bergwerksverein gehörigen Gruben Laura und Vereeniging –— letztere urspr. der Aachen-Mastrichter Eisenbahn-Ges. gehörig – wurden im Juli 1898 an eine neu gegründete A.-G. „Société anonyme des Charbonnages reéunis Laura et Vereeniging“ abgetreten, von welcher Ges. die Vereinigungs-Ges. eine grössere Anzahl Aktien besitzt. Der Buchwert der abgetretenen Beteiligung (in der Bilanz Konto für allg. Unternehmungen) betrug am 30./6. 1901 M. 101 133. Dasselbe Konto war zur gleichen Zeit für die auf dem bergfreien Felde erbohrten Koncessionen mit M. 445 356 belastet. Produktion: 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 1900/1901 Ganze Förderung. t 835 970 880 610 876 800 901 670 913 890 926 830 881 190 Selbstkosten pro t M. 6.45 6.14 6.27 6.45 6.72 7.04 7.88 Verkauf 1355 178 749 095 645 262 663 052 714 893 733 870 67 301 Bruttoertrag beim Grubenbetrieb . M. 1 357 457 1 740 908 1 985 763 2 428 612 2 343 100 2 867 850 2 895 746 Kokk 2= 67 093 62 280 60 240 62 640 56590 Britetts... 34 509 35 465 36 790 32 426 21 406 Belegschaft 1898/99–1900/1901 durchschnittlich 4505, 4377, 4372 Mann. Die Ges. be- sitzt 584 Arbeiterwohnungen, wovon 305 zur Grube Maria gehören. Kapital: M. 13 999 200 in 14 852 Aktien (Nr. 1–14 852) à M. 600 und 4240 Aktien (Nr. 1–4240) à M. 1200. 1859 betrug das Kapital nur M. 2 106 000 und wurde bis 1880 allmählich auf M. 8911 200 erhöht; 1890 Erhöhung um M. 3 088 800, div.-ber. ab 1. Juli 1890, und lt. G.-V.-B. vom 27. Okt. 1896 um M. 1 999 200, div.-ber. ab 1. Juli 1896, auf jetzigen Stand. Von der 1890er Em. erhielten die Aktionäre von Aachen-Höngen 1153 Aktien, die übrigen wurden ebenso wie die Aktien der 1896er Em. den Aktionären bis 1. Juli 1890 bzw. 20. Jan. 1897 zu pari überlassen.