316 Kohlenbergbau. triebenen, hauptsächlich den Handel mit Kohlen, Koks und Holz umfassenden Unter. nehmen, ferner Betrieb aller in den Rahmen dieses Zweckes fallenden Geschäfte, sowie von Handelsgeschäften jeder Art. Der Abschluss für 1900/1901 gestaltete sich infolge Rückgangs der Industrie auffallend schlecht. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Aktien (Nr. 1–1250) à M. 1000. Hypotheken: M. 873 000, Rest von M. 1 000 000, verzinslich zu 4½ %. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Bis Ende Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (bei über 5 Mitgl. für jedes Mitgl. 1 % mehr), vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Grund u. Boden 1 028 800, Gebäude 342 473, Schuppen 70 811, Pferde u. Wagen 30 975, Utensilien 8719, Schiffe 88 272, Maschinen 88 668, Waren 522 145, Kassa 15 653, Wechsel 5827, Debitoren 511 184. Passiva: A.-K. 1 250 000, R.-F. 7990, Hypoth. 873 000, Accepte 365 059, Kreditoren 215 264, Gewinn 2214. Sa. M. 2 713 527. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fuhrwerksunkosten 57 311, Handlungsunkosten 72 023, Zs. 51 317, Abschreib. 57 209, Vortrag 2213. – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 5704, Gewinn an Waren 209 521, Miete 24 848. Sa. M. 240 073. Dividenden 1899/1900–1900/1901: 10, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Aug. Schwanfelder, Hans Rosencrantz. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Max Ruff- mann, Stellv. Paul Piper, Stettin; Otto Eichler, Paul Ziemer, Rob. Brandt, Königsberg i. Pr. Prokuristen: Carl Brüggemann, Otto Rosencrantz, Ernst Lamprecht, Walter Lindtner. Rheinische Anthracit-Kohlenwerke in Kupferdreh. Gegründet: Am 13. Dez. 1889; handelsger. eingetragen am 21. Dez. 1889. Letzte Statutenänd. vom 9. Okt. 1889, 8. Dez. 1899 u. 15. Dez. 1900. Zweck: Bergbau, Verarbeitung und Verwertung der gewonnenen Mineralien. Übernahme und Fortbetrieb der Steinkohlenzeche Heisinger Tiefbau ab 1. Juli 1889 für M. 300 000 in Grundschulden und M. 1 600 000 in Aktien. Die Ges. besitzt gegenwärtig die Felder Hundsnocken, Abgunst, Zwergmutter, Rauensiepen, Bruchkamp und Steinkamp, Christian, Rübezahl, Bernhard und Glückstern, sowie die Kuxmehrheit der Geviertfelder Friedrich- Wilhelm, Morgenröthe, Heisinger Vereinigung und Franz mit 2 Schächten, der eine zur Förderung, der andere zur Wasserhaltung u. Wetterführung. Das Feld Rübezahl wurde 1890 gekauft und wurden hierfür M. 200 000 Aktien ausgegeben. Die Beteiligung der Ges. bei anderen Zechen am 30. Juni 1901 mit M. 2 336 634 resultiert aus dem Erwerb der Gruben- berechtsame der obengenannten vier Felder (M. 122 440), sowie hauptsächlich aus den Zu- bussen zum Ausbau eines saigeren Schachts auf den Feldern der Gewerkschaft Friedrich- Wilhelm (M. 2 214 194). Dieser jetzt in Förderung getretene Schacht hat eine Teufe von 310 m bei 5m Durchmesser und ist ganz mit Ziegelsteinen ausgemauert. Über Tage wurde eine Kesselanlage von 5 Cornwallkesseln mit neuem Schornsteine nebst den zugehörigen Gebäuden, eine Lichtanlage, eine Kompressionsmaschine zum Betreiben des maschinellen Bohrbetriebes unter Tage mit komprimierter Luft, eine Zwillings-Fördermaschine, welche im stande ist, 1000 t in achtstündiger Schicht zu heben, mit den zugehörigen Nebenanlagen ausgeführt. Sobald das Kohlen-Syndikat die Erhöhung der Beteiligungs- ziffer für die Ges. und die Gewerkschaft Friedrich-Wilhelm auf 240 000 t ausgesprochen hat, wird die Konsolidation der Gewerkschaft mit der Ges. bewirkt werden. Die Mittel zu den Bauten auf Grube Friedrich-Wilhelm lieferte die Kapitalserhöhung von 1899 und zum Teil die Anleihe von 1897. Die Anlagekonten erhöhten sich 1900/1901 um im ganzen M. 645 051; darunter ist besonders die Errichtung einer neuen grossen Auf- bereitungsanstalt zu nennen. Arbeiterhäuser sind für 100 Familien gebaut. Die G.-V. v. 15. Jan. 1900 beschloss Erwerbung der Zeche Pauline ab 1. Jan. 1900 gegen Ge- währung von M. 1 216 000 Aktien al pari u. weiteren M. 264 000 Aktien à 112½ %. letztere zur Begleichung der schwebenden Schuld, sowie die Übernahme von M. 490 000 Grundschuld. Das auf der jetzigen 280 m-Sohle anstehende Kohlenquantum (Anthracit-Kohle) beträgt ca. 4 000 000 t und ist mithin bei einer Jahresförderung von ca. 100 000 t auf 40 Jahre hinreichend. Der auf der tieferen Sohle anstehende, auf etwa 5 000 000 t zu schätzende Kohlenreichtum ist gänzlich ausser Betracht geblieben. Die Zeche Pauline besitzt folg. Einzelberechtsamen: Gustav, der Lange Fritz, Friderica ins Westen, Hugo, Eberhard, Ilandsbraut, ver. Braut, Bräutigam. Spillberg, Braut in Flecksiepen, Jacke, Redlichkeit und Käthchen ganz, die Kux-Majorität der Berechtsamen Bornerberg, Ludwig ins Westen, Veste Hoffnung und Porthof und ausserdem Beteiligungen an einer Reihe anderer be- nachbarter Berechtsamen. Die Grubenfelder bedecken einen Flächenraum von mehr als 6 qkm. Die Mächtigkeit der Flöze beträgt insgesamt 5,02 m. Über Tage besitzt die Zeche einen Grundbesitz von 16 ha 80 a 56 qm. Ausser dem Förderschachte ist ein Wasserhaltungsschacht und ein zweiter fahrbarer Ausgang vorhanden. Der Transport von aufbereiteten Kohlen nach der Bahnstation Werden erfolgt durch eine Otto'sche