Kohlenbergbau. 32 IN Ö Hedwigshütte Anthracit- Kohlen- und Kokeswerke James Stevenson Actiengesellschaft in Stettin mit Zweigniederlassung in Berlin. Gegründet: Am 23. Mai 1898 mit Wirkung ab 1. Juli 1897; handelsger. eingetragen am 10. Juni 1898, die Zweigniederlassung in Berlin am 20. Aug. 1898. Letzte Statutenänd. vom 27. Nov. 1899 u. 4. Aug. 1900. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Geschichtliches: Von den Aktien haben bei Gründung der Akt.-Ges. James Stevenson und Wilh. Müller 866 Stück übernommen für das Einbringen des von ihnen unter der Firma James Stevenson in Stettin mit Zweigniederlassung in Berlin betrie- benen Handelsgeschäfts, sowie für die Kohlen- und Aufbereitungsanstalt „Hedwigs- hütte“ mit dem Firmenrecht und die Presskohlenfabrik zu Gotzlow, ferner für die von ihnen eingebrachten Grundstücke: 1) das Grundstück „Hedwigshütte“, 2) Wiesenparzellen, 3) das Grundstück Zabelsdorf-Buchholz und für die eingeworfenen Pacht- und Nutzungsrechte auf die Kohlenlagerplätze Oberhof I u. II an der Fürsten- strasse, am Centralgüterbahnhof und an der Breslauerstrasse zu Stettin bezw. in Berlin, ferner für alle Gebäude, Maschinen, Utensilien, Pferde, Materialien, halbfertige und fertige Fabrikate auf den oben erwähnten Grundstücken, für alle Forderungen und Lieferungsverträge, für das Recht auf das Koopmann'sche Patent, die Entschädigungs- forderung an die Stettin-Jasenitzer Eisenbahn und für den Kohlenbestand. Der Gesamt- wert der Einlagen betrug M. 1 997 271.52, wogegen die A.-G. an Passiven M. 20 000 Hypothek auf „Hedwigshütte“, M. 810 361.55 an schwebenden Verbindlichkeiten und M. 300 000 als Kaufpreisschuld für die Presskohlenfabrik, zusammen M. 1 130 361.55 übernahm, M. 909.97 wurden durch Barzahlung und der Rest durch die seitens der Inferenten übernommenen obengenannten Aktien beglichen. Zweck: Handel mit Kohlen, Holz und Koks; Herstellung von Presskohlen in der Fabrik Zabelsdorf-Buchholz, sowie Aufbereitung von Anthracit und anderen Kohlen in der „Hedwigshütte“ bezeichneten Kohlen- Aufbereitungsanstalt, ferner Abschluss aller nach Annahme des Vorst. in den Rahmen dieses Zweckes fallenden Geschäfte, insbesondere Erwerb von Grundstücken und Schiffen für den Geschäftsbetrieb. Der gesamte Grund- besitz der Ges. an und um „Hedwigshütte“ bildet ein zusammenhängendes Ganzes von 147 197 qm Flächeninhalt mit einer Oderfront von 330 m, woselbst Dampfer aller Grössen anlegen und löschen können. Ferner besitzt die Ges. das Grundstück der Presskohlenfabrik in Zabelsdorf-Buchholz bei Stettin. Von demselben, welches ur- sprünglich 31 949 qm umfasste, sind 3936 qm zum Bau der Stettin-Jasenitzer Bahn ent- eignet worden, sodass die Restfläche noch 28 013 qm beträgt. Die Fabrik hat An- schluss an genannte Bahn. Das Grundstück hat eine Oderfront von 141,5 m. Daselbst können ebenfalls Dampfer aller Grössen anlegen und löschen. Ein als Kohlenlagerplatz eingerichtetes Grundstück (Unterhof) in Grabow, welches die Ges. mietweise in Besitz hatte, wurde lt. notar. Vertrag v. 29./12. 1900 für M. 286 499.50 käuflich von der Firma in Lidq. James Stevenson erworben und die auf dem Grundstück eingetragene Hypoth. von M. 230 000 verzinsl. zu 4 %, zahlb. am 1./10. 1907, in Anrechnung auf den Kaufpreis übernommen. Die Fabrik- und Betriebsanlagen sind seit Bestehen der Ges. wesentlich ergänzt und erweitert worden. 1899 wurde eine an die Presskohlenfabrik angrenzende Ziegelei für M. 100 000 (Areal 8 ha 55 a 26 qm) erworben. 1901 wurden weitere an die Fabrik angrenzende Grundstücke in Gesamtgrösse von 1 ha 58 a 33 qm zuerworben. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien (Nr. 1–1500) à M. 1000. Hypotheken: M. 280 000, verzinsl. zu 4 %, kündbar mit 6 bezw. 3 Monate Frist; davon M. 20 000 auf Grundstück „Hedwigshütte“ von Wm. Schlutow, Stettin, M. 30 000 auf dem Wiesenbesitz von der Stadtgemeinde Stettin, M. 230 000 auf den Unterhof in Grabow. — Ferner M. 42 000 Hypoth. zu 4 %% auf der 1899 erworbenen Ziegelei, unkündb. bis 1./1. 1902. Geschäftsjahr: Ab 1900 1. April bis 31. März, früher 1. Juli bis 30. Juni; das Geschäftsjahr 1899/1900 umfasste nur 9 Monate. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: zum R.-F., dann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. und 10 % Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. nach Verf. der G. V. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Hedwigshütte: Grundstück 157 000, Gebäude u. Baulich- keiten 70 000, Maschinen 60 000; Presskohlenfabrik Gotzlow: Grund u. Boden 60 000, Gebäude u. Baulichkeiten 81 000, Maschinen 141 800; Ziegeleigrundstück Stolzenhagen 98 000; Unterhof Grabow: Grundstück 286 499, Gebäude u. Baulichkeiten 66 800; Kohlenhof- anlagen: Stettin, Hof I 100, do. Hof II 9000, do. Oberhof I 7000, do. II 16 000; Berlin, Hof an der Lohmühlenstr. 100, Prahm 1, Mobilien 200, Kohlenutensilien 200, Pferde u. Wagen, Stettin 37 000, do. Berlin 6000, Debitoren abzügl. M. 135 862 Kreditoren 962 307, Warenvorräte 275 999, Effekten 5207, Kassa 3325, Wechsel 77 772. Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. 322 000, R.-F. 26 693, Kto für schweb. Enteign. ung 11 912, Betriebserweiterungs- u. Belkredere-F. 100 000, Gewinn 460 707. Sa. M. 2 421 315.