3 Metall-Industrie. Westfälische Stanz- & Emaillir-Werke A.-G. vorm. J. & H. Kerkmann in Ahlen in Westf., mit Zweigniederlassung in Hamm i. Westf. Gegründet: Am 25. Juni 1898 mit Nachtrag vom 30. Juli 1898. Letzte Statutenänd. vom 18. Dez. 1899. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Die Übernahme der Firma J. & H. Kerk.- mann samt Fabriketablissement mit allem Zubehör und Liegenschaften, Maschinen und Vorräten, mit Aktiven ohne Passiven erfolgte mit Wirkung ab 1. Jan. 1898 für M. 1 350 000. Zweck: Übernahme und Fortführung des in Ahlen in Westf. unter der Firma J. & H. Kerk. mann bestehenden Stanz- und Emaillir-Werkes, sowie des unter der Firma Karl Kerk. mann Stanz- und Emaillir-Werk bestehenden gleichen Werkes. In 1898/99 wurde das Etablissement durch Neubauten erheblich erweitert. 1900 wurde die Stennes'sche Heerd- fabrik in Hamm angekauft. Kapital: M. 1 350 000 in 1350 Aktien (Nr. 1–1350) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an Vorst. und Beamte, 7½ % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundbesitz 138 424, Herdfabrik-Grundstück 65 911, Fabrikgebäude 409 780, Dir.-Wohnung 77 156, Herdfabrik-Gebäude 67 866, Anlagen u. Maschinen 313 826, Herdfabrik-Anlagen u. Maschinen 48 531, Eisenbahnanschluss 27 988, Utensilien u. Werkzeug 118 841, Herdfabrik-Utensilien u. Werkzeug 15 957, Fuhrwerk 3539, Waren 180 080, halbfertige Waren u. Fabrikationsmaterialien 390 943, Betriebs- materialien 8813, Magazinkto 9085, Schrott 336, Emballage u. Holz 4512, Bureau-Bedarf u. Reklame 11 155, Herdfabrik-Vorräte 49 743, Kassa 6000, Zs.-Kto 2457, Debitoren 241 902, Bestand aus deponierten Vorschüssen auf Anleihe 252 691, Kto der Vorbesitzer 134 036, Girokto der Vorbesitzer 499 000. – Passiva: A.-K. 1 350 000, R.-F. 18 029, Accepte 457 146, Girokto 499 000, Checkskto 97, Versich. 1303, Delkrederekto 10 000, Kreditoren 236 273, Anleihebegebungskto 428 542, Gewinn 78 188. Sa. M. 3 078 580. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 62 590, Materialien 207 297, Betriebskto 124 395, produktive Löhne 172 660, Unkosten 143 894, Emballage 11 732, Versich. 5096, Herdfabrik- Kto-Allgemein 1201, Zs. 22 680, Delkredere 4000, Gewinn 78 188 (davon R.-F. 3909, Tant. an Vorst. 3856, Div. 67 500, Tant. an A.-R. 1415, Vortrag 1506). – Kredit: Vortrag 5888, Waren 816 753, Schrott 8924, Diverse 2169. Sa. M. 833 736. Dividenden 1898/99–1900/1901: 12 % (18 Monate), 9, 5 %. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Direktion: Gen.-Dir. Hch. Kerkmann jun., Dir. Karl Cetto. Aufsichtsrat: Vors. Bürgermeister a. D. Max Klötzer, Dresden; Stellv. Fabrikant Johs. Kerk- mann, Ahlen; Konsul Hans Björn Graesse, Konsul Jul. Edwin Boehmer, Dresden; Fabrikant Eugen Rappe, Köln. Prokuristen: Ludger Dilla, Jos. Elfert. Vereinigte Metallwaarenfabriken Aktien-Gesellschaft vormals Haller & Co., Altona-Ottensen, Zweigniederlassung in Berlin. Gegründet: 30./11. 1895. Letzte Statutenänd. v. 28./12. 1899 u. 23./5. 1900. Übernahme der beiden Fabriken von Haller & Co. in Altona-Ottensen, Bornstrasse und Friedensallee ab 1./10. 1895 für M. 1 150 000 in Aktien. 1898 wurde mit Wirkung ab 1./10. 1897 die Firma Schülke, Brandholt & Co. in Berlin für M. 360 000 erworben. Zweck: Fabrikation von Metallwaren und Haushaltungsgegenständen, als Wring- u. Mangel- maschinen, Brodschneiden, Badeeinrichtungen etc., Petroleum- und Gaskochern. Be- leuchtungsartikel für Gasglühlicht und Acetylen. Der Fabrikbetrieb in Ottensen ist jetzt mit der Fabrik an der Friedensallee vereinigt, woselbst ein Anfang 1899 in Be- nutzung genommener Neubau errichtet ist. Die lt. G.-V.-B. vom 23. Mai 1900 erfolgte Kapitalserhöhung diente zur Errichtung eines eigenen Stanz- und Emaillierwerkes. Zu diesem Zwecke wurde von der Stadt Altona, anschliessend an das Fabriketablissement, in der Friedensallee ein Areal von 2307 qm zum Preise von M. 25 pro qm erworben. Der Kaufpreis war zu ½ in bar und zu durch Eintragung einer zu 4 % verzinsl. Hypoth. zu begleichen. Der volle Betrieb des neuen Werkes wurde Anfang 1901 auf- genommen. Ein Teil der alten Fabrik in der Bornstrasse ist seit 1. Okt. 1899 für M. 6000 jährl. Miete verpachtet. Ferner wurde 1900/1901 in Ottensen ein unbebautes Grundstück von ca. 3500 qm nebst daranschliessendem Zinshaus zur Arrondierung angekauft, zwecks event. späterer Erweiterung der Betriebsanlagen. Die Bezahlung geschah in der Haupt- sache durch Übernahme der darauf lastenden Hypotheken. Kapital: M. 2 250 000 in 2250 Aktien (Nr. 1–2250) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 150 000; Er- höhung lt. G.-V.-B. vom 17. März 1898 um M. 600 000, wovon 360 Aktien zum Ankauf der Firma Schülke, Brandholt & Co. in Berlin verwendet und 230 Aktien den Aktionären vom 11.–21. Mai 1898 zu 135 % angeboten wurden; fernere Erhöhung des A.-K. lt. G.-V.-B. vom 23. Mai 1900 um M. 500 000 (auf M. 2 250 000) in 500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1. Okt. 1900, übernommen von einem Konsortium zu 130 %, angeboten den Aktionären 16. bis 26. Juni 1900 zu 135 % abz. 4 % Stück-Zs. bis 1. Okt. 1900; auf 7 alte Aktien entfielen 2 neue.