350 Metall-Industrie. Firma Seelhorst & Werner zu Bad Rothenfelde bestehenden Blechwarenfabrik u. Ver- zinkereien mit Arbeitsstätte in Gevelsberg. Letztere wurde 1900 aufgehoben und in Langschede im Anschluss an das Blechwalzwerk eine neue Verzinkungsanstalt mit be. sonderer Einrichtung zur Verzinkung von Röhren und Blechen errichtet. Die auf dem Grundstück haftenden Hypoth. von M. 273 000 wurden von der Ges. selbstschuldnerisch übernommen. Der Vermögensausweis 1900/1901 zeigt infolge der Neuanlagen zum Teil beträchtliche Zugänge zu den so ist die Maschinen- und Fabrikeinrichtung um M. 230 000 gestiegen. Die Werke sind nunmehr völlig ausgestattet und stehen in technischer Hinsicht auf der Höhe der Zeit. Zur Fertigstellung der Anlagen war die Inanspruchnahme eines erhöhten Bankkredits erforderlich, wodurch einerselts beträcht- liche Beträge an Zs. und Provis. zu erlegen waren und die schwebenden Schulden von M. 452 262 auf M. 766 825 gestiegen sind; andererseits sind die Warenbestände von M. 439 117 auf M. 227 203 und die Ausstände von M. 468 083 auf M. 255 865 zurück- gegangen. Umsatz 1898/99: M. 1 653 958. Für später fehlen die Angaben. Die Ges. befand sich 1900/1901 wegen der zu hohen Preisen gekauften Rohmaterialien in einer sehr schwierigen Lage und musste für schliesslich gewährte Preisnachlässe M. 53 807 Reugeld erlegen. Der A.-R. hat für 1900/1901 auf jede Vergütung verzichtet. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien (Nr. 1–1300) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 10. März 1900 um M. 300 000 (auf M. 1 300 000) in 300 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Dez. 1899. Die neuen Aktien wurden von dem Bankhause S. Katzenstein Söhne in Bielefeld namens eines Konsortiums zu 114 % übernommen. Der Erlös diente vornehmlich der Regulierung von Neubauten und E Hypothek: M. 273 000, lastend auf Langschede und Rothenfelde. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni (1898/99 vom 1. Dez. bis 30. Nov.). Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 10 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen und Ab- schreib., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahres- vergüt. von zus. M. 5000), vertragsm. Tant. an Vorst u. Beamte, Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundstücke u. Wasserkraft 387 562, Fabrikgebäude 292 756, Verwaltungsgebäude, Beamten- u. Arbeiterwohnungen 122 609, Maschinen- u. Fabrik- einrichtung 583 328, Werkzeuge u. Geräte 26 227, Reserveteile 45 464, Modelle u. Patente 28 999, elektr. Licht- u. Kraftanlage 77 311, Eisenbahnanschluss 147 379, Inventar 9025, Warenbestände 227 204, Debitoren 255 865, Kassa 3643, Wechsel 10 179, Effekten 21 006, Verlust 189 665. Passiva: A.-K. 1 300 000, Hypoth. 273 000, Kreditoren 766 825, Kto für Unerledigte 267, R.-F. 56 401, Delkrederekto 6000, Extra-R.-F. 10 000, Vortrag a. 1899/1900 15 729. Sa. M. 2 428 222. dewinn- u. Verlust-Konto: Debet: „„ 174 892, bezahltes Reugeld auf noch abzunehmende Rohmaterialien 53 807, Abschreib. 44 041. – Kredit: Fabrikationsertrag 83 075, Verlust 189 665. Sa. M. 272 740. Dividenden 1898/99–1900/1901: 9, 9, 0 %. (Verlustsaldo am 30./6. 1901 M. 189 665, wovon M. 88 130 durch den Vortrag aus 1899/1900 und den Aufbrauch der Reserven ihre Deckung fanden, M. 101 535 auf 1901/1902 vorgetragen wurden.) Div.-Zahlung spät. am 1./1. Coup.- Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Ing. Ernst Hartmann, Langschede; Friedr. Seelhorst, Gust. Sichel, Rothenfelde. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Moritz Katzenstein, Bielefeld; Stellv. Ing. Jul. Hartmann, Sieg- burg; Ing. Wilh. Dreyer, Gadderbaum; Carl Hemmer, Witten. Zahlstellen: Eigene Kasse und bei der Filiale in Rothenfelde; Bielefeld: Westfälisch- Lippische Vereinsbank; Berlin: Georg Fromberg & Co.; Köln: A. Schaaffh. Bankverein. Aktiengesellschaft für Liniir-Apparate, Patent Grosse in Leipzig, Thomasring 5. Gegründet: 28./4. 1899; handelsger. eingetr. 30./12. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Bernhard Grosse überliess der A.-G. käuflich die ihm erteilten deutschen Reichspatente Nr. 100 074, 102 841, 103 496, sowie die deutschen Reichsgebrauchsmuster Nr. 81 959, 98 471, betreffend Liniiervorrichtungen für Buch- und Steindruckschnellpressen und für Tiegeldruckpressen. Als Gegenleistung für die Überlassung erwähnter Patente und Gebrauchsmusterschutzrechte erhielt Bernhard Grosse von der A.-G. M. 120 000 und zwar M. 20 000 bar und M. 100 000 in 100 Aktien der Ges. à M. 1000. Zweck: Erwerb, Ausbeutung und sonstige Verwertung der von Bernhard Grosse der A.-G. überlassenen und noch zu überlassenden Patente und Erfindungen, Herstellung und Vertrieb der hierzu erforderlichen Maschinen, Apparate und Zubehörteile und Erwerb und Ausbeutung ähnlicher Patente und Erfindungen. Kapital: M. 150 000 in 150 Aktien (Nr. 1–150) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. Juni bis 31. Mai. Gen.-Vurs.: Spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.