352 Metall-Industrie. eigene Fabrikation von Kartonnagen, Schiessscheiben für militärische Zwecke etc. Die Ges. betreibt eine Fabrik in Loschwitz mit Filialfabriken in Berlin, Leipzig, Nürnbere und Bodenbach, sowie eine Maschinenfabrik in Meissen. Trotz des gegen das Vorjahr bedeutend erhöhten Umsatzes war das Geschäftsjahr 1900/1901 für die Ges. ein äusserst ungünstiges: der sonst bedeutende Export nach China stockte infolge der Kriegswirren ganz. Die liquiden Mittel der Ges. betrugen am 30./6. 1901 M. 2 860 582, denen M. 2 133 492 Kreditoren gegenüberstehen. Die Ges. übernahm s. Z. Patente von Jean Scherbel und Theodor Remus, von denen das älteste 1898 abgelaufen ist, das jüngste 1913 abläuft: dieselben stehen mit M. 1 zu Buch, nachdem seit Bestehen der Ges. darauf zusammen M. 548 415 abgeschrieben worden sind. Wegen ihrer Patente hat die Ges. mit den Erfindern mehrere Prozesse geführt. die schliesslich durch einen alle Teile befriedigenden Vergleich geschlichtet sind. In einem österreichischen Geschäft ist die Ges. in zweiter Instanz unterlegen, die dritte Instanz schwebt noch. Im Jahre 1897 wurde die Blechemballagenfabrik von Julius von Graba in Cölln a. E. gegen Gewährung von 860 Aktien erworben, ferner 1898 die Blechemballagenfabriken Fr. Ewers & Co. in Lübeck gegen 754 Aktien und Jul. von Graba Nachf. Otto Zucker in Tetschen a. E. gegen 152 Aktien. Ende 1898 wurde von Rud. Schreger in Cölln a. E. dessen Fabrik für gezogene Blechemballagen mit Wirkung ab 1. Jan. 1898 nebst Wohn- gebäude, Areal etc. für M. 395 614.17 erworben. Die Ges. ist bei der Russischen Pappen- fabrik in Schkloff im Gouvernement Mohilew beteiligt. Dieselbe wurde 1900 in eine A.-G. umgewandelt und hat inzwischen den Betrieb voll aufgenommen. Für das erste am 31./12. 1900 beendete Betriebsjahr wurde eine Div. aber nicht verteilt. Ausser der in der Bilanz unten angeführten Beteiligung von M. 300 000 (nach Abschrift von M. 72 495 von nom. M. 372 495) ist die Dresdner Ges. mit ca. M. 350 000 Gläubigerin der russischen Ges., für welchen Betrag sie Rbl. 150 000 Accepte erhalten hat, die weiter giriert sind, daher in der Bilanz nicht erscheinen. Kapital: M. 2 600 000 in 2600 Aktien (Nr. 1–2600) à M. 1000, wovon 1600 Aktien (Nr. 1–1600) mit je 2 Genussscheinen und 1000 Aktien (Nr. 1601–2600) ohne Ge- nussscheine. Urspr. A.-K. M. 800 000, erhöht 1890 um M. 400 000; ferner lt. G.-V.-B. vom 25. März 1897 um M. 400 000, wovon M. 360 000 zum Ankauf der Grabaschen Fabrik in Cölln und M. 40 000 an die Dresdner Bank zu 280 % (alle mit je 2 Genuss- scheinen). Diese M. 400 000 der 1897 er Emission wurden im Mai 1897 den Aktionären mit M. 2906 für jede Aktie nebst zwei Genussscheinen angeboten; weitere Erhöhung fand lt. G.-V.-B. vom 7. März 1898 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1601–2600) à M. 1000 ohne Genussscheine (also auf M. 2 600 000) statt, wovon M. 906 000 zum Ankauf der Fabriken von Ewers in Lübeck und Graba in Tetschen verwendet wurden; die Vorbesitzer dieser Firmen hatten ihre Aktien zu 175 % an die Dresdner Bank zu liefern, welche davon M. 800 000 den Aktionären 1.–15. Juni 1898 zu 180 % anbot. An dem Nettogewinn, welcher an den übrigen 200 Aktien über den Kurs von 180 % hinaus erzielt wurde, partizipierte die Aktiengesellschaft für Cartonnagenindustrie zur Hälfte. Genussscheine: 3200 Stücke A und B; lt. G.-V.-B. vom 7. Dez. 1896 wurden zu jeder Aktie Nr. 1– 1600 2 Genussscheine ausgegeben. Weitere Rechte verleihen die Genussscheine nicht. Die Ges. ist berechtigt, aus demjenigen Reingewinne, welcher nach Gewährung der Bezüge der Genussscheininhaber übrig bleibt, oder aus angesammelten Reserven (mit Ausnahme des gesetzl. R.-F.) Genussscheine freihändig zum Zweck der Amortisation zurückzukaufen oder durch einmalige Kapitalsabfindung in Höhe von M. 1000 pro Stück abzustossen und zu diesem Behufe nach Massgabe der vom A.-R. im einzelnen Falle festzusetzenden Modalitäten auszulosen oder ganz oder teilweise aufzukündigen. Der Zeitpunkt der Auszahlung der M. 1000 Kapitalsabfindung ist vom A.-R. zu bestimmen. Liegt dieser Zeitpunkt innerhalb der ersten 4 Monate eines Geschäftsjahres, so nimmt der betr. Genussschein an dem Gewinne des laufenden Geschäftsjahres nicht mehr teil. Im Falle der Auflösung der Ges. wird zunächst der Nominalbetrag des jeweiligen A.-K. an die Aktionäre gewährt; von dem Reste wird auf die Genussscheine, soweit diese nicht bereits abgefunden sind, je bis zu M. 1000 ausgezahlt; der Rest ist unter die Aktionäre nach Verhältnis ihres Aktienbesitzes zu verteilen. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Teilschuldverschreibungen von 1899, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 500 u. M. 1000, lautend auf den Namen der Dresdner Bank. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1904 durch Ausl. (zuerst 31. Dez. 1903) mit 1 % und ersparten Zs.: verstärkte oder Totalkündigung ab 1904 mit 6monat. Kündigungsfrist zulässig. Sicherheit: Kautions- hypothek von M. 1 100 000 zur ersten Stelle zu gunsten der Dresdner Bank auf den Grundbesitz u. Baulichkeiten in Cölln a. E. und in Lübeck, Vorstadt St. Lorenz, Gesamt- flächenraum 64 916 qm, mit M. 1 133 435 zu Buche stehend und mit M. 1 716 456 taxiert. Infolge Verkaufes eines Trennstückes in Meissen wurde 1900/1901 eine Anzahl Oblig. von der Ges. zu Lasten des Effektenktos zurückgekauft und bei der Pfandhalterin deponiert. Coup.-Verj.: 4 J., der verlosten Stücke 30 J. n. F. Kurs Ende 1899–1901: 100.25, 94, 92 %. Aufgelegt am 3./7. 1899 zu 101 %. Notiert in Dresden. – Die schwebenden Verbindlichkeiten der Ges. sollen bei passender Gelegenheit durch Aufnahme einer neuen Oblig.-Anleihe in eine feste Schuld umgewandelt werden.