360 Metall-Industrie. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundbesitz 446 676, Gebäude 149 497, elektr. Anlage 30, Maschinen u. Fabrikeinrichtung 4304, Strassensicherung 4600, Mobilien 1177, Material 40, Waren 50, Kassa 1098, Debitoren 35 680, Verlust 314 848. Passiva: A.-K. 800 000, Hypoth. 155 000, Kreditoren 3000. Sa. M. 958 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1899/1900 311 921, Handl.-Unk. 7873, Reise- spesen 30, Zs. 5297, Steuern 1163, Fabrikunterhaltung 322, Abschreib. 1510. – Kredit: Werkzeuge 299, Dampfmaschinen 783, elektr. Anlage 2030, Miete 9487, Material 115, Mo- bilien 173, Waren 296, Maschinen u. Fabrikeinrichtung 86, Verlust 314 847. Sa. M. 328 116. Dividenden 1897/98–1899/1900: 0, 0, 0 %. (Verlust 30./6. 1901 M. 314 847.) Liquidatoren: Ing. Georg Sichelstiel, Jean Kohlenberger. Aufsichtsrat: Vors. Max Herzfelder, Nürnberg; Bank-Dir. Arno Kuhn, Mannheim; Komm.-Rat Max Brust, Ing. A. Wiele, Nürnberg; Herm. Adelung, Fürth. Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerk in Osnabrück. Gegründet: Am 14. Mai bezw. 20. Juni 1890. Letzte Statutenänd. vom 28. Okt. 1899. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb des Werkes der vorm. Firma Witte & Kämper. Herstellung von Draht und Drahtfabrikaten, sowie verwandter Artikel, welche in Drahtwalz-, Draht- ziehereifabriken oder Kupferwerken angefertigt werden. Specialität: Telegraphendraht aus Eisen, Kupfer und Bronce, Drahtstifte, Kupferdraht für elektrische Zwecke, Kupfer- platten und Kupferstangen, davon sind Hauptartikel: Eisendraht und Drahtstifte. Die Anlagen bestehen aus: 4 Beamten- und Meisterwohnhäusern, einem grossen Arbeiterwohnhaus, Drahtwalzwerks-, Kupferschmelz- u. Walzwerksgebäude, Kesselhaus, mechanischer Werkstatt, Drahtlager, Drahtstiftlager, Küferei, Lichtbetriebs- und anderen Baulichkeiten. Als technische Ausrüstung hat das Werk 28 grössere u. kleinere Dampf-. maschinen mit zusammen 1000 bis 1200 HP., 13 Dampfkessel, Drahtwalzwerk, Blech- und Stabwalzwerk, Drahtzieherei, Drahtstiftfabrik, Maschinen zur Herstellung von verzinkten und verzinnten Drähten nebst Hilfsmaschinen und Hilfseinrichtungen. Produktion 1895/96–1900/1901: 11 411, 11 462, 11 242, 10 233, 9787, 7500 t an Eisen- und Kupferfabrikaten. Der Gesamtumsatz betrug: M. 2 536 045, 2 353 549, 2 357 966, 2 343 288, 2 839 495, 2 184 687. Arbeiterzahl im Durchschnitt: 403, 413, 348, 327, 328, 296. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien (Nr. 1–1200) à M. 1000. Anleihe: M. 300 000 in 4 % Hypothek der Städt. Sparkasse in Osnabrück. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Spät. Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., ev. Dotierung von Sonderrücklagen, dann 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 2400), vertragsm. Tant. an Dir., Rest Super-Div. bezw. nach Verf. der G.-V. Bilanz am 1. Juli 1901: Aktiva: Grundstücke 102 154, Wohn- u. Kontorgebäude 90 757, Fabrikgebäude etc. 333 975, Maschinen etc. 462 950, Geräte 35 912, Rohmaterialien, Waren etc. 543 296, Kassa 12 053, Wertpapiere 69 019, vorausbez. Versich. 7, Forde- rungen 317 371, Verlust 18 973. Passiva: A.-K. 1 200 000, Anleihe 300 000, Buchschulden 350 117, Löhnungskto 27 544, Krankenkassen etc. 318, R.-F. 38 492, Sonderrücklage 70 000. Sa. M. 1 986 473. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. M. 42 518. – Kredit: Vortrag 520, Mieten 1932, Betriebsrohertrag 21 092, Verlust 18 973. Sa. M. 42 518. Kurs Ende 1896–1901: 113.90, 111, 82.25, 115, 82.10, 66.80 %. Eingeführt am 25./11. 1896 zu 113 %, Notiert in Berlin. Dividenden 1891/92–1900/1901: 0, 4½, 6, 5, 7, 6½, 0, 4, 10, 0 %. (Verlustsaldo am 30./6. 1901 M. 18 973.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: E. Schemmann. Prokuristen: Gustav Wellenkamp, Otto Ostendorf. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Ludewig, Osnabrück; Komm.-Rat H. Ribbert, Hohenlimburg; Fabrikant Paul Möllmann, Iserlohn; Rechtsanwalt Finkenstaedt, Osnabrück. Zahlstellen: Osnabrück: Eigene Kasse, Osnabrücker Bank; Berlin und Köln: A. Schaaffh. Bankverein. Aktiengesellschaft für Metallindustrie vorm. Gustav Richter in Pforzheim. Gegründet: 17./10. 1899 mit Wirkung ab 1./8. 1899. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. – Fabrikant Gust. Richter, Pforzheim hat sein Geschäft daselbst abzügl. M. 52 242 Passiven für M. 240 000 in die A.-G. eingebracht, darunter M. 75 000 Patente u. M. 77 620 Ausstände, und dafür den gleichen Betrag in 240 als vollbezahlt geltenden Aktien der Ges. à M. 1000 erhalten. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der der Firma Gust. Richter, Tubenfabrik in Pforzheim ge- hörigen Fabrik, Betrieb der Tuben- und Spritzkorkenfabrikation und verwandter Artikel, Handel mit Rohstoffen und Herstellung von Maschinen, welche diesem oder einem ähn- lichen Zwecke dienen. Neuerrichtung einer Filiale in Nancy ist im Gange.