364 Metall-Industrie. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Emaillewaren (Blechgeschirren, Haus- und Küchen- geräten) und anderer Artikel der Metallindustrie oder damit verwandter Gewerbe, auch Erwerb und Bau diesem Gegenstande dienender Grundstücke, Fabriken und sonst. Anlagen. Die im Frühjahr 1900 in Angriff genommenen Um- und Neubauten wurden im Sommer 1900 fertiggestellt und dem Betrieb übergeben. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien (Nr. 1–500) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. Ok. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Bis Ende Febr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % Div., vom verbleib. Überschuss Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Die früheren Inhaber der Firma Ludw. Reinstrom u. Mor. Pilz haben für die beiden ersten Geschäftsj. eine Mindest-Div. von 10 % garantiert und bereits für beide Jahre bezahlt. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Grundstück 60 736, Gebäude 180 671, Beleuchtungsanlage 12 406, Brenn- u. Schmelzöfen 21 307, Maschinen u. Werkzeuge 34 823, Betriebsutensilien 4771, Handlungsutensilien 2448, Fuhrwerk 4583, Rohmaterial u. halbfertige Fabrikate 83 575, fertige Waren 23 117, Debitoren 45 950, Bankguthaben 13 455, Kassa 61 412, Effekten 22 200, vorausbez. Prämien 1173. – Passiva: A.-K. 500 000, R.-F. 4067, Gewinn 68 568. Sa. M. 572 635. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 10 970, Fuhrwerksunterhaltung 2087, Handl.- Unk. 10 723, Saläre 30 603, Zs.-Abzüge 15 925, Gewinn 68 568 (davon R.-F. 2648, Tant. an Vorst. 5032, Div. 50 000, Tant. an A.-R. 3000, Grat. 1087, Vortrag 6800). – Kredit: Vortrag 15 600, Warenerträgnisse 123 278. Sa. M. 138 878. Dividenden 1899/1900–1900/1901: 10, 10 %. Direktion: Ludw. Reinstrom, Mor. Pilz. Aufsichtsrat: Vors. Ernst Seemann, Grossbothen; Stellv. Stadtrat Gust. Slesina, Fabrikbes. Franz Klipstein, Buchholz; Bank-Dir. Rich. Lindner, Leipzig. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Credit- und Spar-Bank. Erste Automatische Gussstahlkugelfabrik vorm. Friedrich Fischer in Schweinfurt, Aktiengesellschaft. Gegründet: Am 30. März bezw. 22. Mai 1897. Letzte Statutenänd. vom 14. März, 26. Aug. 1899 u. 4. Aug. 1900. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Erwerb u. Betrieb der seither von Friedr. Fischer in Schweinfurt innegehabten, mit Vertrag vom 22. Dez. 1896 seitens Simon Lessing aus Bamberg käuflich erworbenen Gussstahlkugelfabrik. Neben der Gussstahlfabrikation kann auch die Fabrikation anderer Artikel aufgenommen werden. Geschichtliches: Simon Lessing legte in die A.-G. ein sein Fabrikanwesen nebst Dampf- maschinen u. Kessel, die geschäftliche Einrichtung, Patentrechte für zusammen M. 1 250 000. Die geschäftliche und maschinelle Einrichtung dieser Fabrik wie des Kugelfabrikations- geschäftes im verpachteten sogenannten Spinnereigebäude in Schweinfurt verpflichtete sich Fischer auf eine Leistungsfähigkeit von wöchentlich 36 000 Gross Kugeln bei Tag- und Nachtarbeit zu ergänzen. Als eingelegt galten auch die Patentrechte und Gebrauchs- muster, welche Fischer allein oder anteilig erwarb oder als technischer Direktor der A.-G. erwirbt. Die Eigentumsübertragung erfolgte hinsichtlich der Liegenschaften für M. 220 000, hinsichtlich der übrigen Vermögensstücke bis zur Wertshöhe von M. 300 000 als Einlage auf das A.-K., wofär Simon Lessing 520 Aktien der Ges. à M. 1000 übernahm, hin- sichtlich des Restes käuflich. Der Kaufpreis von M. 730 000 wurde berichtigt durch Auf- rechnung mit der der A.-G. abgetretenen, dem Friedrich Fischer gegen Simon Lessing zustehenden Kaufschillingsrestforderung von M. 350 000, wofür Fischer 350 Aktien der Ges. à M. 1000 erhielt und welche Forderung somit erlosch, und durch Barzahlung von M. 380 000 an Lessing. Kapital: M. 1 003 000 in 1003 Aktien (Nr. 1–1003) à M. 1000, früher M. 1 250 000 in 1250 Aktien à M. 1000. Die G.-V. vom 14. März 1899 beschloss Reduktion auf M. 416 000 durch Zu- sammenlegung von 3 Aktien zu 1 (Frist 24. März bis 24. April 1899, verlängert für 9 rückständige Aktien bis 12./5. 1901) und durch Vernichtung von 2 überschiessenden Aktien, gleichzeitig wurde Erhöhung um M. 625 000 durch Ausgabe von 625 neuen, ab 1. Mai 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000 beschlossen, angeboten den Aktionären zu pari. Es wurden statt der vorgesehenen 625 nur 587 neue Aktien gezeichnet und ausgegeben, sodass das A.-K. jetzt M. 1 003 000 beträgt. Aus der Kapitalherabsetzung wurden M. 100 000 zur Bildung eines Spec.-R.-F. verwandt. Geschäftsjahr: 1. Mai bis 30. April. Gen.-Vers.: Im Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. April 1901: Aktiva: Grundstücke 103 165, Gebäude 669 455, Maschinen 440 254, Mobilien 8170, Werkzeuge u. Geräte 14 516, Kassa 1589, Bankguthaben 1513, Depotkto 2835, Kautionskto 4906, Kautionsdepotkto 1522, Debitoren 64 585, Vorräte an Rohmaterialien, halbfert. u. fert. Fabrikaten 169 571. – Passiva: A.-K. 1 003 000, R.-F. 10 000, Spec.- R.-F. 110 000, Bankkreditoren 328 829, Kreditoren 23 585, Gewinn 6670. Sa. M. 1 482 086.