374 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Johannes Haag, Maschinen- und Röhrenfabrik Aktiengesellschaft in Augsburg mit Zweigniederlassungen in Berlin und Wien und Vertretung in München. Gegründet: 26./9. bezw. 28./10. 1898. Letzte Statutänd. v. 30./10. 1900. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Dr. Aug. Reimer und Rosette Reimer brachten die ihnen gehörige, unter Zweck“ genannte Firma nebst allen Anwesen und sämtlichem Zubehör zum Gesamtwerte von M. 1 792 000 in die Gesellschaft ein; zum Ausgleich dafür erhielten sie 1195 als voll. bezahlt geltende Aktien der Ges. à M. 1000, und zwar Dr. Aug. Reimer 364, Rosette Reimer 831 Stück, der Rest von M. 597 000 war unter Anrechnung von 4 % Zinsen ab 1. Juli 1898 spätestens am 1. Juli 1899 mit M. 250 000 an Dr. Aug. Reimer und mit M. 347 000 an Rosette Reimer zu zahlen. Betrieb für Rechnung der Ges. ab 1. Juli 1898. Zweck: Fortführung des früher unter der Firma Johannes Haag, Maschinen- und Röhren.- fabrik zu Augsburg betriebenen Unternehmens für Maschinenbau, sbeciell für Herstellung von Heiz- und Lüftungsanlagen, Röhren und Rohrschlangen. Für Neubauten und Neu- einrichtungen in 1900/1901 sind M. 111 148 verausgabt worden. Gesamtverkauf 1898/99 bis 1900/1901: M. 2 174 003, 2 822 442, 2 467 862. Beschäftigt waren 500, 535, 350 Beamte, Meister u. Arbeiter. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien (Nr. 1–1200) à M. 1000. Anleihe: M. 600 000 in 4 % Oblig. von 1900, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. ab 1905 durch jährl. Ausl. lt. Tilg.-Plan auf 1./4. Sicherheit: Erst- stellige Hypoth. auf das Fabrikanwesen der Ges. mit Zubehör von M. 660 000 zu gunsten der Bayer. Filiale der Deutschen Bank. Die Anleihe diente zur Tilg. des Restguthabens der Vorbesitzer bezw. zur Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. Sie wurde von einem Konsortium übernommen und freihändig zum Verkauf gebracht. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: In den ersten 5 Monaten des Geschäftsjahres. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V., welche auch Sonderrücklagen bilden und dotieren kann, woraus event. die Div. gezahlt oder erhöht wird. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Immobilien 655 888, Einrichtung 392 411, Mobilien 13 669, Neubauten 65 360, Waren 429 415, Hilfsmaterial 5725, Kassa u. Wechsel 12 792, Effekten 257 582, Kautionen 6432, Bankguthaben 64 239, Debitoren 1 053 146. Passiva: A.-K. 1 200 000, Oblig. 600 000, Amort. 170 061, Arbeitersparkasse 44 953, Pensionskasse 99 742, Delkrederekto 39 916, alte Div. 375, Oblig.-Zs. 12 090, R.-F. 16 561, Spec.-R.-F. 40 000, Kreditoren 712 003, Gewinn 20 960. Sa. M. 2 956 664. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Materialverbrauch 1 575 636, Betriebs- u. Verkaufsspesen, Löhne u. Gehälter etc. 817 965, Amort. 58 583, Gewinn 20 960 –— Kredit: Vortrag 5284, Fabrikationskto 2 467 862. Sa. M. 2 473 146. Dividenden 1898/99–1900/1901: 7½, 7½, 3 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Um die Auszahlung einer 3 % Div. für 1900/1901 zu ermöglichen, stellten die Vorbesitzer einen Betrag von M. 20 000 zur Verfügung. Direktion: Dir. Jos. Birlo, Augsburg; Dir. Leonhardt Sammüller, Berlin. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dr. Aug. Reimer, Stellv. Franz Baptist Silbermann, Gust. Riedinger, Komm.-Rat Wilh. Reichel, Alph. Rosenbuch, Augsburg. Prokuristen: Josef Kraus, Ing. Jakob Gebhardt, Georg Linse, Augsburg; Ing. Johs. Lastin, Kaufm. Christian Zorn, Berlin. Zahlstellen: München: Bayer. Filiale der Deutschen Bank; Augsburg: S. Rosenbusch. L. A. Riedinger, Maschinen- und Broncewaaren-Fabrik in Augsburg mit Zweigniederlassung in Wien. Gegründet: Am 27. Okt. 1887; die Fabrik besteht seit 1854. Letzte Statutenänd. v. 8. Nov. 1899. Der Gesamtübernahmepreis der früheren Firma betrug M. 2 685 462.80, gewährt wurden dafür M. 370 000 bar, M. 730 000 in Aktien, der Rest wurde durch die mitübernommenen Passiven gedeckt. Die Zweigniederlassung in Wien wurde am 1. Juli 1899 durch Ankauf eines brautechnischen Bureaus, welches bereits früher für die Ges. arbeitete, gegründet. Zweck: Fabrikation von Maschinen und Broncewaren, insbes. Erwerb und Betrieb der in Augsburg unter der Firma L. A. Riedinger betriebenen Maschinenfabrik. Beteiligung an anderen Maschinengeschäften und an Geschäften ähnlicher Branchen. Specialitäten: Bau von Eis- und Kühlmaschinen (System Windhausen), Dampfmaschinen, Turbinen, Maschinen für Pulverfabriken, von Brauerei- und Mälzereimaschinen, Aufzügen, Trans- missionsanlagen, Gasfabrikeinrichtungen, Kunstguss etc. Auch Beleuchtungskörper- fabrik. Der Personalstand 1900 1901 betrug durchschnittlich 902 Beamte u. Arbeiter. Ge- samtverkauf 1897/98–1900/1901: M. 3 985 711, 4 888 633, 4 805 000, 2 898 000.