―― Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 393 Styria-Fahrradwerke in Graz mit fl. 600 000 kommanditarisch beteiligt, ferner erfolgte 1896 Ankauf der Fabrik der früheren Norddeutschen Fahrradwerke in Oldesloe aus der Konkursmasse für M. 120 000 (dieselbe wurde im Sept. 1901 ausser Betrieb gesetzt). 1900 wurde zwecks späterer Verlegung der Betriebe aus Bielefeld ein 185 000 qm grosses Grundstück in Brake bei Bielefeld für M. 242 382 erworben. Die sehr wertvollen Grund- stücke in Bielefeld sollen nach Fertigstellung der neuen Fabrik veräussert werden. Mit der Fabrikation von Automobilen, Milchcentrifugen, Kontrollkassen und schmiede- barem Guss ist 1899/1900 begonnen worden; als Nebenbetriebe sind noch vorhanden ein Hammerwerk, Röhrenfabrik u. Scheidenfabrik. Die Ges. hatte sich bei der „Société Anonyme des Automobiles Canello-Dürkopp'“ in Paris beteiligt, wogegen es ihr gestattet war, ihre Automobile nach den Patenten und Modellen dieser Fabrik zu bauen, die Beteiligung betrug M. 200 000. Mitte 1901 wurden die Beziehungen zu dieser Pariser Ges. gelöst und Fabrikation von Automobilen für eigene Rechnung übernommen bezw. mit dem eigenen Betriebe verschmolzen. Ferner beteiligte sich die Ges. bei der Dunlop- Compagnie, G. m. b. H., mit M. 150 000; hiervon sind aus der durch diese Beteiligung erzielten Rente bereits M. 35 000 amortisiert, sodass die Beteiligung noch mit M. 115 000 zu Buche steht. Des weiteren hat die Ges. für den Generalvertrieb der Fabrikate im rhein.-westf. Industriebezirk eine grössere Besitzung in Oberhausen erworben. Die Firma beschäftigte Ende der Geschäftsjahre 1895–1901 in Bielefeld und Oldesloe 2329, 3153. 3415, 3182, 2766, 2728, 2368 Arbeiter. Umsatz 1890–97: M. 2 959 529, 3 082 359, 3 462 644, 3 957 967, 4 381 125, 5 396 356, 6 806 125, 8 746 683. Später fehlen die Angaben. Die Grundstück- u. Anlagekonten erhöhten sich 1900/1901 um M. 297 098, denen M. 198 597 Abschreib. gegenüberstehen. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 250 000, Er- höhung lt. G.-V.-B. v. 18. Dez. 1896 um M. 750 000, in 750 Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium, und zwar 161 Aktien zu 250 %, 589 zu 260 %, offeriert 161 Stück den Inhabern der Styria-Werke zu 250 % und 589 Stück den alten Aktionären 15.–25. Jan. 1897 zu 270 %. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. (bis 1897 Kalenderjahr). Das Geschäftsjahr 1898 umfasste die Zeit vom 1. Jan. bis 30, Sept., also nur 9 Monate. Gen.-Vers.: Dez.-Januar. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. ausserord. Abschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, bis 4 % Div., vom übrigen Betrag an A.-R. eine Tant. von a) 7½ %, wenn die G.-V. keine ausserord. Abschreib. oder Rücklagen beschliesst. b) andernfalls 12½ %, jedoch nicht mehr als nach der Berechnung sub a, verbleib. Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Grundbesitz 425 000, Gebäude 170 000, Maschinen 10 000, Werkzeuge 1, Inventar 1, Dampf-, Gas-, Wasserleitung 1, elektr. Beleucht. u. Telephon 1, Pferde u. Wagen 1, Eisengiesserei u. Hammerwerk 225 000, Maschinenfabrik f. Fahrrad- teile 15 000, Fabrik Oldesloe 50 000, Grundstück u. Gebäude Oberhausen 145 000, komman- ditistische Beteiligung 1 000 000, Futtervorräte 1680, Warenvorräte 1 220 376, vorausbez. Prämien 17 000, Effekten 125 000, Kassa 45 261, Wechsel 728 436, Debitoren 2 478 141, Bankguthaben 322 199. Passiva: A.-K. 3 000 000, Kreditoren 385 134, Delkrederekto 450 000, R.-F. 1 288 900, Spec.-R.-F. 1 261 100, Unterst.- u. Pensions-F. f. Beamte u. Arbeiter 133 000, Rückstellung für neue Unternehmungen 50 000, Gewinn 409 966. Sa. M. 6 978 100. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten abzügl. Gewinn aus Zs.-Kto 268 620, Delkrederekto 49 250, Abschreib. 186 410, Gewinn 409 966 (davon Div. 360 000, Tant. an A.-R. u. Grat. an Beamte 30 606, Pensions- u. Unterstütz.-F. 7000, Vortrag 12 359). – Kredit: Vortrag 15 212, Waren- u. Fabrikationsertrag inkl. Eisengiesserei u. sämtlicher Filialen 899 034. Sa. M. 914 247. Kurs Ende 1889–1901: In Berlin: 146.50, 140.80, 135.10, 145.25, 152.75, 194.50, 276.90, 365, 363.10, 329.80, 272.50, 205.75, 179 %. Eingeführt am 10./5. 1889 zu 140 %. – In Frank- furt a, M.: 146.50, 141, 134, 146, 152.50, 194.25, 278, 365, 358, 320, 273, 209, 175 %. Ein- geführt wie in Berlin. Dividenden: 1889–98: 10, 11, 10, 10, 11, 12, 18, 20, 25, 20 % (für 9 Mon.); 1898/99 bis 1900/1901: 25, 16, 12 %. Zahlbar spät. am 1./12. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Nic. Dürkopp, Aug. Strathmann. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Gen.-Konsul Max Baer, Frankf. a. M.; Stellv. Rich. Kaselowsky, Berlin; Major a. D. Hans Copien, Guscht (N.-M.); Fritz Kobusch, Mor. Piderit, Komm.- Rat Carl Viering. Arnold Crüwell, Bielefeld. Prokuristen: R. Gartemann, O. Schmidt. G. Hartmann, G. Hansen. Zahlstellen: Bielefeld: Eigene Kasse, Westfälische Bank; Berlin: C. Schlesinger-Trier & Co.:; Frankfurt a. M.: von Erlanger & Söhne.