404 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Chemnitzer Wirkwaaren-Maschinenfabrik (vorm. Schubert & Salzer) in Cheninitz. Gegründet: Am 25./11. 1889. Letzte Statutenänd. v. 18./7. 1899. Die A.-G. erwarb das unter der Firma Schubert & Salzer in Chemnitz betriebene Fabrikationsgeschäft nebst dem daselbst Adorferstr. 13 belegenen 4880 qm grossen Fabrikgrundstück samt allem Zubehör, sowie Maschinen, Werkzeugen, Vorräten und Aussenständen. Die Firma Schubert & Salzer ist 1883 etabliert worden und hat im Jahre 1886 die Fabrik neu erbaut. Die Ausdehnung des Unternehmens veranlasste zum Ankauf des ca. 17 650 qm grossen Nachbargrundstückes (Lothringerstrasse), um darauf ein neues Fabrikgebäude von 8720 qm Fläche zu errichten. In dasselbe wurde Anfang Aug. 1896 die gesamte Fabrikation verlegt und das alte Fabrik. gebäude Adorferstrasse für M. 12 600 pro anno bis 30./9. 1907 vermietet. 1900/1901 wurde eine 4600 qm Bodenfläche enthaltende Maschinenhalle erbaut und in Benutzung genommen. Zweck: Erzeugung von allen Gattungen Wirk-, Strick-, Schiffchen-Stick- und Werkzeug- maschinen, neuerdings seit 1896 auch Fabrikation von Fahrrädern, welche die Ges unter der Firma „Fahrradwerke Salzer & Co., G. m. b. H.“ an den Markt bringt. Bei dieser Ges. m. b. H. ist die Chemnitzer Wirkwaaren-Maschinenfabrik in der Weise mit einer Einlage von M. 49 500 beteiligt, dass die A.-G. die ausschliessliche Lieferantin der Ges. Fahrradwerke Salzer & Co. für Fahrräder und Fahrradteile ist, und der gesamte Betrieb derselben für Rechnung der A.-G. geführt wird. Diese hat dagegen dem Inhaber des restlichen einen Geschäftsanteils des M. 50 000 betragenden Stammkapitals jährl. eine Div. von 5 % zu bezahlen und ist berechtigt, diesen Anteil jederzeit al bari zuzügl. 5 % lauf. Zs. zu erwerben. Geschäftsführer dieser Ges. m. b. H. ist Bruno Salzer. Fakturierung 1889/90–1900/1901: M. 450 230, 587 935, 234 077, 392 252, 592 747, 844 956, 747 593, 662 145, 1 231 032, 1 586 096, 2 330 382, 2 039 509. – Die Fabrik ist trotz der allg. geschäftlichen Depression immer noch zufriedenstellend beschäftigt (Fakturierung Y. 1./4.–31./7. 1901 = M. 581 980); um jedoch die Betriebsmittel nicht zu schwächen, hat die Verwaltung beschlossen, für 1900/1901 nur 3 % (statt 8 %) auszuschütten. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien (Nr. 1–1300) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 14. Dez. 1894 um M. 250 000, emittiert zu 116 %, weiter lt. G.-V.-B. Y. 23. Juli 1895 um M. 250 000, emittiert zu 120 % und lt. G.-V.-B. v. 18. Juli 1899 um M. 300 000 (auf M. 1 300 000) in 300 neuen, ab 1. April 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von der Dresdner Bankfirma Menz, Blochmann & Co. zu 110 %. Sämtliche Kapitalserhöhungen erfolgten zwecks Verstärkung der Betriebsmittel. Anleihe: M. 750 000 in 4 % Teilschuldverschreibungen von 1895, rückzahlbar zu 105 %, 500 Stücke à M. 1000, 500 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1899 in 41 Jahren durch Ausl. im Juni auf 31./12. Sicherheit: Hypothek auf das gesamte Besitztum der Ges. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Dresden: Deutsche Bank. Noch in Umlauf Ende März 1901 M. 735000. Kurs Ende 1896–1901: 103.75, 103, 102.75, 102, 100, 94.50 %. Notiert in Dresden. Hypotheken: M. 150 000 zu 5 %, aufgenommen 1900)/1901. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Juli-Aug. in Chemnitz oder Dresden. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen oder ausserord. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 % Div., vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R. (neben M. 6000 auf Handlungsunkosten zu verbuchender festen Jahres- vergütung), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Grundstücke 269 346, Gebäude 703 091, Berriebsmaschinen 205 585, Elektricitätsanlage 32 778, Werkzeugmaschinen 493 211, Werkzeuge 185 120, Modelle 14 790, Inventar 21 844, Kontoreinrichtung 5355, Fabrikationseinrichtung 33 682, Debitoren 608 119, Fahrradwerke Salzer & Co. 49 500, Kassa 9551, Wechsel 105 570, Fabrikationskto 1 059 737, Versicherung 11 370. Passiva: A.-K. 1 300 000, Anleihe 735 000, R.-F. 130 000, Extra-R.-F. 150 000, Delkrederekto 6736, Accepte 650 000, Zinsscheinkto 7880, Anleihe-Tilg.-Kto 150, alte Div. 950, Kreditoren 294 153, R.-F. f. Löhne, Abgaben etc. 43 769, Hypoth. 150 000, Gewinn 340 217. Sa. M. 3 808 857. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparaturen 8206, Werkzeugreparaturen 7515, Grundst.- u. Gebäudeerhaltung 1113, Geschäftsunkosten 126 905, Zs., Dekort, Diskont 33 349, Abgaben 9197, Versicherung 8405, Arbeiterwohlfahrt 10 676, Prior.-Zs. 29 700, Abschreib. 168 226, Gewinn 171 991 (davon Extra-R.-F. 107 884, Delkrederekto 5000, Div. 39 000, Tant. an Beamte 8826, Vortrag 11 279). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 8071, Grundstück- u. Gebäudenutzung 10 148, Fabrikationsertrag 557 068. Sa. M. 575 288. Kurs: In Dresden Ende 1890–1901: 143, 143, 92, 104, 153, 166, 145, 143, 111, 139, 132, 104 %. Eingeführt am 22./1. 1890 zu 140 %. – In Berlin Ende 1900–1901: 132, 104.90 %. Ein- geführt am 24.2. 1900 durch Georg Fromberg & Co.; erster Kurs 157 %. Dividenden 1889/90–1900/1901: 10, 7, 3, 6, 7, 10, 8, 0, 0, 7, 12, 3 %. Coup.-Verj.: 3 J. n. F., wenn dies auf den Div.-Scheinen abgedruckt ist; soweit dies nicht der Fall, tritt Verj. erst nach 4 Jahren ein. Direktion: Bruno Salzer, Gustav Walther. Prokurist: F. W. Lässig.