408 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Leipzig-Plagwitz; F. Asthöwer, Essen a. d. R. Prokuristen: William Adolph, Heinrich Heberlein, Arnold Lohrisch, Wilh. Römelt. Heinr. Aug. Ed. Kindermann. Zahlstellen: Chemnitz: Gesellschaftskasse, Filiale der Dresdner Bank; Berlin: Dresdner Bank, Disconto-Ges.; Dresden: Dresdner Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt.? Sächsische Webstuhlfabrik zu Chemnitz (vorm. Louis Schönherr). Gegründet: 1872. Errichtet wurde die Fabrik bereits 1851. Letzte Statutänd. v. 5./6. 190l. Zweck: UÜbernahme der Fabrik von Louis Schönherr ab 1. Juli 1871 inkl. Vorräten für M. 3 000 000. Bau mechanischer Webstühle, sowie anderer Maschinen, insbesondere für die Textil. industrie. Specialität: Webstühle für Tuche, Buckskins, Möbelstoffe, schwere Leinen ete. Das Etablissement besitzt u. a. Patente auf mechanische Webstühle, Schussspulmaschinen, Kettenleimmaschinen. Bis Ende Nov. 1900 wurden seit Gründung der Fabrik im Jahre 1851 70 000 Webstühle und 8100 Maschinen gebaut. Durch die im Bau begriffene Chemnitzthalbahn bekommt die Fabrik Bahnanschluss. Arbeiterzahl 1897 /798–1900/1901 im Durchschnitt 1149, 1353, 1464, 1369. Die Ges. litt 1900/1901 an den Folgen des allg. geschäftl. Niedergangs, von dem auch die Textilindustrie betroffen wurde. Der Ges. mangelte es unter solchen Umständen an Aufträgen. Kapital: M. 3 000 000 in 10 000 Aktien à Thlr. 100 = M. 300. Hypotheken: M. 1 100 000, wovon M. 600 000 zu 5 % dem Vorbesitzer gehören. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K. erreicht, event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, 7½ % Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung eines Fixums von M. 12 000), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundstück, Gebäude 1 211 876, Motoren, Heizungs- u. Beleuchtungs-Anlagen 210 854, Hilfsmaschinen, Werkzeuge, Utensilien 353 840, Zweig- geleise 100 095, Materialien u. Vorräte 1 634 087, Effekten 596 733, Kassa 36 210, Rimessen 166 600, Debitoren 1 978 877. Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 1 100 000, Betriebs-F. 500 000, Kredit. 1 110 827, R.-F. 398 652, Unfall-Res. 25 000, alte Div. 1485, Abschreib. 65 641, Gewinn 17 570. Sa. M. 6 219 175. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 65 641, Fabrik- u. Handl.-Unk. 449 874, Zs. 56 937, Verluste, Dekorte, Diskont 36 884, Brennmaterial, Gas, Öl 113 920, Abschreib. a. Debitoren u. Rimessen 86 725, Gewinn 17 570 (davon R.-F. 878, Vortrag 16 691). — Kredit: Vortrag a. 1899/1900 3371, Fabrikationskto 731 896, vorjährige Abschreib. auf Debitoren u. Rimessen 92 285. Sa. M. 827 554. Kurs Ende 1886–1901: In Berlin: 158.25, 197.90, 271, 305, 219, 140.10, 143.90, 171, 196, 259, 256.75, 205.20, 212, 218.25, 190.10, 150 %. – In Leipzig: 158, 198, 272.50, –, 219, 140, 144, –, 198, 261, 255.50, 206, 212.50, –, 191.50, 152 %. – Auch notiert in Dresden. Dividenden 1886/87–1900/1901: 13, 15, 18, 18, 11 ¼,, 4, 11, 12, 16, 18, 15, 9, 16, 15, 0 % Zahlbar spät. am 2./1. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Direktion: M. Schönherr, B. Gottschaldt. Prokuristen: P. Schönherr, H. Keller. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Louis Schönherr, Stellv. Stadtrat Johs. Reitz, Justizrat Dr. O. Enz- mann. Paul Ziessler, Chemnitz; Bankier Arthur Mittasch, Dresden. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Disconto-Ges.; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Chemnitz: Chemnitzer Stadtbank. Oscar Schimmel & Co. Actiengesellschaft in Chemnitz Gegründet: Am 26. April 1897. Letzte Statutenänd. vom 24. Aug. 1901. Gründer: Berliner Bank in Berlin und Günther & Rudolph in Dresden. Die Fabrik wurde von den Vorbesitzern mit Wirkung ab 1. April 1896 übernommen. Die Einlage betrug: M. 652 000 für Grundstücke u. Gebäude, M. 100 000 für Maschinen, M. 1022.84 für übernommene Kasse, M. 122 745.48 für Wechsel, M. 27 016.40 für Effekten, M. 624 951.17 für fertige u. halbfertige Waren u. Rohmaterialien, M. 949 957.11 für Debitoren, Sa. M. 2 477 693, abzüglich von M. 425 780, Hypoth. u. Darlehen, M. 552 048.89 Kreditoren u. Accepten, M. 93 702.21 Reserve, Sa. M. 1 071 531.10, sodass verblieben M. 1 406 161.90, wofür M. 1 406 000 in Aktien u. M. 161.90 bar gewährt wurden. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der in Chemnitz unter der Firma Oscar Schimmel & Co. seit 1861 bestehenden Maschinenfabrik, Fabrikation von Maschinen, Apparaten und Eisen- konstruktionen u. Handel mit solchen; Erwerb u. Betrieb von anderen Fabrikations- anlagen und Handelsgeschäften, die mit den Zwecken der Ges. in Verbindung stehen. Specialität: Bau von Spinnmaschinen für Baumwolle, Kammgarn, Streichgarn. Flachs und Jute, Maschinen für Filze- und Wattefabrikation, Desinfektionsapparaten und Wäschereimaschinen. Ferner ist im Jahre 1898/99 eine Giesserei errichtet worden, sodass jetzt die erforderlichen Gussstücke im eigenen Betriebe hergestellt werden können.