Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 443 Grossenhainer Webstuhl- u. Maschinen-Fabrik Akt.-Ges. in Grossenhain. Gegründet: Am 24. Jan. 1889 unter der Firma Webstuhl- und Maschinenfabrik (vormals May & Kühling) in Chemnitz, indem das daselbst befindliche Etablissement der Firma May & Kühling lt. Bilanz vom 31. Dez. 1888 für M. 335 700 übernommen wurde. 1890 wurde die Grossenhainer Webstuhl- und Maschinenfabrik (vormals Anton Zschille) hinzuerworben und diese Fabrik unter der gleichen Firma als Filiale weiter betrieben. Die G.-V. vom 30. Aug. 1899 beschloss den Verkauf des Chemnitzer Etablissements (noch nicht geschehen, aber inzwischen vermietet), und die Koncentrierung der gesamten Webstuhlfabrikation auf Grossenhain, wohin auch der Sitz der Ges. verlegt wurde, ferner Anderung der Firma wie obenstehend ab 1. Jan. 1900. Letzte Statutenänd. vom 30. Aug. 1899. Zweck: Fabrikation von Webstühlen und Maschinen verschiedener Arten, einschliesslich Nebenbranchen und insbesondere die Fortführung der früher unter der Firma „Grossen- hainer Webstuhl- und Maschinenfabrik (vorm. Anton Zschille) in Grossenhain“ betriebenen Webstuhl- u. Maschinenfabrik. Nur mit grossen Anstrengungen konnte die Ges. 1900/1901 Aufträge erlangen, da der flaue Geschäftsgang in der Textilindustrie, wie die allg. Geld- knappheit und die Wollkrise nachteilig wirkten. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien (Nr. 1–1500) à M. 1000. Nachdem die Firma ab 1. Jan. 1900 abgeändert, sind die Aktien mit einem entsprechenden Vermerk mittels Stempelaufdruck versehen worden. Urspr. M. 300 000, erhöht 1890 behufs Ankauf der Grossenhainer Fabrik auf M. 1 200 000 und 1896 auf M. 1 500 000. Hypotheken: M. 247 000, verzinslich zu 4½ bezw. 5 %. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: In Grossenhain, Chemnitz oder Dresden spbät. im Sept. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom Ubrigen 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 4000), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Grundstücke 40 000, Gebäude 154 620, Maschinen 90 483, Werkzeuge 6482, Inventar 14 990, Modelle 6533, Pferde u. Wagen 764, Arbeiter- wohnungskto 72 275, Zweigniederlassung Chemnitz 402 398, vorausbez. Prämie 1400, Fabrikationsvorräte 129 324, Giessereivorräte 2700, Materialien 2100, Fuhrwerks-Unk. 31, Kohlen 235, Drucksachen etc. 610, Kassa 464, Wechsel 54 882, Debit. 308 860, Verlust 492 971. Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. Grossenhain 109 000, do. Chemnitz 138 000, Konto für Arbeiterzwecke 3272, Kreditoren 31 850. Sa. M. 1 782 123. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 82 779, Geschäftsunkosten 57 047, Betriebs- unkosten 63 683, Arbeiterversich. 2997, Steuern 5158, Gebäudereparaturen 3786, Zs. 8582, Dubiose 13 284. – Kredit: Verf. Div. 200, Fabrikations-Bruttogewinn u. Miete 19 517, Verlust 1900/1901 217 602 (wodurch sich der Verlustsaldo aus den Vorjahren von 275 368 auf 492 971 erhöht). Sa. M. 237 319. Kurs Ende 1889–1901: 172.50, 122, 88, 89, 95.50, 105.50, 135, 130, 116, 80, 62.75, 48, – %. Eingeführt am 26./3. 1889 zu 178 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1889/90–1900/1901: 12, 8, 4, 2½, 6, 6, 10, 8, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Direktion: Oscar Bielig, Franz Louis Wächtler, Grossenhain. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Konsul Geh. Komm.-Rat Th. Menz, C. Schlossmann, Franz Berthold, Dresden; Komm.-Rat Haase, Meissen; Stadtrat Hübner, Zschopau. Prokurist: Adolph Winkler, Grossenhain. Zahlstelle: Dresden: Deutsche Bank. Deutsch-Amerikanische Werkzeugmaschinen-Fabrik vorm. Gustav Krebs A.-G. zu Halle a. S. Gegründet: 27./12. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1898; handelsger. eingetr. 11./2. 1899. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Gust. Krebs hat sein unter der Firma Gust. Krebs betriebenes Fabrikgeschäft samt Grundbesitz, Gebäuden und allem Zubehör im Gesamtwert von „M. 400 000 in die A.-G. eingebracht und hierfür 400 Aktien der Ges. à M. 1000 erhalten. Zweck: Erwerb und Betrieb der bisher unter der Firma Gustav Krebs zu Halle a. S. bestehenden Maschinen- und Werkzeug-Fabrik, der kaufmännische Handel mit den Erzeugnissen dieser Fabrik, sowie überhaupt der Betrieb eines die Fabrikation von Maschinen und anderen Artikeln der Industrie bezweckenden Geschäfts. Die Grund- stücke der Ges. haben einen Flächeninhalt von 10 850 qm. Die Anlagen sind inzwischen bedeutend erweitert und seit Ende Jan. 1900 in vollem Betrieb; eine zweite Fabrik wurde 1900 in gemieteten Räumen neu installiert. Die Ges. ist mit M. 24 000 an der Dachplattenfabrik Teutschenthal, G. m. b. H. beteiligt. Die Ges. wurde 1900/1901 von dem Hückgang in der Eisen- u. Stahlindustrie schwer betroffen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000, voll eingezahlt seit 24. Juni 1899.