470 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Erttel, Freyberg & Co., Bruno Zirrgiebel, Rechtsanwalt Dr. Wilh. Leo, Alfred Naumann Leipzig; Otto Riemann, Chemnitz-Gablenz. Zweck: Fortführung und Erweiterung der von Bruno Zirrgiebel unter den Firmen Bruno Zirrgiebel und Lipsia-Fahrrad-Manufactur Bruno Zirrgiebel' in Leipzig betriebenen Fabrik für Fahrräder, Pneumaticpumpen, Manometer und anderen Fahrradteilen nebst Fahrrad- handlung, einschliesslich der durch Ankauf auf Bruno Zirrgiebel übergegangenen Firma Emil Liepmann & Co., Berliner Pneumatic-Pumpen-Fabrik. Anfang 1898 wurde die Firma Paul Focke & Co. in Leipzig erworben; erbaut wurde eine grosse Fahrhalle sowie ein neues Fabrikgebäude am Berliner Bahnhof in Leipzig. Die G.-V. vom 22. Dez. 1900 beschloss Erwerb des Geschäftes und der Firma Carl Kästner, Geldschrankfabrik in Leipzig, damit im Zusammenhang die Erhöhung des A.-K. um M. 78 000. Geschichtliches: Der Kaufpreis von M. 538 759.91 für Immobilien, Fabrikgeschäft, Maschinen, Debitoren etc. wurde beglichen durch Übernahme von M. 102 000 Hypotheken und Ge. währung von 436 Aktien der Ges. à M. 1000 und M. 759.91 in bar. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 700 000, herabgesetzt lt. G.-V.-B. vom 20. Dez. 1899 um M. 278 000 dureh Einziehung von 65 der Ges. zur Verfüg. ge- stellten und 2 ihr zum Kauf angebotenen Aktien, sowie durch Kraftloserklärung und Vernichtung einer Aktie von je 3 zur Zusammenlegung eingelieferten Aktien. Die G.-V. vom 22. Dez. 1900 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 78 000 (auf M. 500 000) zwecks Ankauf der Firma Carl Kästner in Leipzig (s. oben). Geschäftsjahr: 1. OÖOkt. bis 30. Sept. (früher bis Ende 1898 Kalenderjahr). Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., Tant. an Vorst., Beamte und A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Immobilien 24 473, Maschinen 79 184, Werkzeuge 29 140, Inventar 16 455, Modell- u. Patentkto 2993, Waren 250 499, Debitoren 143 627, Kassa u. Wechsel 16 406, Feuerversich. 1063. – Passiva: A.-K. 500 000, Kreditoren 35 733, Bankkto 2276, Reingewinn 25 832. Sa. M. 563 841. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. u. Agio 5574, Unkosten, Gehälter. Reklame 80 814, Abschreib. 13 200, Reingewinn 25 832 (davon R.-F. 1291, Div. 20 000, Tant. u. Grat. 3500, Vortrag 1040). – Kredit: Vortrag 464, Warengewinn 124 957. Sa. M. 125 421. Dividenden: 1897–98: 10, 0 %: 1899 (1. Jan. bis 30. Sept.): 0 %; 1899/1900–1900/1901: 0, 4 %. Direktion: Max Vollmer, A. Rarichs. Prokurist: Alfred Holthaus. Aufsichtsrat: Vors. Paul Rich. Freyberg, Stellv. Rechtsanwalt Dr. Wilh. Leo, Rud. Kästner, Leipzig; Otto Riemann, Chemnitz-Gablenz; Bank-Dir. Emil Wittenberg, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Leipzig: Erttel, Freyberg & Co.; Berlin: Nationalbank f. Deutsch- land; Dresden: Wenzel & Co. Kirchner & Co., Aktiengesellschaft in Leipzig-Sellerhausen. Gegründet: 26./5. 1897. Letzte Statutänd. v. 23./11. 1901. Gründer s. Jahrg. 1898/99. Zweck: Anfertigung und Lieferung von Sägemaschinen, Holzbearbeitungsmaschinen und Transmissionen, sowie von Rohmaterialien, Halbfabrikaten, Maschinen aller Art und der Fortbetrieb der Deutsch-Amerikanischen Maschinenfabrik Ernst Kirchner & Co. und aller hiermit in Verbindung stehenden Geschäftszweige nebst den Zweigniederlassungen im In- und Ausland. Die Ges. unterhält Verkaufsstellen in Berlin, Budapest, London, Mailand, Moskau, Paris, sowie noch eine grosse Anzahl Verkaufsbureaux mit eigenen Beamten. Umsatz 1899/1900–1900/1901: M. 4 506 000, 4 178 000. Der grosse Verlust des Jahres 1900/1901 ist neben der für Werkzeugmaschinenfabrikate besonders ungünstigen Konjunktur dem Zusammentreffen von noch einer Reihe widriger Ereignisse (Ver- untreuungen, Verlust durch Feuer etc.) zuzuschreiben. Geschichtliches: Die Übernahme der genannten Firma in Leipzig-Sellerhausen samt Grund- stücken, Maschinen, elektr. Anlagen, Forderungen etc. erfolgte ab 1. Juli 1896 für M. 1 900 000 in 1900 Aktien à M. 1000. Das Fabrikgrundstück umfasste im Sommer 1899 ein Areal von 34 347 qm, wovon 8100 qm bebaut waren. Im Betrieb sind 4 Dampf- maschinen mit ca. 450 Pferdekräften. Die Anlagen sind mit elektr. Beleuchtung bezw. neuestem Gasglühlicht versehen. Ein der Ges. gehörig gewesenes mit M. 13 002 zu Buche stehendes Grundstück in Klingenthal ist 1898/99 verkauft. 1899/1900 wurden für den Eisenhobelmaschinenbau bedeutende Neubauten und Neueinrichtungen hergestellt. 1900/1901 erforderten Neukonstruktionen grosser Säge- u. Holzhobelmaschinen beträcht- liche Aufwendungen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 100 000, erhöht zur Errichtung von Neubauten lt. G.-V.-B. vom 3./7. 1899 um M. 400 000 (auf M. 2 500 000) in 400 Aktien à M. 1000, begeben zu 150 %. Zur Deckung des Verlustes per 30./6. 1901 von M. 555 000 beschloss die G.-V. v. 23./11. 1901 M. 55 000 dem R.-F. II zu entnehmen, während die übrigen M. 500 000 durch Vernichtung von Aktien in gleichem Betrage gedeckt wurden, welche Komm.-Rat E. Kirchner der Ges. zu diesem Zwecke valutafrei zur Verfügung gestellt