512 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. jeder Art, namentlich auch von Maschinen für den Braunkohlenbergbau und die Brikett. fabrikation (nach Tellerofensystem, sowie Röhrentrockenapparate) Ziegelei- und Mühlen. einrichtungen, sowie für Steinkohlenbrikettanlagen, Herstellung von Maschinen und Apparaten für Eiserzeugung und Kühlanlagen, von ganzen Fabriken und Beteiligung an solchen. Die Werkstätten sind mit elektromotorischem Antrieb versehen. Der Grund. besitz in Zeitz hat einen Flächeninhalt von 4 ha 86 a 18 qm. Im April 1899 erfolgte Ankauf der Maschinenfabrik von Louis Jäger in Köln. Ehrenfeld, welche sich seither hauptsächlich mit dem Bau von Maschinen und Apparaten für die Thonwarenindustrie befasste, für M. 1 373 213.16, wovon M. 600 000 in 40 und 4½ % Hypoth., unkündbar seitens des Gläubigers 5 Jahre, und M. 773 213.16 ban gewährt wurden; über die Kapitalserhöhung zu diesem Zwecke siehe unten. In der Rheinischen Fabrik hat die Ges. den Bau ihrer Specialitäten für die Braunkohlen- und Brikettfabrikation ebenfalls aufgenommen. Die in diesem Etablissement befindliche kleine Eisengiesserei wurde den erweiterten Anforderungen entsprechend neu ausgebaut, ausserdem wurde in Köln-Ehrenfeld ein neues Fabrikgebäude mit modernster Einrichtung zur Herstellung von Dampfkesseln, Röhren-Trocken-Apparaten und von anderen ein- schlägigen Artikeln errichtet, doch soll die Inbetriebnahme der neu angelegten Giesserei und Kesselschmiede infolge des inzwischen eingetretenen Arbeitsmangels bis zum Früh- jahr 1902 ausgesetzt werden. Der auf beiden Werken in Zeitz und Ehrenfeld erzielte Warenumsatz bezifferte sich 1899/1900–1900/1901 auf M. 4 490 000, 5 395 000. Zahl der Beamten u. Arbeiter 1900/1901 ca. 1000. 1900/1901 musste die Ges. für eine Forderung aus Lieferung von Maschinen, Kesseln, Pumpen und sonstigen Apparaten das Braunkohlenbergwerk „Hercynia“ bei Wienrode mit allen Grundstücken, Maschinen und Zubehör im Subhastationsverfahren übernehmen (lt. Bilanz Buchwert M. 129 759.72). Die Bemühungen, das im halbfertigen Zustande befindliche Werk weiter zu verkaufen, führten nicht zum Ziele. Nach Einholung über- einstimmender Gutachten von Fachleuten aus der Braunkohlenindustrie wurde be- schlossen, das Kohlenwerk mit einer Brikettanlage mit einer Presse, für welche die Baulichkeiten bereits vorhanden sind, auszurüsten. Die Ges. hat dann die Gewähr, dass sich einmal das in diesem Werke investierte Kapital gut verzinsen und sich ferner Ge- legenheit finden wird, das fertig ausgestattete Kohlenwerk vorteilhaft wieder zu veräussern. Kapital: M. 1 824 000 in 3200 Aktien (Nr. 1–3200)à Thlr. 100 = M. 300 u. 720 Aktien (Nr. 3201–3920) à M. 1200. Urspr. M. 1 200 000, wurde das Kapital 1881 durch Rückkauf von M. 240 000 zu nicht über 85 % auf M. 960 000 reduziert. Die G.-V. v. 18. Febr. 1897 beschloss Erhöhung um M. 360 000 auf M. 1 320 000, div.-ber. ab 1896/97, begeben zu 211 % nebst 20 % Zs. ab 1. Juli 1896 bis 31. Jan. 1897, weitere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 6. April 1899 um M. 504 000 auf jetzigen Stand durch Ausgabe von 420 neuen Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1. Juli 1890, angeboten den Aktionären vom 13.–22. April 1899 zu 210 %, auf M. 3600 nom. alte Aktien kam eine neue. Die letzte Erhöhung erfolgte zwecks Ankaufs der L. Jägerschen Maschinenfabrik in Köln-Ehrenfeld (siehe oben) und Verstärkung der Betriebsmittel. Hypotheken: M. 600 000 auf der Jägerschen Fabrik in Köln-Ehrenfeld und zwar: M. 400 000 auf dem Grundstück Vogelsangerstrasse 165 u. 171, verzinslich zu 4½ %, M. 100 000 zu 4 % und M. 100 000 zu 4½ % verzinslich auf dem Grundstück Hüttenstrasse 5. Die gesamten Hypoth. sind seitens des Gläubigers bis 1904 nicht kündbar, die Schuldnerin hat das Recht, dieselben ganz oder in Raten nicht unter M. 50 000 mit 1 monat. Künd. zurück zu zahlen. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. von 1900 lt. G.-V.-B. vom 14. Febr. 1900, rückzahlbar zu 103 %, 400 Stücke (Nr. 1–400) à M. 500, 800, Stücke (Nr. 401–1200) à M. 1000, lautend auf den Namen der Bank-Commandite Simon, Katz & Co. in Berlin und durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Unkündbar bis 1. April 1906, dann Tilg. mit mind. 2 % und ersparten Zs.; Ausl. im April (zuerst 1906) zum 1. Okt., ab 1906 verstärkte oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel und zur Erweiterung der Fabriken in Köln-Ehrenfeld und Zeitz. Sicherheit: Hypothek im Betrage von M. 1 030 000 zur ersten Stelle auf den gesamten Grund- und Fabrik- besitz in Zeitz (Taxe M. 1 448 040) zu gunsten der Bank-Commandite Simon, Katz & Co. Coup.-Verj.: 4 J. (F.), für Stücke die gesetzl. Frist. Zahlst. wie für Div. Übernommen von einem Konsortium zu 96 %. Kurs Ende 1900–1901: 103.40, 103.40 %; eingeführt am 24./3. 1900 zu 101.50 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Nov. Stimmrecht: Je M. 300 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis mindestens % des Kapitals, bis zu 10 % nach Be- stimmung des A.-R. zur Extrareserve, sodann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. bis 12½ % an Dir. und Beamte und zur Verwendung im Interesse der Arbeiter, bis 4 % nach Bestimmung des A.-R. zum Pensions-F., solange beide R.-F. mindestens je M. 120 000 betragen, Überschuss Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 930 000, Maschinen, Utensilien u. Werkzeuge 530 000, Braunkohlenbergwerk „Hercyniaé, Wienrode 129 759, Geschirre 2500, Modelle u. Zeichnungen 29 000, fertige u. halbfertige Fabrikate 984 347, Materialien 396 283, Debitoren 2 277 860, Effekten 53 748, Kassa 22 732, Wechsel 250 940.