520 Schiffsbau-Anstalten und Dock-Gesellschaften. Aktiven und M. 2 189 500 Passiven. Das von der Hamburger Finanzdeputation bis zum 30. April 1936 gepachtete Terrain umfasst 165 000 qm. Zweck: Betrieb einer Schiffswerft für Bau und Reparatur von Schiffen und Wasserfahrzeugen aller Art, einer Maschinenfabrik, Kesselschmiede, sowie Dockbetrieb. Zur Ablieferung gelangten 1900/1901: 8 Dampfer mit zus. 31 136 Brutto-Reg.-Tons und 15 550 indic. HP., abgesehen von verschiedenen grösseren und kleineren Reparatur. bauten an Schiffen, gegen 6 Dampfer mit zus. 53 334 Brutto-Reg.-Tons und 27 200 indic. HbP. in 1899/1900. Ende Juni 1901 blieben im Bau 8 Dampfer mit zus. 49 856 Brutto-Reg. Tons und 30 150 indic. HP. für die Handelsmarine, sowie das Linienschiff „Kaiser Karl der Grosse“ und der grosse Kreuzer „Ersatz König Wilhelmé', beide für die deutsche Kriegsmarine. Beschäftigt waren durchschnittlich 4420 Beamte und Arbeiter gegen 5200 in 1899/1900. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000, davon 1000 Namen-Aktien. Prior.-Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Oblig. von 1892, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1896–1915 inkl. durch jährl. Ausl. am I1. April auf 1. Juli. Zur Sicherstellung der Anleihe wurden den Treuhänderinnen Objekte (darunter die Schwimmdocks) im Taxwerte von zus. M. 7 507 983.15 durch notariellen Akt als Faust- bfand übertragen; die übrigen Objekte jedoch nur generell. (Der Platz ist von der Finanz- deputation gepachtet [s. oben] und war deshalb eine hypothek. Eintragung unthunlich.) Pfandhalter: Norddeutsche Bank u. Vereinsbank in Hamburg. In Umlauf am 30./6. 1901 noch M. 2 400 000. – Kurs Ende 1892–1901: 101, 102.25, 105, –, 107.25, 106.50, 106.50, 104.75, 103.50, 104.50 %. Aufgelegt am 12./1. 1892 zu 100 %. Notiert in Hamburg, Bremen. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Bis Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Bauten u. Grundbesitz 3 194 901, Maschinen, Werkzeuge, Inventarien, Elbdocks u. Fahrzeuge 6 298 048, Bankguthaben, Effekten, Kassa u. aus- stehende Forderungen 2 940 592, Avalwechsel 8 178 250, Vorräte an Materialien u. ange- fangenen Arbeiten 17 056 175. Passiva: A.-K. 6 000 000, Prior.-Oblig. 2 400 000, R.-F. 450 000, Kreditoren 20 137 805, Avalwechsel 8 178 250, Reingewinn 501 912. Sa. M. 37 667 967. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Versich.-Prämien 33 016, Oblig.-Zs. 112 781, Kranken., Unfall-, Invaliditäts- u. Altersversich. 162 916, R.-F.-Zuschreibung 100 000, Reingewinn 501 912. – Kredit: Vortrag 132 065, Betriebsgewinn 778 562. Sa. M. 910 627. Kurs: Die Aktien sind an keiner Börse eingeführt. Dividenden 1891/92–1900/1901: 0, 4, 5, 6, 7, 8, 5, 5, 8, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Vorstand: Herm. Blohm, Ernst Voss, persönlich haftende Gesellschafter. Aufsichtsrat: Vors. Ad. Woermann, Stellv. John von Berenberg-Gossler, L. F. Blohm, G. H. Blohm, B. Hahlo. Zahlstellen: Hamburg: Norddeutsche Bank, Vereinsbank; Bremen: Bremer Bank Filiale der Dresdner Bank. Reiherstieg Schiffswerfte und Maschinenfabrik in Hamburg, Kleine Grasbrook, Arningstrasse 1. Gegründet: Am 3. Aug. 1881, mit Wirkung ab 1. Juli 1881. Letzte Statutenänd. vom 16. Okt. 1899. Errichtet im Jahre 1849. Die Ges. übernahm 1881 die Firma L. R. Beit & Co., und zwar Baulichkeiten, Maschinen, Modelle, Kontrakte etc. für M. 1 523 600, wofür Inferentin 3047 als voll- gezahlt geltende Aktien à M. 500 erhielt. Für Übertragung des Geschäfts erhält die Firma L. R. Beit & Co. bis einschl. 1909 die Hälfte des nach Verteilung einer Div. von 10 % verbleib. Netto-Reingewinnes. Bei Feststellung der Jahresbilanz steht jedoch dieser Firma kein Einspruchsrecht zu; ebenfalls erlischt die Gewinnbeteiligung schon vor 1909, falls die Ges. aufgelöst, mit einer anderen vereinigt oder die Fabrik verlegt wird. Zweck: Betrieb des Schiffsbaues nebst Kesselschmiede und Maschinenfabrik, sowie der damit verwandten Geschäfte; seit 1888 auch Betrieb eines Schwimmdocks. Die gesamte An- lage ist auf Staatsgrund errichtet, den die Ges. bis 1935 gepachtet hat. Die Ges. erbaut auf einem der Werft gegenüberliegenden, ebenfalls bis 1935 erpachteten Platz ein neues 508 Fuss langes Schwimmdock von 11 000 t Tragfähigkeit; ebenfalls im Bau begriffen ist ein neues Magazingebäude. Die Neubauten sollen 1902 fertiggestellt werden und sind die Kosten aus der unten genannten Anleihe zu bestreiten. Abgeliefert wurden 1900/1901 ein Fracht- und Passagierdampfer von 3750 t Tragfähigkeit mit zfach Expansionsmaschinen von 1600 indic. HP. Die Ablieferungen blieben infolge des Strikes der Werftarbeiter im Sommer 1900 hinter denen 1899/1900 zurück. Im Bau verblieben am 30./6. 1901 ein Fracht- u. Passagierdampfer von ca. 6000 t Tragfähigkeit mit Zwillings dreifach Expansionsmaschinen von zus. 3800 ind. HP., sowie 2 Fracht- und Passagieb- Dampfschiffe von je 5200 t Tragfähigkeit mit Quadruplemaschinen von je 1700 ind. Hf. Kapital: M. 2 500 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 500. Anleihe: Die G.-V.-B. vom 26./10. 1901 erteilt dem A.-R. die Ermächtigung zur Aufnahme einer Anleihe bis zum Betrage von M. 1 500 000 behufs Ausführung der obengenannten Neubauten.