Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 537 Kapitals der B. E. W. Bezugsrechte auf die Hälfte al pari; ihre Direktion ist in der der B. E. W. vertreten. Die A. E. G. baut für die B. E. W. nach einem von dem Magistrat der Stadt Berlin genehmigten Vertrage, der sie berechtigt, Maschinen, Betriebseinrich- tungen, Utensilien, Lampen etc. unter festgesetzten Bedingungen an diese zu liefern. Obiger Vertrag mit der Stadt Berlin ist ersetzt durch den Vertrag vom 25. Aug. 1888, letzterer durch den Vertrag vom 10. Jan. 1899. Das Kapital der elektrotechnischen Unternehmungen, welche die A. E. G. ins Leben gerufen hat, und an denen sie z. Zt. beteiligt ist, beträgt ca. M. 225 000 000. An elektrischen Centralen wurden bis 1./10. 1901 ausgeführt bezw. befinden sich noch im Bau zusammen 295 Centralstationen (inkl. Strassenbahnkraftstationen) mit einer Gesamtleistung von ca. 360 000 PS. Von A. E. G.-Centralen (teilweise im Bau) sind u. a. zu erwähnen: Bamberg, Berlin, Bernburg, Bitterfeld, Braunschweig, Bromberg, Chorzow u. Zaborze, Eisenach, Erlangen, Frankfurt a. O., Freiberg i. S., Gera, Gnesen, Göttingen, Halle a. S., Heidelberg, Heiligenstadt, Jena, Lübeck, Magdeburg, Neusalz, Oberlungwitz (Überlandcentrale), Oberschlesische Elektricitätswerke, Oberschöneweide-Berlin, Oranien- burg, Osnabrück, Osterwieck, Plauen i. V., Potsdam, Querfurt, Rathenow, Rheinau, Rhein- felden, Rheingau, Rostock, Steglitz b. Berlin, Strassburg i. E., Traben-Trarbach, Wannsee, Zehlendorf. – Aarhus, Amsterdam, Baku, Barcelona, Craiowa, Genua, Gijon, Gothenburg, Groningen, Komotau, Kopenhagen-Freihafen, Kristiania-Hammeren, Kristianstad, Madrid, Malmö, Manchester, Orenburg, St. Pancras, Sampierdarena, Sevilla, Trafford Park, Trelle- borg, Zaragoza. – Bloemfontein, Buenos-Aires, Caracas, Montevideo, Santiago, Tokio. Das im Besitz der A. E. G. befindliche Elektricitätswerk zu Strassburg i. Els. wurde Ende 1899 in eine selbständige A.-G. mit M. 4 500 000 A.-K. umgewandelt. Die Oberschles. Elektricitäts-Werke hat die A. E. G. 1898 an die Schlesische Elektricitäts- und Gas-Akt.-Ges., das Elektricitäts-Werk Oberspree, welches die Vororte Berlins mit elektrischer Kraft versorgt, 1899 an die Berliner Elektricitäts-Werke verkauft. 1898 erfolgte die Gründung der Deutschen Überseeischen Elektricitäts-Ges. zu Berlin (jetzt A.-K. M. 16 000 000) zur Errichtung von Centralstationen zum Zwecke der Abgabe von Licht und Kraft (Betrieb 1899 aufgenommen) sowie zum Erwerb der Metropolitana Tramway zum Zwecke der Einführung des elektr. Betriebes in Buenos Aires. Die A. E. G. hat mit ersten deutschen und englischen Firmen die Chilian Electric Tramway & Light Comp. Ltd. in Santiago (Chile) mit £ 1 050 000 Kapital errichtet. Diese Ges. baute daselbst eine Centrale, in welcher neben der Dampfanlage auch die Wasser- kraft des Maipoflusses (ca. 6000 PS.) ausgenutzt werden soll. Die A. E. G. hat 1897 eine Stromlieferungsgesellschaft unter der Firma „Elektricitäts- Lieferungs-Ges.“ mit M. 5 000 000 A.-K. gegründet, Div. 1897–1900: 5½, 6, 6½, 7 %. Die A. E. G. hat bereits eine grosse Zahl elektrischer Strassenbahnen nach ihrem System mit oberirdischer Stromzuführung gebaut. Im Betrieb resp. im Bau befinden sich die Strassenbahnen in folgenden Städten: Altenburg, Barcelona (3 Linien), Berlin (Schles. Bahnhof-Treptow; Köpenick-Niederschöneweide), Bernburg, Bilbao (2 Linien), Braun- schweig Stadt, Braunschweig-Wolfenbüttel, Breslau, Bromberg, Buenos Aires, Chem- nitz, Christiania, Danzig, Dortmund, Duisburg, Duisburg-Hochfeld, Duisburg-Ruhrort, Eisenach, Essen, Frankfurt a. O., Freiberg i. S., Genua (3 Linien), Gera, Görlitz, Stadtbahn Halle a. S., Halle-Merseburg, Heilbronn, Kreis Hörde, Jassy, Karlsruhe, Kiel, Kiew, Königsberg i. Pr., Leipzig, Lodz, Lübeck, Nürnberg-Fürth, Plauen i. V., Saarthal, Santiago de Chile, Sevilla, Spandau, St. Johann-Friedrichsthal, Stettin, Strassburg i. Els., Stutt- gart. Zusammen waren Ende 1901 einschliesslich der Erweiterungsbauten 72 Bahnen teils im Betrieb, teils im Bau. Die Geleislänge betrug 1485 km, die Zahl der Motorwagen 3800. Die A. E. G. ist an der Elektrischen Stadtbahn in Halle a. S. beteiligt. Zwischen der Stadtgemeinde Halle a. S. und der A. E. G. ist 1899 ein erneuter Vertrag ab- geschlossen worden, der sich auf die Koncessionserteilung bezüglich der das Stadt- gebiet berührenden Strecken der geplanten elektrischen Bahn Halle-Merseburg bezieht. Durch den Vertrag wird der A. E. G. auf 99 Jahre die Befugnis eingeräumt, zum Zweck des Betriebes der geplanten elektrischen Kleinbahn bestimmte Strassen und Plätze der Stadt unter näher fixierten Bedingungen zu benutzen. Die im Okt. 1899 staatlich koncessionierte Bahn (12 bezw. 14,5 km) hat nur dem Personenverkehr u. der Beförderung von Paketen mit Lebensmitteln zu dienen u. dürfte 1902 in Betrieb kommen. Die A. E. G. hat 1891 den beteiligten Behörden das Projekt einer elektrischen Unter- grundbahn für Berlin vorgelegt, auf Grund dessen 1895 unter Mitwirkung der A. E. G. die Konstituierung der Ges. für Untergrundbahnen, G. m. b. H. erfolgte, welche die Kon- cession einer elektrischen Strassenbahn vom Schlesischen Bahnhof in Berlin nach Stralau erhalten hat mit der Tunnelstrecke Stralau-Treptow. Ebenso hat sie die Koncession für die Strecke Köpenick-Niederschöneweide erhalten. Die Bahn ist Ende 1899 dem Betrieb übergeben worden. Die früher seit Einführung des elektrischen Betriebes im Pachtverhältnis betriebene Strassenbahn in Spandau (Länge 8,8 km) wurde inzwischen käuflich übernommen. Der Bau der A. E. G. koncessionierten elektr. Strassenbahn war nach dem Bericht für 1900/1901 bis auf kleine Strecken vollendet. Die ersten Linien kamen bereits 1900 in Betrieb.