564 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Will sie von diesem Rechte Gebrauch machen, so muss sie dies der Ges. ein Jahr vorher anzeigen. Der Kaufpreis wird in diesem Falle nach Wahl der Ges. entweder nach dem Ertrage ermittelt oder nach demjenigen Werte festgestellt, welcher sich aus den Büchern der Gesellschaft ergiebt. Im ersteren Falle soll als Kaufpreis gelten der mit 25 kapitalisierte durchschnitt- liche bilanzmässige Reingewinn der letzten drei Betriebsjahre vor der Ubernahme. Im letzteren Falle wird der Kaufpreis um 10 % höher gestellt, als der Wert beträgt, welcher aus den Büchern derart ermittelt wird, dass von den Gesamtanschaffungskosten des Werkes die vorgenommenen ordnungsmässigen Abschreibungen in Abzug kommen. Der nach obigem ermittelte Kaufswert soll jedoch, falls die Erwerbung mit Ablauf des 10. Betriebsjahres erfolgt, 120 % des ursprünglichen Anlagewertes nicht übersteigen, und wird letztere Zahl in den folgenden 10 Jahren, also bis zum 20. Betriebsjahre, jährlich um 3 %, in den weiteren 10 Jahren (vom 20. bis 30.) jährlich um 3½ % und in den letzten 10 Betriebsjahren (vom 30. bis 40.) und event. in den weiter folgenden jährlich um 4 %, jedoch nicht unter 0, vermindert Kapital: M. 3 750 000 in 3750 Aktien (Nr. 1–3750) à M. 1000, voll eingezahlt. Urspr. M. 2 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 23. Juni 1900 um M. 1 250 000 in 1250 neuen, ab 1. Juli 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000. Das Angebot der Deutschen Ges. für elektrische Unternehmungen in Frankfurt a. M., die M. 1 250 000 neuer Aktien zu 105 % zu übernehmen und alle Kosten zu tragen, die Einführung des ganzen Aktienbetrages von M. 3 750 000 an den Börsen in Berlin und Frankfurt a. M. kostenlos für die Ges. zu bewirken, wurde an- genommen. Der Zeitpunkt, wann diese Einführung geschehen soll, wird mit dem A.-R. und Vorstand noch zu vereinbaren sein. Die erhebliche Ausdehnung des Werkes er- forderte die Flüssigmachung weiterer Mittel, dieselben wurden zunächst durch In- anspruchnahme eines Bankkredits gewonnen. Zur Abstossung dieses und Befriedigung eines etwaigen ferneren Geldbedürfnisses sollte die G.-V. vom 28./12. 1901 über eine mässige Erhöhung des A.-K. und Ausgabe einer Oblig.-Anleihe beschliessen. Geschäftsjahr: 1.Julibis30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie==1St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des eingezahlten A.-K., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom übrigen Reingewinn 10 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf, der G.-V. Die Abschreib. werden auf ein gemeinsames Konto gebracht, dem jährl. 4 % Zs. zugeführt werden, sodass das urspr. Anlagekapital in ca. 28 Jahren getilgt sein wird. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundstück 196 819, Gebäude 569 671, Dampfmaschinen 361 162, Krane 65 810, Kondensationsanlage 101 666, Heizungsanlage 14 134, Dynamo- maschinen 398 203, Beleuchtungsanlagen 29 109, Accumulatorenanlagen 3772, Schaltanlagen 45 193, Rohrleitung 51 390, Zähler 86 568, Inventar 38 714, Kabel 1 747 829, Fuhrwerk 4715, Werkzeuge 19 379, Lager 151 048, Steuern 2017, Feuerversich. 1250, Unterstationen 249 166, Kautionen 5700, Kassa 5054, Installationsmaterial 151 488, in Ausführung be- griffene Anlagen 29 933, Debitoren 887 647. Passiva: A.-K. 3 750 000, R.-F. 58 205, Rückstellungskto 7500, Bankschuld 123 624, Kreditoren 930 935, Abgabe an Stadt Essen 19 071, Abschreib.-F. 76 968, Gewinn 251 134. Sa. M. 5 217 437. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-, Installations- u. allgem. Unkosten 333 060, Abschreib. 63 369, Gewinn 251 134 (davon R.-F. 10 397, Div. 225 000, Tant. 8507, Vortrag 7231). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 43 199, Einnahmen aus Stromlieferungen (einschl. M. 314 503 Zuschuss von Lahmeyer), Installationen u. Zs. 604 364. Sa. M. 647 563. Dividenden: 1898/99–1899/1900: 0, 0 % (Baujahre); 1900/1901: 6 %. Coup.-Verj. 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Vogelsang. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Heinrich Waldthausen, Essen; Stellv. Gen.-Dir. Prof. Bernh. Salomon, Frankfurt a. M.; Rentner Herm. Heymann, Geh. Seehandlungsrat a. D. Dr. jur. Paul Schubart, Berlin; Oberbürgermeister Erich Zweigert, Essen a. d. Ruhr; Hugo Stinnes, Mülheim a. d. Ruhr; Geh. Reg.-Rat Dr. H. von Krüger, Düsseldorf. Zahlstellen: Essen: Gesellschaftskasse, Essener Credit-Anstalt. Deutsche Gesellschaft für elektrische Unternehmungen in Frankfurt a. M. mit Zweigniederlassung unter der Firma „Deutsche Gesellschaft für elektrische Unternehmungen zu Frankfurt a. M. A.-G. Elektricitätswerke Wangen a. Aare“ (Kanton Bern). Gegründet: Am 1. Aug. 1896, handelsger. eingetragen am 10. Nov. 1896. Letzte Statutenänd. vom 4. Nov. 1899 und 29. Jan. 1900. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Jede Art gewerblicher Ausbeutung von Elektrotechnik, insbesondere Bau, Erwerb, Betrieb und Verwertung elektrischer Anlagen. Die Ges. ist berechtigt, sich bei Unter- nehmungen mit gleichen oder ähnlichen Zwecken zu beteiligen, solche zu übernehmen oder zu finanzieren und Aktien, Obligationen und sonstige Titel und Forderungen solcher Unternehmungen zu erwerben, zu beleihen, zu veräussern oder sonst zu ver- werten; ferner kann dieselbe Koncessionen für einschlägige oder ähnliche Unter-