590 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Zahlstellen: Nürnberg: Eigene Kasse; Berlin, Hamburg u. Frankfurt a. M.: Commerz- u. Disconto-Bank; Berlin u. Köln: A. Schaaffh. Bankverein; Frankfurt a. M.: E. Ladenburg; München: Bayer. Vereinsbank, Bayer. Hyp.- u. Wechsel-Bank; Mannheim: W. H. Laden. burg & Söhne; Nürnberg: Anton Kohn; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne. Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg. Fabriken in Nürnberg, Berlin. Filialen in Aachen, Augsburg, Berlin, Bremen Breslau, Bukarest, Danzig, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Erfurt- Essen a. d. R., Frankfurt a. M., Freiburg i. Br., Hamburg, Hannover, Karlsruhe Kassel, Kattowitz, Köln a. Rh., Königsberg i. Pr., Leipzig, Lodz, Magdeburg, Mailand' Mainz, Mannheim, Minden, München, Neapel, Nürnberg, Reutlingen, Saarbrücken Siegen, Stettin, Sosnovice, Strassburg, Stuttgart, Warschau, Zürich, Zwickau. Gegründet: Im Jahre 1873 unter der Firma S. Schuckert, am 1. April 1889 in die Kom- manditgesellschaft Schuckert & Co. umgewandelt und seit 3./29. Juni 1893 mit Wirkung ab 1. April 1893 unter obiger Firma als Aktiengesellschaft, handelsger. eingetragen am 22. Aug. Der Übernahmepreis stellte sich auf M. 8 000 000 und wurden dafür 8000 Aktien gewährt; die wertvollen Patente wurden der A.-G. unentgeltlich übereignet. Letzte Statutenänd. vom 22. Jan. 1900. Zweck: Nutzbarmachung der Elektricität, namentlich Herstellung, An- und Verkauf aller zur Ausnutzung der Elektricität dienenden Anlagen, speciell von Elektricitätswerken und Strassenbahnen; ferner Bau von Maschinen, Apparaten und Gegenständen für elektrische Zwecke jeder Art, Betrieb elektrischer Anlagen für eigene oder fremde Rechnung, sowie für gemeinschaftliche Rechnung mit Dritten, Beteiligung bei gleichen oder verwandten Unternehmungen in jeder Form, Erwerbung und Veräusserung solcher Anlagen und Verwertung einschlägiger Patente und Licenzen. Die Ges. arbeitet gegen- wärtig an einer elektrischen Setzmaschine, von der man sich grosse Erfolge verspricht. Die Ges. betreibt ihre Geschäfte in engster Fühlung mit der Continentalen Gesell- schaft für elektrische Unternehmungen in Nürnberg, von welcher sie Ende März 1901 nom. M. 28 820 000 Aktien besass, gebucht zu 66.878 % = M. 19 274 380. (Siehe auch Kap.) Die Beziehungen beider Ges. sind durch das Interesse, welches sie an ihrer gegen- seitigen Entwickelung haben, sowie durch vertragliche Festsetzungen gewährleistet; insbesondere ist jede der beiden Ges. verpflichtet, falls im Bereiche ihrer geschäftlichen Wirksamkeit Unternehmungen vorkommen, welche sich für den Betrieb der anderen eignen, sie dieser anzubieten. Mit der unter Kapital erwähnten Umtauschoperation sind nun die Beziehungen beider Ges. noch intimer gestaltet, und insbesondere auch für die Zeit nach Ablauf des ab 1900 nur noch 5 Jahre giltigen Vertragsverhältnisses sichergestellt worden, wobei gleichzeitig eine wesentliche Vereinfachung der Verwaltung erreicht wird. Bis Ende März 1901 hatte die Ges. ausgeführt bezw. befanden sich noch im Bau: ca. 70 elektrische Bahnen mit 950 km Geleislänge und 1580 Motorwagen, sowie 20 Loko- motivbahnen, ferner 275 Centralen. Die Fabrikanlagen in Nürnberg umfassen drei Werke mit einem Flächeninhalt von ca. 98 600 qm sowie reichliches Gelände für weitere Ver- grösserungen. Das Werk ist durch ein Anschlussgeleise mit dem Rangierbahnhof der Staatsbahn im Reichswalde verbunden. Die Ges. erwarb 1897 die Fabrik der Gebr. Naglo, Berlin-Treptow, für M. 2 025 079, wofür 560 Aktien zu 265 % nebst Bezugsrecht auf 112 neue Aktien gewährt wurden; Emil Naglo erhielt weiter M. 250 000 bar und M. 291 079 per Gutschrift. Die Ges. Schuckert erwarb 1896 das Etablissement der Firma Kremenezky & Mayer in Wien und errichtete 1897 im Verein mit der Continentalen Ges. die Oesterreichischen Schuckert-Werke in Wien, A.-K. 5. W. K 8 000 000, und ist hierbei mit M. 2 224 667 Aktienbesitz beteiligt; Div. 1899/1900–1900/1901: 6, 7 %. Ferner war die Ges. Schuckert am 31. März 1901 bei folgenden, meistens unter ihrer Mitwirkung entstandenen Unternehmungen beteiligt: der Rhein. Schuckert-Ges. in Mannheim (M. 307 500), der Compagnie Geénérale d'Electricité de Creil, Dayde & Pilleé (M. 1 452 856), der British Schuckert Electric Co. Ltd. London (M. 506 628), der Societa Anonima Italiana Schuckert & Co., Mailand (M. 231 000), der Russ. Ges. Schuckert & Co. (vorm. B. Zeitschel) in St. Petersburg (M. 2 888 523), der Société Industrielle d'Energie Electrique in Paris (M. 814 768), der Soc. Ind. Elettrochimica di Pont St. Martin (M. 228 565), Societa Bergamasca p. distrib. di Energia Elettr. (M. 2 861 437), der A.-G. Glommens Traeslibri Christiania [Ausbeutung der mächtigen Wasserfälle bei Kijkkelsrud behufs elektr. Kraftübertragung] (M. 280 736), Prof. Braun's Telegraphie G. m. b. H, Hamburg (M. 50 000), Sociedad Electro-Quimica, Flix (M. 233 437), Oberstein-Idarer Elektr.-A.-G. (M. 24 000), Centraltheater, Leipzig (M. 12 500). An Effekten besass die Ges. am 31. März 1901 an verschiedenen deutschen Staats- anleihen M. 1 511 055, welche Effekten zu Kautionen bei staatlichen und städtischen Behörden verwendet werden; ferner M. 127 163 fremde Fonds; nom. M. 556 000 Aktien