Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 607 Gegenwärtig besitzt die Ges. ohne die neu erworbenen Güter und die Grundstücke der Hönnethaler Kalkwerke und des OÖstricher Geländes 714 ha Kalkstein- und Dolomit- felder, 66 643 m Schmalspur- und Normalspurgeleise, 27 Lokomotiven, 72 Kalköfen, eine grosse Reparaturwerkstätte, ein Direktionsgebäude, 175 Beamten- und Arbeiterhäuser, eine Sägemühle und 2 grosse dreiflügelige Ringöfen; ferner im Hönnethal 87 ha, eine 7 km lange normalspurige Privatanschlussbahn an den Bahnhof in Menden und mehrere Kilometer Schmalspurbahnen, 2 normalspurige und 3 schmalspurige Lokomotiven und 2 grosse dreiflügelige Ringöfen. Die Hönnethaler Kalkwerke enthalten auch Bruch- steine und ausbeutungsfähigen Lehm und Thon. In Letmathe wurden 1899/1900 grössere Ländereien hinzuerworben und in Verbindung hiermit an der linken Lenneseite eine Rund- bahn mit Lokomotivbetrieb, an der rechten Seite eine 700 m lange Drahtseilbahn errichtet. Die Ges. zählt die meisten Eisen- und Stahlwerke des niederrheinisch-westfälischen Industriebezirkes auf Grund fester Lieferungsverträge zu ihren Abnehmern. Absatz 1895/96–1900/1901 an rohem Kalkstein und Dolomit: 566 297, 983 702, 1 045 369, 1 162 988, 1 253 920, 1 111 071 t, an gebranntem Kalk: 104 351, 274 524, 341 239, 383 940, 399 870, 368 450t. Kapital: M. 10 500 000 in 10 500 Aktien (Nr. 1–10 500) à M. 1000. Urspr. M. 1 633 000, wurde das A.-K. 1888 auf M. 3 700 000 und lt. G.-V.-B. vom 29. Juni 1896 auf M. 10 000 000 durch Ausgabe von 6300 Aktien à M. 1000 erhöht; hiervon erhielten die Vorbesitzer der 1896 angekauften 8 Werke (s. oben) 4233 Stück, restliche 2067 Stück wurden von einem Konsortium zu 130 % übernommen, welches 1234 Aktien den Aktionären zum gleichen Kurse anbot. Die G.-V. vom 14. Juli 1897 beschloss Erhöhung um M. 500 000 (auf M. 10 500 000) durch Ausgabe von 500 neuen Aktien à M. 1000, welche für 1897/98 noch nicht, sondern erst ab 1. Juli 1898 div.-ber. waren; hiervon wurden 350 Stück mit zum Ankauf des Hönnethaler Werkes, restliche 150 Stück mit zum Erwerb des Östricher Geländes verwandt; der Verkäufer des Hönnethals bezog für 1897/98 4 % Zs. Anleihen: I. M. 2 500 000 in 4½ % Oblig. von 1894, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 2./1. 1900 bis längstens 1924 durch jährl. Ausl. im Juni (zuerst 1899) auf 2. Jan.; Verstärkung von 1905 an vorbehalten, ohne dass hierdurch für die noch ausstehenden Jahre die Tilgungsquoten gekürzt werden. Sicherheit: Erst- stellige Kautionshypothek von M. 2 750 000 auf ihre sämtlichen damaligen Immobilien, ca. 415 ha, Kalksteinfelder zu gunsten der Firma Jacob Landau in Berlin. Pfandhalter: J. Landau i. L. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. In Umlauf Ende Juni 1901 von Anleihe 1894 u. 1897 zus. noch M. 5 134 000. – Kurs Ende 1896–1901: 105.25, 105, 104.80, 103.10, 104.25, 102 %. Notiert in Berlin. II. M. 3 000 000 in 4½ % Schuldverschreibungen von 1897, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. und 1./7. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. im Juni (erste 1900) auf 2. Jan.; kann beliebig verstärkt, auch gänzlich gekündigt werden. Verj. der Coupons: 4 J. n. F. Als Sicherheit dient eine zu gunsten der Firma Jacob Landau, Berlin. auf verschiedene neuerworbene Grundstücke der Ges. bestellte Kautionshypothek von M. 3 250 000. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. – Kurs Ende 1898–1901: –, 101.75, 99.75, 100.75 %. Aufgelegt am 10./1. 1898 zu 102.75 %. Notiert in Berlin. — Der Erlös der Anleihe diente mit zur Erwerbung der Hönnethaler Kalkwerke (s. oben). Hypotheken: M. 129 000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Oktober. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Tant. an Vorst. und Beamte, sodann 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 2000 für jedes Mitglied), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Die Gewinnanteile des A.-R., des Vorstandes etc. werden als Geschäftsunkosten gebucht. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundstücke 12 003 975, Gebäude 1 410 701, industr. An- lagen 2 244 915, Bahnanschlüsse u. Geleise 960 095, Wasserleitung 68 732, Ausbeutungs- rechte 42 671, Werkzeuge u. Geräte 65 057, Lokomotiven 181 532, Maschinen 187 527, Fuhr- park u. Förderwagen 222 042, Mobilien u. Utensilien 19 369, Warenvorräte 161 721, Materialien 131 017, Wechsel 136 892, Kassa 29 779, Effekten 147 441, Debitoren 658 848, Bankierguthaben 333 076. Passiva: A.-K. 10 500 000, Oblig.-Anleihen 5 134 000, Hypoth. 129 000, Delkrederekto 20 000, R.-F. I 1 050 000, do. II 298 072, Ofen-Ern.-Kto 30 000, Lohnkto 75 991, Oblig.-Zs. 94 635, alte Div. 3585, ausgel. Oblig. 34 390, Kreditoren 334 532, noch zu zahlende Hönne- thaler Kaufgelder 488 351, Gewinn 812 843. Sa. M. 19 005 400. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten, Tant., Steuern 315 264, Oblig.-Agio 6500, Gerichtskosten etc. 4629, Oblig.-Hypoth.-Zs. 238 486, Zs. f. Restkaufgelder etc. 36 549, Delkrederekto 1860, Feuerversich. 6670, Abschreib. 638 112, Gewinn 812 843 (davon Div. 735 000, Vortrag 77 843). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 17 726, Bruttogewinn 1 987 933, Zs. 18 687, Pacht u. Mieten 36 569. Sa. M. 2 060 915. Kurs: In Berlin Ende 1895–1901: 129, 127, 121, 117, 129.75, 106, 82.25 %. Eingeführt am 20./5. 1895 zu 111 %. – In Frankfurt a. M. Ende 1896–1901: 130, 121, 118.50, 129.50, 107, 84 %. Eingeführt am 22./12. 1896 zu 132.40 %. Dividenden 1887/88–1900/1901: 0, 0, 0, 3, 5, 6, 6, 8, 11, 7, 7½, 9, 9, 7 %. Zahlbar spät. am 2./1. Coup.-Verj.: 5 J. (F.)