636 Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. Wormser Dampf-Ziegelei Aktiengesellschaft in Worms. Durch G.-V.-B. vom 10. Febr. 1900 wurde die früher beschlossene Liquidation der Ges, wieder aufgehoben und eine Statutenänderung vorgenommen. Zweck: Herstellung von Ziegeleiprodukten. Kapital: M. 180 000 in 300 Aktien à M. 600, Die G.-V. v. 11./11. 1901 beschloss zum Zwecke der Beseitigung der Unterbilanz, sowie zur Bildung eines R.-F. Herabsetzung des A.-K. auf M. 60 000 durch Zus. legung von je 5 alten Aktien à M. 600 zu einer neuen Aktie à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Immobilien 234 030, Maschinen u. Geräte 66 843, Kassz 459, Okonomie 245, Backsteine 7070, Ziegelerde 2000, Kohlen 11, Debitoren 2000, Wechsel 418, Verlust 3788. – Passiva: A.-K. 180 000, Kreditoren 136 866. Sa. M. 316 866. Dividenden 1887–1900: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Hugo Dickmann. Aufsichtsrat: Vors. Alex. von Baerle, Jac. Worret, E. Bergner, Worms. ―=― Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien ete. Annaburger Steingutfabrik, Actien-Gesellschaft in Annaburg, Prov. Sachsen, mit Filiale in Kolmar, Prov. Posen. Gegründet: Am 1. Juli 1895. Letzte Statutenänd. vom 10. Okt. 1899. Zweck: Übernahme der Steingutfabrik von Adolph Heckmann in Annaburg ab 1. Juli 1895 für M. 300 000 in Hypoth., M. 25 392 bar und M. 996 000 in Aktien; Buchforderungen und Buchschulden ausgeschlossen. Die G.-V. vom 16. Dez. 1895 beschloss Ankauf der Ost- deutschen Steingutfabrik Hermann Heim & Co. in Kolmar (Posen) für M. 625 000 bar und M. 400 000 Hypoth. ab 15. Nov. 1895. Der Verkäufer verpflichtete sich gegen eine Kon- ventionalstrafe von M. 100 000, innerhalb 5 Jahren in Deutschland kein gleiches Unter- nehmen anzulegen oder sich an einem solchen zu beteiligen. In Annaburg wurden 1900 zwei neue OÖOfen erbaut. Das Geschäft leidet unter dem allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang. Mit dem 1./7. 1901 hat eine Betriebsbeschränkung begonnen. Die Höhe der Bankschulden erklärt sich aus den dadurch heimgezahlten Hypoth. (M. 300 000) auf Annaburg. Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien (Nr. 1–1750) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, be. schloss die G.-V. vom 8. Sept. 1896 Erhöhung um M. 750 000, angeboten den Aktionären bis 5. Okt. 1896 zu 160 %. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Überschuss event. Dotierung von Sonderrücklagen, 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von mind. M. 8000 Fixum), bis 12 % Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundbesitz 113 420, Fabrikgebäude 1 056 255, Bahn- anschluss 47 055, Arbeiterwohnhäuser 26 406, Brennöfen 102 622, Villa u. Beamtenhaus 60 215, Speicher 2834, elektr. Lichtanlage 29 207, Maschinen u. Inventar 243 290, Pferde u. Wagen 4176, Modelle u. Formen 1, Kapselkto 1, Waren 430 436, Fourage 1100, Em- ballagen 3161, Thon 60 751, Material 120 029, Kohlen 16 866, Kautionskto 4961, Versich. 2061, Kassa 13 268, Wechsel 40 152, Debitoren 400 883. Passiva: A.-K. 1 750 000, R.-F. 198 831, alte Div. 2460, Bankkto 722 635, Kreditoren 48 811, Gewinn 56 408. Sa. M. 2 779 145. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Materialien 121 604, Thon 126 675, Kohlen 293 148, Löhne 620 887, Emballagen 22 710, Fourage 6741, Zs. u. Diskonto 35 991, Unkosten 248 916, Abschreib. 107 485, Dubiose 6897, Gewinn 56 408 (davon Sicherheits-F. 30 000, Vor- trag 26 408). – Kredit: Gewinn an Waren 1 645 826, Miete 1378, Kautionskto 259. Sa. M. 1 647 463. Kurs Ende 1895–1901: 140.90, 194.75, 172.50, 180.50, 133.25, 90.25, 72.50 %. Em.-Kurs am 10./10. 1895: 128 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1895/96–1900/1901: 14, 14, 14, 4, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Schreiber, Stellv. Ernst Sens. Prokurist: Franz Heintschel. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Ober-Finanzrat a. D. H. Hartung, Berlin; Stellv. Louis Hagen, Köln; Bankier Rich. Wiener, Bankier C. Anger, Berlin; Reg.-Baumeister Th. Kamps, Wilmersdorf; Präsident a. D. Ferd. Mirus, Weimar. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin und Köln: A. Schaaffh. Bankverein; Berlin: Wiener Levy & Comp.; Köln: A. Levv.