644 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 140 246, Betriebsunkosten 627 572, Ab. schreib. 20 965, Tant. 306. – Kredit: Waren 654 665, Patent 15 000, Verlust 119 425. Sa. M. 789 090. Dividenden 1895/96–1900/1901: 0, 3, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Ing. Heinr. Severin. Prokurist: Gust. Hauck. Aufsichtsrat: Graf Douglas, Bauunternehmer Kuentzle, Karlsruhe; Freih. H. von Gayling, Freiburg; Ludwig Paar, Karlsruhe; Dir. Mathy, Strassburg. Act.-Ges. für Glas-, Spiegeb u. Zinnfolien-Fabrikation in Erlangen in Bayern. (In Liquidation.) Gegründet: Am 12. Aug. 1859. Die Fabrik wurde 1744 von Leonhard Freyesleben in Erlangen errichtet und von den Söhnen des nachfolgenden Besitzers Zephanias Fischer in eine A.-G. umgewandelt, welche am 1. Jan. 1862 den Betrieb übernahm. Die G.-V. vom 27. Juni 1899 beschloss Lidquidation. Die G.-V. vom 28. Aug. 1900 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. von Fürth nach Erlangen und Anderung und Ergänzung der Statuten. Zweck: Betrieb der Glas-, Spiegel-, Zinnfolien-, Bronzemetallfabrikation und sonstiger Industriezweige. Das Fürther Anwesen wurde im Okt. 1900 für M. 85 000 verkauft. Infolge der ausserordentlich ungünstigen Verhältnisse in der Glasbranche war es der Ges. im Jahre 1899/1900 nicht möglich, die Erlanger Fabrik zu veräussern und sie musste sich entschliessen, um die Werke nicht dem Verfall und Ruin durch die völlige Ausserbetriebsetzung und deren nachteilige Folgen auszusetzen, Lohnarbeit zu beschaffen. Hierdurch werden die eigentlichen Fabrikations- und Geschäftsunkosten mit Ausschluss der Verzinsung der Hypothekkapitalien gedeckt. Es soll eine günstigere Verkaufs- gelegenheit abgewartet werden. Kapital: M. 514 285.71 (fl. 300 000) in 600 Aktien à fl. 500. Ursprünglich 2100 Aktien à fl. 500, 1872 reduziert auf fl. 700 000; infolge Rückkaufs von Aktien dann 644 Aktien auf Inhaber à fl. 500 = M. 552 000 (konnte durch weiteren Rückkauf bis auf 125 Stück = M. 450 000 reduziert werden). Durch G.-V.-B. vom 2. März 1888 festgesetzt auf 600 Aktien afl. 500 wie oben. Von dem Ergebnisse des Verkaufs des Erlanger Anwesens hängt die Quote ab, welche die Aktionäre erhalten werden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Immobilien, Einrichtungen 421 894, Vorräte 9800, Aussen- stände 109 934, Verlust 125 082. – Passiva: A.-K. 514 286, Hypoth. 72 398, R.-F. 10 095, Ern.-F. 3714, Kreditoren 39 812, Delkrederekto 5992, Arbeiter-Unterstütz.-Kasse 20 414. Sa. M. 666 710. Dividenden 1886–98: M. 55, 75, 60, 40, 10, 10, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 per Aktie. (Verlustsaldo am 30. Juni 1901: M. 125 082.) Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Liquidator: F. W. Ganser. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Ad. von Gross, Stellv. Fabrik- Dir. Max Gross, Bierbrauereibes. Zephanias Fischer. Zahlstellen: Eigene Kasse; Bayreuth: Friedr. Feustel. Tafel-, Salin- und Spiegelglasfabriken Aktiengesellschaft in Fürth. Gegründet: Am 5. Mai 1899 unter der Firma Glasfabrik Weiden, vorm. Ed. Kupfer Aktien- gesellschaft in Weiden. Die G.-V. v. 18. Sept. 1899 änderte die Firma und verlegte den Sitz der Ges. nach Fürth. Letzte Statutenänd. vom 21. Juni 1900. Gründer siehe Jahr- gang 1899/1900. Die Übernahme der Firma Ed. Kupfer samt Immobilien und sämtlichen dazu gehörigen Gebäuden und Anlagen nebst Inventar, Maschinen, Werkzeugen, Ein- und Vorrichtungen, Mobilien, Modellen und Zeichnungen, Patent-, Gebrauchsmusterschutz- und Warenbezeichnungsrechten erfolgte für M. 600 000, wobei auf die Immobilien M. 577 000, für die Mobilien und Rechte M. 23 000 gerechnet wurden. Nach Abzug von M. 100 000 Hypotheken erhielt Komm.-Rat Ed. Kupfer für seine Einlagen M. 496 000 in 496 als voll- bezahlt geltenden Aktien der Ges. à M. 1000 und M. 4000 bar. Zweck: Betrieb der Glasfabrikation, insbesondere Erwerb und Fortführung von Glasfabriken, Herstellung und Verschleiss von Tafelglas aller Art und etwaiger Nebenprodukte. Die G.-V. v. 18. Sept. 1899 beschloss den Erwerb der Spiegelglasfabriken der Firma Kraik- heimer & Miederer in Mitterteich und Fürth für M. 1 200 000. Über die Kapitalserhöhung zu diesem Zwecke s. unten. Das Etablissement in Mitterteich wurde 1900 durch Hinzu- kauf eines Grundstückes vorteilhaft arrondiert. In Weiden wurden umfangreiche Neu- bauten zu Ende geführt. Kapital: M. 1700000 in 1700 Aktien (Nr. 1–1700) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 600 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 18. Sept. 1899 zwecks Ankauf der Spiegelglasfabriken der Firma Krails- heimer & Miederer (s. oben) um M. 1 100 000 (auf M. 1 700 000) in 1100 neuen, für 1899/1900 voll div.-ber. Aktien à M. 1000. Hypothek: M. 187 267, davon M. 100 000 in Annuitäten. darlehen der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank.