Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. 673 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1899/1900 71 277, Geschäftsunkosten 200 964, Abschreib. 30 280. – Kredit: Rohertrag 228 431, Verlust 74 090. Sa. M. 302 521. Dividenden 1897/98–1900/1901: 0, 0, 0, 0 %. (Verlustsaldo am 31./3. 1901 M. 74 090.) Coup.- Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Camille Weber. Aufsichtsrat: Vors. Th. Hanhart, Mülhausen i. Els.; L. Frey, L. de Schlumberger, Gebweiler; M. Diemer-Heilmann, Mülhausen i. Els. Gladbacher Baumwollenmanufaktur-Aktien-Gesellschaft zu M.-Gladbach. Gegründet: Am 8. Sept. 1897. Letzte Statutenänd. vom 7. Sept. 1899 u. 30. Mai 1900. Die Übernahme der Firma Mühlinghaus & Wülfing samt allen Immobilien (Wert M. 900 000), Maschinen (Wert M. 310 514), sonstigem Zubehör, Verträgen etc. im Gesamtwerte von M. 1 500 000 seitens der A.-G. erfolgte für 999 als vollbezahlt geltende Aktien à M. 1000, Übernahme von M. 126 746.69 Geschäftsschulden der Inferentin, während zur Tilg. des Restes von M. 501 000 eine 4½ % Oblig.-Anleihe bestellt wurde, aus deren Erlös die Vorbesitzer die von der A.-G. nicht mit übernommenen Hypoth. auf den eingelegten Grundstücken in Höhe von M. 310 000 abzulösen hatten. Zweck: Fortbetrieb der mechanischen Weberei, Färberei, Bleicherei, Druckerei u. Appretur der Firma Mühlinghaus & Wülfing in M.-Gladbach. Fabriziert werden alle Arten be- druckter baumwollener Fabrikate: Hemdenflanelle, Kleiderbarchent, Biber, Velours. Die in die Ges. eingebrachten, an der Mühlen-, Pescher- u. Johannes-Strasse in M.-Glad- bach belegenen Grundstücke haben einen Flächeninhalt von ca. 6944 qm, von denen ca. 4500 qm bebaut sind, während der Rest mit Strassenfront event. verkauft werden kann. – Maschinen waren bei der Übernahme vorhanden: 3 Cornwall-Dampfkessel mit je 100 qm Heizfläche, 2 Hochdruck-Cylinder-Dampfmaschinen mit Rohr- und Gasleitungen und Zu- behör, 1 Trockenmaschine mit 23 Cylindern, div. Wasch-, Spann-, Mess-, Winkel- und Scheer- maschinen, je 5 Rauh- und Bürstmaschinen, chemische Bleicheinrichtung mit den zu- gehörigen Maschinen, 4 Farbmaschinen mit je einer Betriebsdampfmaschine, 442 Kupfer- walzen nebst 442 Gravüren, ferner 130 Webstühle nach Keighleyschem System mit allen dazu gehörigen Transmissionen etc. Die Anlagen sind inzwischen bedeutend er- weitert und vermehrt. Die Ges. betreibt ein umfangreiches Exportgeschäft u. veredelt ausser der selbstgewebten Ware in der Färberei und Druckerei noch ein grosses Quantum ausländischer Rohware –— hauptsächlich englischen Ursprungs — und hat die Regierung der Ges. aus diesem Anlass eine Zollabfertigungsstelle nebst Zollniederlage im Geschäfts- lokale eingerichtet. Arbeiter ca. 150. Gesamtgeschäftsumsatz 1897/98–1900/1901: M. 883 898, 1 084 146, 1 204 787, ?. Das Ergebnis des Jahres 1900/1901 wurde durch Abschreibung einer Forderung von M. 184 142 an die Erben des früheren Dir. Otto Wülfing erheblich beeinträchtigt, gegen welche Klage eingeleitet wurde. Die G.-V. v. 26./10. 1901 verweigerte für die Rechnung 1900/1901 dem früheren Mitgl. des A.-R. Bankier S. Katz in Hannover die Entlastung, der dieserhalb gegen die Ges. klagbar wurde (Termin 7./1. 1902). Gegen Katz sollte die Schadenersatzklage auf Grund der §§ 249 u. 268 des H.-G.-B. geltend gemacht werden, und zwar mit Rücksicht auf den oben erwähnten, zur Abschreibung gelangten Wülfingschen Posten, der erst 1901 zur Kenntnis der Aktionäre gekommen ist, wegen seiner Entstehung und wegen der Unterlassung der früheren Geltendmachung der Forderung, doch lehnte die ausserord. G.-V. v. 12./12. 1901 einen dahin gehenden Antrag ab. Die nämliche G.-V. beschloss indessen gegen die anderen Mitgl. des A.-R. u. des Vorst., soweit dieselben in Betracht kommen, auf dem Klagewege Regressansprüche geltend zu machen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr, 1–1000) à M. 1000. Das A.-K. soll reduziert werden. Hypothekar-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Partial-Oblig, von 1897, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 2000, 1000, 500 u. 300 (Lit. A–). Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1898 durch jährl. Ausl. von M. 10 000 im Juni auf 1. Okt. Als Sicherheit dient erststellige Kautionshypothek in Höhe von M. 525 000 auf den Grundstücken, Gebäuden und Maschinen der Ges. nebst Zubehör. Am 30. Juni 1901 noch in Umlauf M. 470 000. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Hannover: S. Katz; Hildesheim: Adolph Davidson; Berlin: Katz & Wohlauer. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann Dotation etwaiger Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, darauf 4 % Div., vom verbleib. Gewinn 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung von M. 1000 Fixum pro Mitglied), Rest Super-Div. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundstücke 600 000, Gebäude 286 555, Maschinen 179 281, Kupferwalzen 34 421, Gravüren 34 787, Utensilien 21 725, Mobilien 1334, Vorräte: Farb- stoffe 10 844, Waren für Musterzwecke u. Muster 23 677, Garne 3614, Waren 158 980, Materialien 12 777, Wechsel 25 069, Kassa 3683, Reichsbankgirokto 15 019, Debitoren 299 937, Betriebsverlust 32 223, Abschreib. 36 020, Abschreib. Kto Otto Wülfing 184 142, do. Delkrederekto 20 000, zus. M. 272 386, abzügl. R.-F. 21 432, somit Verlust 250 953. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1901/1902. II. 43