Fabriken für Chemikalien etc. 725 Actien-Gesellschaft für pharmaceutische Bedarfsartikel, vormals Georg Wenderoth in Cassel mit Niederlagen in Hannover und München. Zweigfabriken für Kartonnagen in Helsa und Crumbach bei Cassel. Gegründet: 9./1. 1896 mit Wirkung ab 1./7. 1895. Letzte Statutänd. v. 17./11. 1899. Gründer siehe Jahrgang 1900/1901. weck: Herstellung und Vertrieb von pharmaceutischen Bedarfsartikeln, Kartonnagen, Faltschachteln, Papierwaren und verwandten Artikeln, speciell von chemisch-pharmaceu- tischen Apparaten und Utensilien, chirurgischen Hart- und Weichgummiwaren, auch Blechemballagen-, Celluloidwaren- und Couvertfabrik, Holzdreherei mit Dampfbetrieb, eigene Malerei und Brennöfen für Glas, Porzellan, Standgefässe, Schilder etc., Buch-, Lithographie- und Steindruckerei mit Schnellpressenbetrieb, Xylographie, Galvanoplastik, Stereotypie. Specialität: Apotheken-, Drogerie- und Laboratorien-Einrichtungen. Die Grundstücke der Ges. haben eine Grösse von zusammen 62 a 26 qm. Die Fabrik be- sitzt 95 Maschinen mit Dampf- u. 110 mit Handbetrieb: beschäftigt sind 72 Kontoristen, 11 Reisende und 530 Arbeiter. Die Ges. betreibt ein bedeutendes Exportgeschäft. Ge- samtumsatz 1897/98–1900/1901: M. 1 631 972, 1 640 260, 1645 586, 1 552 000. Die Ges. ist mit M. 20 000 bei Wilh. Wenderoth, G. m. b. H. in Berlin beteiligt, die 1900/1901 einen Gewinn von 5 % abwarf. Von den Niederlagen sind die in Frankfurt a. M., Düsseldorf, Hamburg und Schiltigheim als unrentabel per 1./1. 1902 aufgegeben. Der Minderabsatz 1900/1901 rührt hauptsächlich von einem geringeren Export her. Geschichtliches: Die Ges. übernahm ab 1. Juli 1895 gegen Zahlung von M. 1 200 000 in 1200 Aktien an Georg Wenderoth dessen gesamtes Grundvermögen mit Gebäuden und sämtlichem Zubehör, sowie das gesamte Geschäftsvermögen seines Hauptgeschäfts in Cassel und der Filialen zu Hamburg und München auf Grund der am 30. Juni 1895 auf- genommenen Bilanz mit allen Aktiven und Passiven, Rechten und Gerechtigkeiten. Die vorhandenen Hypoth. hatte die Ges. mit M. 299 829.10 als eigene Schuld übernommen und sind solche alsbald zurückbezahlt. Bei der Gründung sind von dem Vorbesitzer M. 10 000 bar in die Ges.-Kasse eingezahlt und davon M. 8789.64, um welche der Wert der Einlagen den gezahlten Preis überstieg, in den R.-F. geflossen. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien (Nr. 1–1300) à M. 1000. Hypothekar-Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Oblig. von 1896, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 durch Ausl. in 33 Jahresraten im März auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung mit 3 Monaten Frist ab 1901 vorbehalten. Sicherheit: Hypothek zur ersten Stelle auf sämtliche in die Ges. eingebrachte Grundstücke. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Hannover: Filiale d. Dresdner Bank; Otto Davisson. Noch in Umlauf Ende 1901: M. 590 000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 %, Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundstück 210 182, Gebäude 398 986, Maschinen 104181, Utensilien u. Gerätschaften 81 330, Steine 52 000, Schriften 21 000, elektr. Beleuchtung 7500, Dampfheizung 2000, Pferde u. Wagen 1000, Rohmaterialien, Fabrikate u. Halbfabrikate 752 446, Kassa u. Bankguthaben 24 127, Wechsel 127 895, Effekten 3737, Feuerversich. 4732, Debitoren 548 637, Wilh. Wenderoth, Ges. m. b. H., Berlin 20 000. Passiva: A.-K. 1 300 000, Prioritäten 600 000, R.-F. 44 614, Delkrederekto 4000, Darlehn auf feste Kündigung 300 000, alte Div. 50, Kreditoren 50 274 Gewinn 60815. Sa. M. 2 359753, Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 42 095, Prior.-Zs. 27 000, Handlungsunkosten 265 028, Gewinn 60 815 (davon R.-F. 2982, Div. 52 000, Tant. 886, Delkrederekto 2000, Vortrag 2947). – Kredit: Vortrag a. 1899 1900 1172, Bruttogewinn 392 766, Gewinn a. Wilh. Wenderoth, Ges. m. b. H. 1000. Sa. M. 394 938. Kurs Ende 1899–1901: 112.75. 99.50, 80.50 %%. Eingeführt im Febr. 1899 durch die Breslauer Disconto-Bank, Berlin. Erster Kurs am 24./2. 1899: 122.50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1895/96–1900/1901: 7, 7, 7, 7, 5, 4 %. Coup.-Verf.: 4 „ Direktion: Wilh. Wenderoth, Joh. Heinr. Brandes. Aufsichtsrat: Vors. Stadtrat Carl Has, Bankier Heinr. Koch, Hofapotheker Carl Techmer, Cassel. Prokuristen: Ferd. Haderer, Phil. Berger, Ludw. Noll. Zahlstellen: Eigene Kasse; Cassel: Mauer & Plaut: Berlin: Disconto-Ges., Breslauer Disconto- Bank; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn.