Fabriken für Chemikalien etc. 735 als selbständige Ges. bestehen bleibt. Mit dem Konkursverwalter der Casseler Treber- Ges. ist ein Vertrag, durch welchen eine vollständige Auseinandersetzung der Schwein- furter Ges. mit der Konkursmasse stattfand, abgeschlossen worden. Die Ges. erlitt durch den Zusammenbruch der Treber-Ges. einen Verlust von M. 822 956 (s. auch A.-K.). Die G.-V. v. 16./12. 1901 sollte auch hinsichtlich der Ansprüche aus der Div.-Garantie der Vorbesitzer des Unternehmens Beschluss fassen. Über eine solche Div.-Garantie war bisher überhaupt nichts verlautbart worden. Kapital: M. 1 500000 in 1500 Aktien (Nr. 1–1500) à M. 1000. Die G.-V. v. 16./12. 1901 be- schloss behufs Beseitigung der Unterbilanz per 30./6. 1901 im Betrage von M. 746 920 Herabsetzung des A.-K. von M. 1 500 000 auf M. 750 000 durch Zus. legung der Aktien von 2 1. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30 Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen ahresvergütung von M. 1000 pro Mitglied), bis 5 % ver- tragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundbesitz 61 199, Maschinen 452 690, Fabrikbau 225 797, Mobilien u. Geschäftsutensilien 18 568, Kassa 2930, Arbeitereffekten 6000, Debitoren 170 426, Bankguthaben 5825, Effekten 340 000, Rohmaterialien, Emballagen, halb- u. ganzfertige Waren 294 131, Verlust 746 920. Passiva: A.-K. 1 500 000, Kreditoren u. Bankschulden 818 489, Arbeiterunterst.-F. 6000. Sa. M. 2 324 489. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 53 082, Generalunkosten 48 291, Steuer 13 645, Verlust auf Kontokorrentkto: Akt.-Ges. für Trebertrocknung u. Wertpapierkto 822 956. – Kredit: Vortrag 3825, Zs. u. Bankprovis. 11 164, Fabrikationsbruttogewinn 91 810, Ent- nahmen: a) R.-F. 14 255, b) Spec.-R.-F. 20 000, Leipziger Bank: Vergütung 50 000, Verlust 746 920. Sa. M. 937 976. Dividenden 1898/99–1900/1901: 8, 6, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Karl Fischer, Dr. W. Fischer, Jul. Frölich. Prokurist: Friedr. Schirmer. Aufsichtsrat: (3–7) Fabrikbes. Edmund Grimm, Bankier Adolf Nordschild, Schweinfurt; Sekretär Gust. Hoffmann, Leipzig; frühere Mitgl.: Bank-Dir. A. Exner, Georg Ludw. Schröder, Leipzig; Dir. Adolf Schmidt, Dir. Friedr. Bollmann, Cassel. yahlstellen: Geselfsch.-Kasse; Schweinfurt: Jonas Nordschild: früher auch Leipzig: Leipz. Bank. Stassfurter Chemische Fabrik vorm. Vorster & Grüneberg, Act.-Ges. in Stassfurt. Gegründet: Am 28. Okt. 1871. Letzte Statutenänderung vom 3. Nov. 1899. Zweck: Fabrikation chemischer Produkte u. die bergmännische Gewinnung des hierzu er- forderlichen Rohmaterials in eigener Verwaltung oder durch Kapitalbeteiligung bei anderen Unternehmungen. Fabriziert werden Brom, Chlormagnesium, Kieserit, Bitter- salz, Chlorkalium, Kalidünger, Schwefelsäure, Cyankalium, Blutlaugensalz, cyansaures Kali, Harnstoff, Oxalsäure, oxalsaure Salze, Sykorin. Bei Gründung der Ges. wurde die chemische Fabrik von Vorster & Grüneberg exkl. Vorräten für M. 1 500 000 übernommen, 1880/81 die Chlorkaliumfabrik von Joseph Towsend in Stassfurt, 1883 eine Beteiligung von 231 Kuxen an dem Kalisalzbergwerk Ludwig II., welches seit 1889 mit 2 Schacht- anlagen versehen ist, für M. 1 265 000 erworben. Die Ges. hat pro rata ihres Kuxen- besitzes ein Bezugsrecht auf die geförderten Kalisalze. 1889/90 wurde eine Schwefel- säurefabrik, später Cyankaliumfabrik, eine Oxalsäure- und eine Saccharinfabrik angelegt. Das Bergwerkskto erhöhte sich 1899/1900 um M. 173 250 infolge einer von dem Kalisalz- bergwerk Ludwig II. eingeforderten Zubusse, die durch Erwerb von Anteilen der Gewerkschaft Oelerse begründet war. Für Ausdehnung der Fabrikanlagen wurden 1900/1901 M. 243 649 verausgabt. Die Ges. ist an dem Syndikat der Chlorkaliumfabriken beteiligt. Gesamtabsatz 1890/91–1900/1901: 333 376, 360 392, 366 698, 397 884, 404 058, 471 224, 478 448, 469 568, 546 746, 576 084, 625 472 Ctr.; Erlös: M. 1 512 739, 1 420 178, 1 837 436, 2 484 894, 2 574 578, 2 544 226, 2 389 762, 3 037 974, 3 608 863, 4 864 829, 5 053 327 In dem 1900/1901 erzielten Bruttogewinn von M. 660 754 ist die Ausbeute des Bergwerks Ludwig II. mit M. 115 500 enthalten (gegen M. 103 950 im Vorjahr). Kapital: M. 3 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 300. Urspr. Kapital M. 1 590 000; davon M. 300 000 vom Vorbesitzer zurückgeschenkt, erhöht 1882 um M. 210 000, 1883 um M. 1 500 000, div.-ber. ab 1. Jan. 1884, begeben zu 115 %. Die 1874 ausgegebenen M. 1 500 000 St.-Prior.-Aktien wurden auf 1. Dez. 1882 gekündigt. Die 1883er Emission diente zum Ankauf von Kuxen am Kalisalzbergwerk Ludwig II (s. oben). Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Juli-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 10 % zum R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 4 % Div., vom verbleibenden Betrage 12 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V.