744 Pulver-, sonstige Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. Pulver.-, sonstige Sprengstoff. und Tündwaren-Fabriken. Stahl & Nölke, Act.-Ges. für Zündwaarenfabrikation in Cassel mit Zweigfabrik in Kostheim a. M. Gegründet: Am 3./3. 1897, mit Wirkung ab 1./7. 1896; handelsger. eingetr. 29./4. 1897. Letzte Statutenänd. v. 14./10. 1899. Die Ges. übernahm 1897 von Stahl & Nölke deren Fabrik in Cassel mit allem Zubehör zum Taxwerte von M. 422 000, ferner in bar M. 114 000 u. gewährte dafür 536 Aktien à M. 1000, von Viebig dessen unter der Firma „Kostheimer Zündholzfabrik A. Viebig“ in Kostheim bestehende Fabrik zum Taxwerte von M. 128 000, ferner in bar M. 34 000 und gewährte dafür 162 Aktien à M. 1000. Zweck: Fabrikation und Verkauf von Zündhölzern. Die Ges. ist auch an dem Vertrieb der continuierlichen Zündholzfabrikationsmaschine beteiligt. Das Grundstück in Cassel ist 8440 am gross, wovon ca. 2600 qm bebaut sind. Auf demselben befinden sich das Fabrik- gebäude für Phosphorhölzer, das Fabrikgebäude für Sicherheitshölzer, das Kontorgebäude, Lagerhaus für Rohwaren, Lagerhaus für fertige Waren, Kessel- u. Maschinenhaus u. dergl. Diese Gebäulichkeiten sind mit M. 279 000 versichert. Das Grundstück in Kostheim ist 15 881 qm gross, wovon ca. 2200 qm bebaut sind; die darauf befindlichen Fabrikations- gebäude und Lagerschuppen sind mit M. 92 230 versichert. Es sind u. a. vorhanden in Cassel: Specialmaschinen zur Herstellung der Schachteln, der Phosphor- u. Sicherheits. hölzer, 2 Dampfkessel, 1 Dampfmaschine; in Kostheim: 2 Dampfkessel, 2 Betriebs- maschinen etc. Beide Fabriken beschäftigen ca. 200 Arbeiter und Arbeiterinnen und Produzieren täglich ca. 30 000 000 Phosphor- und ca. 10 000 000 Sicherheitshölzer. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Urspr. M. 700 000; die G.-V. vom 30. Sept. 1898 beschloss Erhöhung um M. 300 000 (auf M. 1 000 000), begeben zu 110 %. Die neuen Aktien sind seit 1./7. 1899 div.-ber. Geschäftsjahr: 1.Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis ¼0 des A.-K. erreicht sind, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 2000 für jedes Mitgl.), Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 716 803, Maschinen 90 689, Utensilien 131 243, Kassa 9659, Debitoren 174 864, Reichsbankgirokto 19 455, Wechsel 10 456, Effekten 22 845, Waren 212 509. Passiva: A.-K. 1 000 000, Kreditoren 87 119, R.-F. 50 186, R.-F. II 46 000, Arbeiter- unterst.-F. 2850, Reingewinn 202 370. Sa. M. 1 388 526. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 132 116, Dubiose 3342, Abschreib. 30 747, Reingewinn 202 370 (davon R.-F. 9139, Div. 100 000, Tant. an Vorst. 40 913, do. an A.-R. 13 673, do. an Beamte 5280, R.-F. II 10 000, Arbeiterunterst.-F. 1150, Vor- trag 22 214). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 19 578, Warenertrag 344 672, Maschinen- verwertung 4326. Sa. M. 368 577. Kurs Ende 1901: 109.75 %. Eingeführt im Mai 1901 durch Emil Ebeling; erster Kurs am 18./5. 1901: 132 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1896/97–1900/1901: 7, 8, 8, 10, 10 %. Zahlbar spät. 3 Monate nach Feststellung. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Fr. Stahl, Carl Nölke, Cassel; Anton Viebig, Kostheim. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Justizrat C. Friess, Bankier M. Wertheim, Cassel; Komm.-Rat C. Hollmann, Wiesbaden. Zahlstellen: Cassel: Gesellschaftskasse, S. J. Werthauer jr. Nachf.; Berlin: Emil Ebeling; Wiesbaden: Carl Kalb Sohn Nachf. Diamant Deutsche Zündholz-Fabrik Aktiengesellschaft in Dresden, Schlossstrasse 24, Fabrik in Rheinau bei Mannheim. Gegründet: 3./9. 1898, eingetragen 15./4. 1899. Letzte Statutänd. v. 23./12. 1901. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Zweck: Erwerb von Patenten für Maschinen zur Herstellung von Zündhölzern und dazu gehörigen Materialien, sowie Erwerb und Fabrikation solcher Maschinen, Herstellung und Vertrieb von Zündhölzern aller Art und Beteiligung an, sowie der Erwerb von in- dustriellen oder kaufmännischen Unternehmungen, die zu dem Zwecke der Ges. in Be- ziehung stehen. Die Ges. erbaute 1899/1900 in Rheinau bei Mannheim (neben Bahn- station und Hafen) auf einem 20 000 qm grossen Grundstück eine Fabrik (ca. 4000 qm bebaute Fläche), welche Ende 1900 in Betrieb gekommen ist, und ein Beamten- und Arbeiterwohnhaus. Die tägliche Produktionsfähigkeit der Anlage ist auf 60 000 000 Zünd- hölzer berechnet.