782 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. stoffverein weitere nom. M. 181 000 Niederleschener Aktien übernommen. Diese Über- nahme erfolgte indessen nicht durch Barzahlung, sondern durch Kompensation einer Forderung von etwa M. 20 000 an die Vorbesitzer. Der Bestand des Zellstoffvereins an Niederleschener Aktien erhöhte sich dadurch auf nom. M. 280 600. Eine Abschreib. auf diesen Aktienbesitz war bis 30./6. 1901 nicht erfolgt. Die Papierfabrik Niederleschen hat 1901 eine zweimalige Reorganisation durchgemacht; es wurde eine Aktienzuzahlung von 30 % eingefordert bei starker Kapitalreduktion für die nicht zuzahlenden Aktionäre (10 bezw. 50: 1), sodann wurden M. 116 000 neue Aktien ausgegeben und sämtliche Aktien gleichgestellt. (Näheres siehe im Artikel „Papierfabrik Niederleschen', Seite 795.) Nachdem der Zellstoffverein den grössten Teil der Niederleschener Aktien in seiner Hand vereinigt (nach der Kapitalreorganisation von M. 430 200 M. 396 600 zum Buchwert von M. 313 130), schlug er, um eine ausreichende Bürgschaft für die Erfüllung des Zweckes dieser Be- teiligung zu haben, in der G.-V. v. 16./12. 1901 eine Art Fusion mit der Niederleschener Fabrik vor; d. h. diese bleibt als selbständige Ges. bestehen; die Dresdner Ges. über- nimmt nur den gesamten Betrieb, sie kann das Niederleschener Unternehmen jederzeit für M. 40 000 in eigenen Aktien mit Übernahme seiner Schulden ankaufen. Als Ver. gütung hat der Verein für Zellstoff-Industrie der Papierfabrik Niederleschen alljährlich einen Betrag zur Verfügung zu stellen, der dem gleichkommen soll, was auf das A.-K. der letzteren als Div. entfallen würde, wenn dasselbe ein Teil des A.-K. des Vereins für Zellstoff-Industrie wäre. Dieser Vertrag hat die Genehmigung der beiderseitigen G.-V. gefunden. Zur Erlangung der für die bevorstehende Betriebsübernahme nötigen Geld- mittel schüttet der Verein für Zellstoff-Industrie diesen Aktienbesitz dergestalt an seine Aktionäre aus, dass diesen freigestellt wird, auf jede ihrer Aktien M. 250 nom. in, wie aus obigem hervorgeht, den Aktien des Vereins für Zellstoff-Industrie annähernd gleich- gestellten Aktien der Papierfabrik Niederleschen gegen Zahlung von M. 250 zu beziehen. Da aber die Aktien der Dresdner Ges. z. Z. unter pari stehen, so würden die Aktionäre, welche von dem Bezugsrecht keinen Gebrauch machen, zunächst einen Vorteil gegenüber solchen haben, die es thun: um diesen Vorteil auszugleichen, beschloss die G.-V. vom 16./12. 1901 Zus. legung der Aktien des Zellstoff-Vereins, auf die obige Zuzahlung nicht geleistet wird, im Verhältnis von 3: 1 mit dem Zusatz, dass auf je 3 dergestalt in eine zus. gelegte Aktie des Zellstoff-Vereins eine Niederleschener Aktie à M. 250 franko Valuta verabfolgt werden soll. Frist 15./1.–30./1. 1902. Unter Berücksichtigung obiger Verhältnisse wurde von der Verteilung einer Div. für 1900/1901 abgesehen, vielmehr eine Summe von M. 112 265 vorgetragen, über deren Verwendung die G.-V. von 1902 zu befinden haben wird. Produktion von Zellstoff u. Holzschliff 1895/96–1900/1901: kg 5 773 107, 6 354 580, 6 692 544, 7 497 646, 7 600 052, 8 974 682; fakturiert wurden 1895/96–1900/1901: kg 5 853 170 (Wert M. 1 035 208), 6 426 016 (Wert M. 1 172 538), 6 676 990 (Wert M. 1 279 951), 7 401 571 (Wert M. 1 409 563), 7 655 027 (Wert 1 418 865), 8 841 087 (Wert M. 1 766 700). Kapital: (Bis einschl. 1900/1901) M. 1 467 000 in 1467 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 700 000. Rückkauf von M. 70 000 lt. G.-V.-B. v. 6. Dez. 1893 und Zus. legung von 5 zu 3 Aktien lt. G.-V.-B. v. 22. Jan. 1886. Nicht zus.gelegte Aktien haben ihre Rechte verloren. A.-K. betrug somit bis Ende 1898: M. 978 000. In der G.-V. v. 28. Nov. 1898 wurde Erhöhung des A.-K. um M. 489 000 in 489 neuen, ab 1.Jan. 1899 div.-ber. Aktien (Nr. 1701–2189) à M. 1000 beschlossen, angeboten den Aktionären 2: 1 vom 1.–15. Febr. 1899 zu 107 % und bis auf M. 19 000 von ihnen bezogen; letztere wurden zu 110.80 % begeben. Von dem Erlös der neuen Aktien sind M. 100 000 zur Übernahme von nom. M. 100 000 Vorz.-Aktien der Papierfabrik Niederleschen verwandt worden, der Rest diente zu Betriebserweiterungen und Stärkung der Betriebsmittel. Über die in der G.-V. v. 16./12. 1901 beschlossenen, das A.-K. berührenden Anderungen s. oben. Hypothekar-Anleihe: M. 750 000 in 4½ % Partial-Oblig. von 1887, rückzahlbar zu 105 %, 1500 Stück à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1. Juli 1891 in 39 Jahren durch jährl. Ausl. von mind. 1 % und Zs. im Febr. auf 1. Juli. Als Sicherheit dienen erststellige Kautionshypothek von M. 787 500 und erststellige Kostenkautionshypothek von M. 50000 auf die Fabriken Wildshausen u. Oberleschen zu gunsten der Gebr. Arnhold in Dresden. Zahlst. wie bei Div. Am 1. Juli 1901 noch in Umlauf M. 514 500. Aufgelegt 2. April 1890 zu 102.50 %. Kurs Ende 1896–1901: 104, 103, 102.50, 101.50, –, 95 %. Notiert Dresden. Hypothek: M. 24 000 zu 4 % verzinslich, als Restbetrag auf das neuerworbene Grundstück in Wildshausen, abzutragen in 8 Jahresraten à M. 3000 (urspr. M. 30 000, s. oben). Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Spät. im Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung; 5 % zum R.-F., bis 4 % Div., etwaige besondere Abschreib. u. Rücklagen, vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergütung von M. 7500), Rest Super-Div. bezw. nach Verf. der G.-V. Aus dem Div.-R.-F. soll die Div. bis zu voll 6 % ergänzt werden. Uber- steigt der Gewinn 6 %, so sollen 33 % des Überschusses dem Div.-R.-F. zugeführt werden. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Grundstück inkl. Wasserkraft, Motore etc. 572 717, Gebäude 462 430, Güterschleppbahn 140 304, Maschinen 445 221, Fuhrwerk 3917, Utensil. 2, Mobiliar 3, Waren, Rohmaterialien 552 450, Kautionskto 35 128, Kassa 3146, Effekten 113 425, Debitoren 562 006.