Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 789 Der A.-R. kann zur Kontrolle des Betriebes oder zur Erledigung bestimmter Ge- schäfte eines seiner Mitglieder, sowie im Falle der Verhinderung desselben einen Stell- vertreter ernennen und für dessen Mühewaltung eine angemessene Entschädigung, 3j edoch nicht mehr als M. 3000 jährlich, zahlen. Die Mitglieder des A.-R., welche gleichzeitig Mitglieder der Papierfabrik Nieder- kaufungen sind, erklärten am 27. Sept. 1899, die ihnen zugebilligten Vergütungen all- jährlich zur Verfügung der Aktionäre der Winter'schen Fabriken zu stellen, solange alle Aktien der Papier- und Papierstofffabrik Niederkaufungen im Besitz der Winter'schen Papierfabriken sind und auf die Aktien Lit. B der Winter'schen Papierfabriken nicht 5 % zur Verteilung gelangen. Dieser Fall ist für 1900/1901 eingetreten; von dem in Frage kommenden Betrage von M. 8000 wurden lt. G.-V.-B. v. 30./10. 1901 M. 5000 dem Arbeiterunterst.-F., M. 3000 dem Delkrederekto überwiesen. Bilanz am 30. Juni 1901: Aktiva: Papierfabrik Altkloster: Gebäude 522 806, Maschinen- u. Betriebseinrichtung 728 971, Grundstücke, einschl. Kläranlagen, Wasserkraft etc. 249 171, Papiervorräte, Lumpen, Betriebsmaterialien 248 862, Feuerversich. 4990, Kassa 11 088; Papierfabrik Wertheim: Gebäude 362 969, Maschinen- u. Betriebseinrichtung 496 306, Grundstück einschl. Kläranlagen, Brunnen etc. 192 223, Bahnanlage (Hameln-Lage) 37 404, Anschlussgeleis 32 126, Papiervorräte, Lumpen, Betriebsmaterialien 275 050, Feuerversich. 3192, Kassa 10 398, Debitoren 359 883, Guthaben b. Niederkaufungen 207 968, ausstehende Div. 96 000, Effekten 89 587, Wechsel 58 375, Beteiligung Niederkaufungen 572 607. Passiva: Prior.-Aktien Lit. A 1 701 000, Aktien Lit. B 1 276 500, Hypoth. Altkloster 203 471, do. Wertheim 345 481, R.-F. 205 561, Delkrederekto u. Spec.-R.-F. 30 558, Kredit. 614 463, alte Div. 2568, Arbeiterunterst.-F. 10 990, Gewinn 169 386. Sa. M. 4 559 977. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verbrauch an Materialien, Löhne, Fuhrwerk, Reparaturen, Beleuchtung, Assekuranz etc. 1 991 517, Handlungsunkosten 77 283, Zs. 36 893, Wechsel- spesen u. Kursverluste 1774, Arbeiterwohlfahrt 15 046, Abschreib. 85 538, Delkrederekto u. Spec.-R.-F. 11 000, Gewinn 169 385 (davon R.-F. 8469, Tant. an Dir. u. Beamte 8469, Div. an Prior.-Aktien Lit. A 85 050, do. an Aktien Lit. B 51 060, Arbeiterunterst.-F. 5000, Delkrederekto 3000, Vergütung an A.-R. 2000, Vortrag 6337). – Kredit: Produktion v. 1./7. 1900 bis 30./6. 1901 2 289 342, Hausmieten u. Landverpachtungen 3095, Ertrag aus Beteiligung bei Niederkaufungen 96 000. Sa. M. 2 388 437. Kurs Ende 1886–1901: Aktien Lit. A: 95, 92, 92, 72, 81, 40, 38, 45, 40, 72, 70, 84.10, 70, 70, 70, 61 %; Aktien Lit. B: 120.50, 124.50, 100, 64, 70, 35, 28, 30, 24, 24, 66, 70, 60, 64, 86, 70 %. Notiert in Hamburg. Dividenden 1886/87–1900/1901: Aktien Lit. A: 5, 5, 5, 0, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 1, 5, 5, 5 %; Aktien Lit. B: 10, 9, 5, 0, 2½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 5, 4%. Coup.-Verj.: Im Statut steht nichts darüber. Direktion: C. Christ, Altkloster. Aufsichtsrat: (5) Vors. Landschaftsrat Brenning, Buxtehude; Paul L. Goldschmidt, W. Fried- mann, Hamburg; Eduard Magnus, Hannover; S. Salomon, Harburg. Prokuristen: Heinr. Gehrke, Otto Kück, Herm. Winter. Zahlstellen: Wertheim u. Altkloster: Eigene Kassen; Hameln: Reichsbanknebenstelle; Ham- burg: Norddeutsche Bank. Actiengesellschaft Papierfabrik Hegge in Hegge bei Kempten, Bayern. Gegründet: Am 20. Oktober 1885. Letzte Statutenänd. vom 11. Okt. 1900. Als Mühle im 14. Jahrhundert erbaut, bis 1802 fürstäbtliche Papiermühle, dann in Privatbesitz bis 1885, seit 1842 Maschinenpapierfabrik. Erworben wurde s. Z. die im Besitz der Firma Schnitzer & Oechelhäuser befindlich gewesene Papierfabrik in Hegge für M. 291 300. Zweck: Fabrikation von farbigen Umschlag- und Prospektpapieren und weissen Druck- und Hülsenpapieren. Produktion 1890/91–1900/1901: 2 433 050, 2 630 573, 2 981 800, 3 216 489, 3 130 636, 3 515 805, 3 787 130, 3 817 500, 3 883 583, 4 368 652, 4457004 kg Papier. Die G.-V. v. 11./10. 1900 beschloss die Erwerbung der Aktien der Papierfabrik Wolfegg zum Kurse von 50 %. (A.-K. M. 665 000, Div. 1895–1901: 0, 4, 4, 0, 0, 0, „ Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien (Nr. 1–750) à M. 1000, Urspr. A.-K. M. 300 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 28. März 1889 um M. 200 000 in 200 Aktien II. Em. à M. 1000, angeboten den Aktionären 3: 1 zu 120 %, lt. G.-V.-B. vom 11. Okt. 1900 um M. 250 000 (auf M. 750 000) in 250 Aktien à M. 1000, div.-ber. pro 1900/1901 zur Hälfte; angeboten den Aktionären 125 Aktien vom 31. Okt. bis 17. Nov. 1900 zu 165 %, auf 4 alte Aktien entfiel 1 neue. Restl. 125 Aktien dienten zum Umtausch der Wolfegg'schen Aktien (siehe oben). Hypotheken: M. 279 714. (Stand am 31./7. 1901.) Geschäftsjahr: 1. Aug. bis 31. Juli. Gen.-Vers.: Im Sept. oder OÖkt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. ausserord. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 % Div., vom Rest 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 3000), Überrest zur Verf. der G.-V.