796 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken.

die Ges. von den auf Nieder-Leschen eingetragenen Hypoth. von zus. M. 270 000 den
Betrag von M. 200 000 als Selbstschuldnerin übernahm und für den Restbetrag von
M. 70 000 dem Hypoth.-Gläubiger und Aktionär Paul Glokke 70 Stück Vorz.-Aktien
gewährte, sind den Aktionären Max Glokke und Karl Klemm für die Einlagen M. 4290
bar und 233 Stück als vollgezahlt angesehene St.-Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt.

Zweck: Erwerb und Fortbetrieb von Papierfabriken, Holzschleifereien und Sägewerken. Die
G.-V. v. 16./12. 1901 genehmigte den vorgeschlagenen Betriebsvertrag mit dem Verein
für Zellstoff-Industrie in Dresden, der durch Aktienbesitz an der Nieder-Leschener Ges,
interessiert ist. Näheres s. genannte Ges. Seite 781.

Kapital: (Bis 16./9. 1901) M. 350 200, und zwar M. 78 000 in 78 abgestempelten St.-Aktien
(auf Inh.) à M. 1000, M. 272 200 in 257 Vorz.-Aktien (auf Inh.) à M. 1000 und 76 Vorz.
Aktien (auf Nam.) à M. 200. Urspr. M. 405 000, hiervon M. 235 000 in 235 St.-Aktien
und M. 170 000 in 170 Vorz.-Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 16./3. 1900 beschloss Herab.-
setzung des St.-A.-K. auf M. 78 000 durch Zus. legung von 3 zu 1 Aktie (Einreichung hatte
bis 16./7. 1900 zu geschehen), gleichzeitig wurden M. 102 200 in Vorz.-Aktien neu aus.
gegeben, und zwar M. 87 000 in 87 Vorz.-Aktien (auf Inh.) à M. 1000 und M. 15 200 in
76 Vorz.-Aktien (auf Nam.) à M. 200. Die G.-V. v. 16./9. 1901 beschloss, zwecks Tilgung
der Unterbilanz per 30./9. 1901 von M. 6189, Stärkung der Betriebsmittel, Abstossung von
Bankierschulden und zur Rückzahlung gekündigter Hypoth. auf das M. 350 200 betragende
A.-K. eine Zuzahlung von 30 % einzufordern. Aktien, auf welche diese Zuzahlung nicht
geleistet ist, sind zusammengelegt, und zwar die Aktien à M. 1000 im Verhältnis 10:1,
die Aktien à M. 200 50: 1 (für 50 der letzteren wurde 1 à M. 1000 zurückgegeben). Frist
zur Zuzahlung bezw. Einreichung zur Zus. legung bis 10./11. 1901. Aktien, auf die weder
Zuzahlung erfolgte, noch die zur Zus. legung eingereicht wurden, sind für kraftlos er-
klärt. Das A.-K. bestand danach aus M. 304 000 Aktien à M. 1000 (teils St.-, teils Vorz.-
Aktien) u. M. 10 200 Vorz.-Aktien à M. 200. Die G.-V. v. 16./12. 1901 beschloss, das der-
gestalt herabgesetzte A.-K. um M. 116 000 durch Ausgabe von 464 ab 1./10. 1901 div.-
ber. Aktien à M. 250 zu erhöhen und die bislang den Vorz.-Aktien gewährten Vorrechte
aufzuheben. Nach Durchführung dieses Beschlusses wird das A.-K. aus M. 430 200 gleich-
berechtigten Aktien bestehen, und zwar 304 auf Inh. à M. 1000, 464 auf Nam. à M. 250
u. 51 auf Nam. à M. 200.

Hypotheken: M. 110 000. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept.

Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St.

Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (abzügl.
die festen Bezüge) vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V.

Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Grundstücke 21 347, Wasserkraft 174 654, Gebäude 211 047,
Maschinen 173 447, Fuhrwerk 2024, Utensilien 915, Mobilien 462, Brunnen 393, Kassa 1335,
Materialien 80 997, Debitoren 76 900, Verlustkto 6189.

Passiva: A.-K. 78 000, Vorz.-Aktien 272 200, Hypoth. 110 000, Kreditoren 289 510.
Sa. M. 749 710.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter 12 424, Reisespesen 1969, Versich. 1338, Arbeiter-
wohlfahrt 1613, Unkosten 5815, Verwaltungsunkosten 3557, Zs. 8350, Steuern 758, Del-
krederekto 7362, Abschreib. 21 252. – Kredit: Fabrikationsertrag 58 249, Verlust 6189.
Sa. M. 64 438.

Dividenden 1898/99–1900/1901: 0, 0, 0 % (Verlustsaldo 30./9. 1901 M. 6189),.

Direktion: Paul Thürmer, Ernst Bergerhoff. Prokurist: Otto Krüttner.

Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Dir. Oskar Reuther, Berlin; Dir. Wilh. Brenken, Berlin; Major z. D.
Rud. von Craushaar, Dresden; Rittergutsbes. Paul Glokke, Ober-Herwigsdorf.

Nossener Papierfabriken (vorm. Rossberg & Co.)
in Nossen i. S.

Gegründet: Im Jahre 1883. Letzte Statutenänd. vom 27. Juni 1900.

Zweck: Holzstoff- und Papierfabrikation und zwar mit je einer Papierfabrik in Nossen u.
Grunau in Sachsen, sowie einer Dampfholzschleiferei in Nossen. In Betrieb sind 3 Papier-
maschinen. Produktion 1899/1900–1900/1901: Papier: 6 120 901, 6 087 499 kg: fakturiert:
5 916 567, 5 948 202 kg; Holzschleiferei: 1 917 803, 2 585 447 kg trocknen Stoff.

Kapital: M. 496 000 in 1240 abgestempelten Aktien à M. 400. Urspr. M. 620 000 in 1240
Aktien à M. 500, herabgesetzt 1894 durch Abstempelung der Aktien von M. 500 auf M. 400
auf M. 496 000. Hypotheken: M. 470 000.

Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im Juni-Juli.

Bilanz am 31. März 1901: Aktiva: Wasserkraft 85 000, Wasserbau 38 946, Fundament 36 219,
Staatspapiere 3325, Spar- u. Darlehensverein 2763, Riemen 8618, Pacht 297, Laboratorium
170, Maschinen 505 518, Utensilien 9773, Gebäude 276 914, Kassa 7063, Debitoren 242 494,
Papierfabrikation 136 918, Geschirre 6938, Areal 43 298, Materialien- u. Regie-Kto 107 86l.

Passiva: A.-K. 496 000, Hypoth. 470 000, R.-F. 10 737, Feuer- u. Unfallversich. 2956.
Spec.-R.-F. 59 723, Kreditoren 379 100, Unkosten 500, Bruttogewinn 93 104. Sa. M. 1 512 122.