Holz-Industrie. 841 Pferdekräfte leistet. In Königsberg werden 280 Arbeiter in derselben Weise wie in Landsberg beschäftigt. Die Fabrik Königsberg findet zur Herstellung von allen Massenordres Verwendung, und es werden von dort aus die Fabrikate nach dem Rhein verschifft. In Königsberg werden dieselben Artikel wie in Landsberg angefertigt, nur dass hier weder Bild- hauerei noch Drechslerei, dagegen die Fabrikation von eichenen Stabböden betrieben wird. Die Ges. sicherte sich 1898/99 ein wertvolles Patent (in der Bilanz Marles Patentkto), wodurch profilierte Leisten in bisher nicht gekannter Schnelligkeit und Vollkommenheit mit Schnitzereien versehen werden können. 1899 erwarb die Ges. ferner in Wilda bei Posen für M. 109 384 ein 3,9863 ha grosses Grundstück, auf dem eine Neuanlage errichtet ist, welche einen Kostenaufwand von M. 267 471 für Baulichkeiten und M. 95 444 für Maschinen erforderte. Eine grosse Strassenfront von dem Wildaer Besitz ist freigelassen und nicht bebaut. Über die Kapitalserhöhung zu diesem Zwecke Ende 1898 siehe unten. Die Zweigniederlassung in Wilda besteht seit Sept. 1899. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000, vollgezahlt. Urspr. Kapital M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 21. April 1896 um M. 250 000, begeben zu 110 %, lt. G.-V.-B. vom 1. März 1898 um M. 250 000, begeben zu 120 % (div.-ber. ab 1. Mai 1898), lt. G.-V.-B. vom 17. Dez. 1898 um M. 750 000 (div.-ber. pro 1999/9 mit 5 %), begeben an ein Konsortium zu 120 %, eingezahlt zunächst 25 % und das Agio am 28./12. 1898, ferner 25 % am 30. April 1899 und 50 % am 30. Okt. 1899; endlich erhöht lt. G.-V.-B. vom 28. Sept. 1900 um M. 750 000 (auf M. 3 000 000) in 750 neuen Aktien à M. 1000, div.-ber. pro 1900/1901 für 1½ Mon., angeboten den Aktionären 20.–31./1. 1901 zu 107. 50 %, ein- zuzahlen 25 % u. das Agio bei der Zeichnung, 50 % am 15./3. 1901 u. 25 % am 30./4. 1901. Hypotheken: M. 168 520 (Stand Ende April 1901), davon Landsberg: M. 45 000, verzinsl. zu 4 %, amortisierbar jährl. mit 1 % u. ersp. Zs. – Königsberg: M. 66 000, verzinsl. zu 4½ %, unkündbar bis 1./7. 1901. – Posen: M. 60 000, verzinsl. zu 4 %, rückzahlbar ab 1./1. 1904. Geschäftsjahr: 1. Mai bis 30. April. Gen.-Vers.: Spät. Sept. am Sitze einer der Nieder- lassungen. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), eyent. besondere Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., alsdann 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 5 % Tant. an A.-R. (neben einer festen jährl. Vergütung von M. 6000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. April 1901: Aktiva: Grundstück u. Gebäude Landsberg 309 415. do. Königs- berg 645 308, Wert der Anlage Düsseldorf 89 273, Neuanlage Posen 672 957, Maschinen u. elektr. Beleuchtungsanlagen 642 068, Werkzeuge u. Utensilien 134 382, Pferde u. Wagen 30 857, Rohmaterial 490 989, fert. u. halbfert. Fabrikate 1 348 834, Betriebsmaterialien 12 182, Marles Patentkto 25000, Debit. 565 463, Assekuranz 35 327, Kassa, Wechsel u. Wertp. 72 766. Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 235 249, Spec.-R.-F. 30 000, Hypoth. 168 520, Kredi- toren 1 488 761, Arbeiterpensions-F. 5788, alte Div. 810, Gewinn 145 696. Sa. M. 5 074 827. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 287 364, Zs., Dekorte u. Provision 102 329, Abschreib. 96 851, Dubiose 8146, Gewinn 145 696 (davon R.-F. 7284, Spec.-R.-F. 30 000. Tant. an Vorst. 10 s41, Div. 93 750, Vortrag 3820). – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 9029, Betriebsgewinn 631 359. Sa. M. 640 388. Kurs Ende 1896–1901: 139.25, 136.50, 137.50, 132, 114.50, 89 %. Eingeführt am 27./6. 1896 zu 132 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1895/96–1900/1901: 9, 9, 9, 9, 9, 4 % (auf M. 750 000 neue Aktien entfielen pro 1900/1901 4 % für 1½ Mon. = M. 3750). Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Karl Bendix, Düsseldorf; George Bendix, Königsberg i. Pr.; Franz Bendix, Berlin. Prokuristen: Isidor Katz, Hugo Zeitz, Berlin. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Rich. Dyhrenfurth i. F. S. L. Landsberger, Berlin; Stellv. Emil Fränkel, Landsberg a. W., Rechtsanwalt Paul Hein, Breslau; Dir. Carl Meyer, Carl Quilitz, Berlin. Zahlstellen: Berlin und Breslau: S. L. * Schlesische Holzindustrie-Actien-Gesellschaft vorm. Ruscheweyh & Schmidt in Langenöls bei Lauban, mit Filiale in Görlitz. Gegründet: Am 3. Okt. 1888. Letzte Statutenänd. vom 25. Okt. 1899. Zweck: Fortbetrieb der zu Langenöls bestehenden, von Ruscheweyh & Schmidt erworbenen Fabrik für Möbel etc., auch Betrieb anderer damit in Verbindung stehender Geschäfte. Das Etablissement wurde 1898/99 erheblich vergrössert. atz 1896/97–1900/1901: M. 846 819, 988 254, 1 089 982, 1 267 158, 1 242 513; Arbeiter- zahl ca. 557. Die Ges. übernahm die der Firma Ruscheweyh & Schmidt gehörigen, in Langenöls gelegenen Grundstücke im Ausmass von 26 725 am nebst Gebäuden und Zubehör zum Taxwert von M. 197 602.80, die Maschinen, Werkzeuge etc. für M. 98 485.15, Geschäfts- aussenstände, Wechsel, Kasse etc. für M. 155 141.32, Vorräte etc. für M. 400 114, zu- Sammen für M. 851 343.67. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Urspr. M. 800 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 26. Nov. 1898 um M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1898, be den Aktionären zu 114 %; auf 4 alte Aktien entfiel 1 neue.