Gas-Gesellschaften. 853 Hermsdorf unterm Kynast u. Petersdorf, Schmiedeberg i. Schl., Grünberg i. Schl., Limbach, Schneeberg-Neustädtl, Buchholz, Hainichen, Döhlen-Potschappel, Gardelegen, Nienburg a. S., Bernburg a. S., Marienburg W.-Pr., Marienwerder, Anklam, Kronstadt (Russl.), Wilna. Die im Besitz der Ges. gewesene Gasanstalt zu Bocholt in Westf. ist am 1./7. 1901 an die dortige Stadtgemeinde verkauft. Mit der Stadt Wilna liegt die Ges wegen Weiterbetrieb der Gasanstalt nach abgelaufener Koncession, in einem Prozess, den sie in 2. Instanz ver- loren, in letzter Instanz aber zu gewinnen hofft. Die Prozesskosten sind aus dem R.-F. II zu bestreiten. Dem Ern.-F. wurden 1900/1901 für Um- und Erweiterungsbauten mehrerer Werke M. 181 241 entnommen; weitere Bauten sind in der Ausführung begriffen. Produktion 1899/1900–1900/1901: 10 945 374, 11 152 581, die Gasabgabe betrug 10 939 265, 11 153 434 cbm, die Teergewinnung 1 694 075, 1 783 574 kg; Anzahl der Flammen am 30./6. 1900–1901: 126 901, 137 124; Länge der Rohrnetze: 404 204, 413 749 m. Die Gasanstalt Kronstadt hat aus verschiedenen Ursachen, auch infolge Minder- verbrauch durch Einführung des Gasglühlichtes für 1900/1901 einen Rückgang des Gas- konsums von 134 955 cbm aufzuweisen. Um das Werk Kronstadt durch grössere Ab- schreib. im Einklang mit den Ergebnissen desselben zu bringen und mit Rücksicht auf die Illiquidität des Status der Ges. wurde von der Verteilung einer Div., die mit 4 % möglich gewesen wäre, für 1900/1901 abgesehen. Die zunächst notwendigen Abschreib. sollen aus dem mit M. 240 000 dotierten Spec.-R.-F. bestritten werden. Kapital: (Bis einschl. 1900/1901) M. 6 000 000 in 7500 Aktien (Nr. 1–7500) à Thlr. 200 = M. 600, 500 Aktien (Nr. 7501–8000) à M. 600 und 1000 Aktien (Nr. 8001–9000) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 4 500 000, erhöht 1881 um M. 300 000, ausgegeben zu pari, und 1885 um M. 1200000 auf jetzigen Stand, begeben gleichfalls zu pari (nicht bezogene M. 126 000 zu 105 0%). Zwecks Abstossung der am 30./6. 1901 auf M. 1 691 858 angewachsenen Kontokorrent- schuld, die sich infolge der misslichen Lage des Geldmarktes durch Aufnahme einer neuen Oblig.-Anleihe nicht, wie zuerst beabsichtigt, hat ermöglichen lassen, beschloss die G.-V. v. 7./12. 1901 Erhöhung des A.-K. bis zum Höchstbetrage von M. 6 000 000 in 5000 Vorz.-Aktien à M. 1200. Danach sind die Vorrechtsaktien zunächst den gegen- wärtigen Aktionären zum Bezuge al pari in der Weise anzubieten, dass jeder Aktionär das Recht hat, auf je M. 1200 alter Aktien eine Vorrechtsaktie zu beziehen und dabei auf jede neue Aktie alte Aktien im gleichen Nennbetrage zum Kurse von 75 %, also mit M. 900 als Einlage in Zahlung zu geben. Diejenigen Aktionäre, welche von diesem Rechte Gebrauch machen wollen, haben auf jede von ihnen zu zeichnende Vorrechts- aktie gleichzeitig mit der Einreichung des doppelt auszustellenden Zeichnungsscheines eine Teilzahlung von 25 % des Nennbetrages = M. 300 nebst dem Aktienstempel von 2 % = M. 24 zu entrichten und bisherige Aktien im Nennbetrage von M. 1200 nebst Talons und Div.-Scheinen für das Jahr 1901/1902 u. f. f. einzuliefern. Frist 8.–31./1. 1902. Die Vorz.-Aktien geniessen eine Vorz.-Div. von 6 % mit event. Nachzahlungsverpflichtung und kommen im Falle Liquidation der Ges. zuzügl. 6 % Zs. vorweg zum Zuge. Die St.-Aktien, welche zwecks Bezugs von Vorz.-Aktien nicht in Zahlung gegeben, werden im Verhältnis von 2: 1 zus.gelegt. Die Deutsche Bank und die Berliner Handels-Ges. werden für die Einführung der Vorz.-Aktien an der Börse Sorge tragen. Der sich über Deckung der Kreditoren hinaus ergebende Buchgewinn wird zur Vornahme weiterer Abschreib. in Reserve gestellt werden. Anleihe: I. M. 3 000 000 in 4½ % Oblig. von 1894, 1500 Stücke à M. 1000 (Lit A) u. 3000 Stücke à M. 500 (Lit. B). Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1896 durch jährl. Auslos. von mind. j % im Okt. (zuerst 1895) auf 2. Jan. (von 1900 beliebig verstärkbar). Die Anleihe ist hypothekarisch nicht eingetragen. Bei Veräusserung einer der jetzt vorhandenen Gas- anstalten sind in Höhe des Barerlöses Oblig. aus dem Verkehr zu ziehen, event. durch ausserord. Auslos. mit Zahlungsfrist von 3 Monaten. Die Ges. darf bei Vermeidung der sofortigen Fälligkeit dieser Anleihe vor deren Tilg. weitere Anleihen nicht aufnehmen. Bis zur Tilg. der Anleihe darf die Ges. neue Hypoth. auf ihre gegenwärtigen Gasanstalten nur mit Zustimmung der Berliner Handels-Ges. aufnehmen, welche nur dann zu er- teilen ist, wenn es sich um Kautions-Hypoth. zu gunsten von Gemeindebehörden handelt. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. Ende Juni 1901 noch in Umlauf M. 2 176 000. Aufgelegt 1894 M. 2 400 000 zu 102.50 %. Kurs Ende 1895–1901: 104.50, — 102.75, 101.50, 101.25, –, 98 %. Notiert in Berlin. Hypothek: M. 115 000, verzinsl. zu 4 %, eingetr. auf der Anstalt Bernburg a. S. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: Dasselbe wird nach Aktienbeträgen ausgeübt, und zwar geben je M. 600 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. I, mindestens 5 % zum R.-F. II bis 10 % des A.-K., event. weitere Reservestellungen, vertragsm. Tant. an Dir., bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event. nachzuzahlen ist, dann bis 6 % Div. an alte Aktien, Rest Super-Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. nach G.-V.-B. Von dem nach Bestreitung sämtlicher Abschreib. und Rücklagen und Verteilung einer Div. von 4 % an das ganze A.-K. verbleibenden Über- schuss erhält der A.-R. 7½½ % Tant. (ausser einer festen, unter Handlungsunkosten zu ver- rechnenden Jahresvergütung von M. 10 000). Der R.-F. II dient zur Deckung ausser- gewöhnlicher Verluste.